Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
dem Galactic gesehen, vor allem die letzte Gruppe, diejenigen, die mehrere Stunden im All allein gewesen waren. »Was immer diese Moonrider eigentlich sind, sie haben keine Achtung vor Menschenleben.«
    Jessica Dailey von Black Cat wollte wissen, ob Eric für alle spreche.
    »Für mich schon«, bestätigte Valya.
    »Wie steht es mit Ihnen, Mr. MacAllister?«
    »Möglich«, antwortete der widerwillig und wirkte verunsichert.
    Amy wurde nicht gefragt.
     
    Die Journalisten folgten ihnen auf das Shuttle zur Erde, um noch mehr Fragen zu stellen und noch mehr Bilder zu machen. Endlich bekam auch Amy ihren Auftritt im Rampenlicht. Wie fühle es sich an, wieder zur Schule zu gehen, jetzt, da sie landesweit zur Berühmtheit geworden sei? Die Frage traf Amy so unvorbereitet, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als zu lächeln und sich zu erkundigen, wann sie denn zu einer Berühmtheit geworden sei.
    Am Reagan warteten noch mehr Leute auf sie. Eine wunderschöne Frau mit haselnussbraunem Haar warf sich in MacAllisters Arme (Amy fiel ein seltsamer Ausdruck in Valyas Augen auf, aber er schwand schnell, und die Pilotin wandte sich ab). Einer der Journalisten zog ihren Vater zur Seite, und Amy erkannte ihre Chance. Hutch stand nur wenige Schritte entfernt und unterhielt sich mit Eric.
    Das Gespräch brach ab, als sie näher kam. Hutch bot ihr an, ihr bei ihrem Gepäck zu helfen.
    »Das schaffe ich schon«, winkte Amy ab. »Ich muss mit Ihnen reden.« Eric entdeckte etwas anderes, dem er seine Aufmerksamkeit widmen konnte, und ließ sie allein.
    Eine ganze Gruppe Medienleute hielt auf sie zu, und Hutch nickte. »Ich weiß. Aber das ist kein guter Zeitpunkt. Ruf mich heute Abend an!«
    »Okay.«
    »Und, Amy …?«
    »Ja?«
    »Was immer es ist, wir kümmern uns darum.«
     
    Amy stand ihrem Vater nicht sehr nahe, auch wenn er sich stets bemühte, das Richtige zu tun. Als sie im Schultheater aufgetreten war, war er da gewesen. Er tauchte stets treu und brav auf, um zuzusehen, wenn sie Softball spielte. Er redete mit ihr über ihre Hausaufgaben und ihre Zukunft und tat, was er konnte, um ihr die Mutter zu ersetzen, die sie vor so vielen Jahren verlassen hatte. Aber er hatte nie gelernt, zuzuhören. Ihre Gespräche waren stets einseitig. Als sie nun mit einer Geschichte aus dem Surveyor- Museum zurückkehrte, die niemand glauben würde, setzte sie sich folglich nicht mit ihm zusammen, um ihm zu erzählen, was passiert war.
    Von Hutch abgesehen gab es niemanden, an den sie sich wenden konnte. Sie hatte ein paar mittelmäßige Beziehungen zu Jungs, aber keiner von ihnen wäre imstande zu begreifen, worüber sie sprach. Beide würden denken, sie hätte irgendeine Droge eingeworfen. Und dann war da noch ein Mathelehrer, der vernünftig und verständnisvoll war, aber auch viel zu rational, um eine solche Geschichte zu glauben.
    Amy hatte alle Zweifel, die sie je gegenüber der Echtheit ihres Erlebnisses gehegt hatte, abgelegt. Das Bild der ultragroßen Hutch, die in der Dunkelheit verschwand, nachdem sie diese tödliche Drohung ausgesprochen hatte, war einfach zu lebendig. Es war passiert.
    Verdammte Moonrider!
    Warum hatten sie ausgerechnet sie auswählen müssen? Während sowohl der PR-Offizier der Akademie als auch der Herausgeber des National verfügbar gewesen wären? Was sollte sie jetzt tun? Es dem Rektor ihrer Schule erzählen?
    Sie kehrte allein nach Hause zurück. Ihr Vater erzählte ihr etwas von wichtigen Senatsgeschäften und steckte sie in ein Taxi. Fünfzehn Minuten später war sie in ihrem Stadthaus in Georgetown und ging in Gedanken wieder und wieder ihr Erlebnis durch.
    Allmählich wurde ihr die Stille bewusst, irgendwie akzentuiert von Stimmen außerhalb des Hauses. Und dem Gebell eines Hundes.
    Sie schaltete die VR ein und rief Tangle auf, ihre Lieblingssendung. Finde deinen Weg durch das Labyrinth. Lass dich nicht durch Jungs ablenken, durch Schaufenster mit schicken Klamotten, durch falsche Namen und ebenso falsche Spuren. Aber Amy konnte sich nicht darauf konzentrieren, und dann fiel ihr ein, dass sie womöglich in den Nachrichten zu sehen sein würde. Sie schaltete um und sah einen Aufruhr in Zentralafrika. Einen Serienmörder, der durch Oregon zog und die Morde aus Erbarmungslos, einem populären Video aus dem letzten Jahr, nachahmte. Anscheinend mussten immer wieder neue mordende Irre auftauchen. Ein Senatsausschuss führte Anhörungen zu der Frage durch, ob der Aufbau einer bewaffneten interstellaren Flotte

Weitere Kostenlose Bücher