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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Angst?«
    »Später vielleicht, ein bisschen.«
    »Wie steht es mit Ihnen?«
    »Wenn ich mich so leicht ins Bockshorn jagen ließe, müsste ich mir einen anderen Job suchen.«
    Esterhaus hatte stets angenommen, dass die Leute, die behaupteten, Moonrider gesehen zu haben, samt und sonders Verrückte waren. Dass die visuellen Aufzeichnungen, die sie mitbrachten, alle gefälscht waren. Aber Cavanaugh machte einen seriösen Eindruck, schien ein nüchtern Mensch zu sein, aufrichtig. Absolut glaubwürdig.
    Trotzdem war es nicht einfach, die Bilder zu erklären, die er aufgezeichnet hatte. Dunkle Globen im Formationsflug. Außerdem waren sie seither auch von anderen Leuten gesehen worden. Von Reginald Cottman am 3. Oktober, als er Fracht zum Origins Project transportiert hatte, auf halbem Wege zwischen 61 Cygni und 36 Ophiuchi. Und Tanya Nakamoto hatte sie im Zuge eines anderen Flugs von Orion Tours bei Wega gesehen. Ein Bautrupp, vier oder fünf Leute, hatte vor einigen Wochen eine Sichtung bei Alpha Cephei gemeldet.
    Physiker hatten sich um Erklärungen bemüht, die nicht die Sichtung von Außerirdischen zum Inhalt hatten. Die Öffentlichkeit war begeistert, wenn es dazu auch nicht viel brauchte. Doch das war der Grund für das Interesse des National. Gregory MacAllister, sein Herausgeber, glaubte kein Wort von der Geschichte, dennoch war dies im Moment eine heiße Story. Und eine Chance, über die UFO-Gläubigen jede Menge ätzenden Spott auszuschütten, worin der National unschlagbar war.
    Tatsächlich waren dies keine guten Zeiten für die interstellare Raumfahrt. Dem Kongress lagen mehrere Gesetzesentwürfe zur Ratifizierung vor, die zu einer Reduzierung der finanziellen Mittel für die Akademie und andere Raumfahrtprogramme führen würden. Auch der Weltrat sprach bereits über eine Einschränkung der Mittel.
    Inzwischen aber nahm die Zahl der Moonrider-Sichtungen zu. MacAllister hegte den Verdacht, dass Orion Tours die Passagiere auf Cavanaughs Schiff hinters Licht geführt habe, der Reiseveranstalter eine Illusion erzeugt habe, und hatte einen ehemaligen Piloten angeheuert, um zu demonstrieren, wie einfach dergleichen zu bewerkstelligen war. Dazu bedurfte es schließlich nur einiger Bilder, die den Passagieren auf ihrem planmäßigen Flug ohne deren Wissen vorgeführt wurden. Wie schwer konnte das schon sein?
    »Könnte das Ganze inszeniert worden sein?«, fragte Wolfie.
    Cavanaugh leerte sein Bier. »Nein. Ich war dabei. Es ist genauso passiert, wie ich gesagt habe.«
    »Jerry, wie lange haben Sie für Orion gearbeitet?«
    Er stierte sein leeres Glas an, und Wolfie bestellte ein neues. »Sechzehn Jahre in diesem November.«
    »Nur unter uns, was denken Sie über das Management?«
    Er grinste. »Das sind die feinsten, aufrechtesten Leute, die mir je begegnet sind.«
    »Ich meine es ernst, Jerry. Niemand wird davon erfahren.«
    »Die würden sich gegenseitig für das Eckbüro erdolchen. Und sie kümmern sich einen Dreck um ihre Mitarbeiter.«
    »Würden sie auch betrügen?«
    »Sie meinen, würden sie so etwas wie die Moonrider inszenieren, wenn sie könnten?«
    »Ja.«
    Er lachte. »Sicher würden sie! Wenn sie glaubten, es würde das Geschäft beleben und sie könnten damit durchkommen.«
    Die Biere wurden serviert. Cavanaugh ergriff sein Glas, bedankte sich und nahm einen langen Schluck. »Aber das können sie unmöglich eingefädelt haben.«
    »Nicht ohne Ihre Hilfe.«
    »Absolut richtig.«
    BIBLIOTHEKSEINTRAG
    … Dennoch gibt es greifbare Beweise für die Existenz der Moonrider. Visuelle Aufzeichnungen stehen jedem Interessierten zur Verfügung. Vielleicht ist es an der Zeit, die Sache ernst zu nehmen und zu versuchen, herauszufinden, worum es sich bei diesen Objekten handelt.
    The Washington Post, Montag, 16. Februar 2235

 
Kapitel 2
     
     
    Wir haben inzwischen ein halbes Jahrhundert damit zugebracht, zwischen den näher gelegenen Sternen herumzustöbern. Gefunden haben wir verstreut über den Arm des Orion ein paar Barbaren, eine technologisierte Zivilisation, die nie über ihr irdisches Äquivalent von 1918 hinausgekommen ist, und die Goompahs, über die wir so wenig Worte wie möglich verlieren sollten. Vor allem aber haben wir herausgefunden, dass der Orionarm der Milchstraße sehr groß und offensichtlich sehr leblos ist.
    Wir haben Milliarden für unsere Bemühungen aufgewendet. Zu welchem Zweck scheint jedoch niemand erklären zu können.
    Der primäre Nutzen, den wir all dem verdanken, ist die

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