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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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wurde. Wir alle haben sie gesehen, aber Amy war noch gar nicht auf der Welt. Ich glaube, es wird ihr Freude machen, und wir müssen gar keinen großen Umweg machen. Es wird uns vielleicht einen Tag oder so kosten, aber das ist alles.«
    »Ich vergesse immer wieder, dass wir so etwas können.«
    »Also, was sagen Sie? Sind Sie einverstanden? Es liegt auf dem Weg zu unserem nächsten Bestimmungsort.«
    »Natürlich«, sagte er. »Aber Moonrider haben damit nichts zu tun?«
    »Nein. Es gehört zwar zur Blauen Route, aber in der Gegend wurden bisher keine Lichter gesehen.«
    MacAllister verlagerte sein Gewicht. »Haben Sie Eric schon gefragt?«
    »Er ist einverstanden.«
    »Gut«, sagte er. »Kein Problem. Ich werde mir das auch gern noch einmal ansehen.«
     
    Gemeinsam gingen sie zurück, und Valya fragte Amy: »Was hältst du von einer Reise in die Vergangenheit?«
    »In die Vergangenheit?«, antwortete sie. »Wie meinen Sie das?«
    »Weißt du von der Supernova 2216?«
    »Klar.«
    »Möchtest du sie gern selbst sehen?«
    Das Mädchen, offensichtlich schlauer als MacAllister, strahlte. »Das würden Sie wirklich für mich tun?«
    »Wenn du möchtest.«
    »Und wie! Danke.«
    Sie führten den nächsten Sprung in den Nebel gegen Abend aus. Als der Sprung vorüber war, bekundete MacAllister, er habe für einen Tag genug Aufregung erlebt, und zog sich in seine Kabine zurück. Amy machte Hausaufgaben, und Eric hockte zusammengekauert vor seinem Notebook und las.
    Mac war froh, ins Bett zu kommen und ein paar Stunden für sich allein zu haben. Das war wieder so ein Problem auf der Salvator. Jeder musste mal allein sein, MacAllister sogar mehr als die meisten. Aber er wusste selbstverständlich, dass er sich nicht für längere Zeit in seine Kabine zurückziehen könnte, ohne Groll und Gerede gleichermaßen zu provozieren. Wer sich auf eine Reise wie diese begab, musste auch bereit sein, Kontakte zu knüpfen. Darum bereitete es ihm besonderes Wohlbehagen, als die Schiffslichter, wie stets gegen zehn Uhr abends, gedämpft wurden und er sich mit Fug und Recht zurückziehen konnte.
    Mac machte es sich mit Fergusons neuestem Werk bequem, Durchbruch hieß es, eine Geschichte der ersten zwanzig Jahre interstellarer Raumfahrt. Aber wie sich herausstellte, handelte es sich um einen ziemlich eintönigen Stoff. Das Erhabenste am ganzen Buch war wohl der Titel. Der Autor hatte umfangreiche Nachforschungen betrieben und wollte seine Leser beeindrucken. Folglich hatte er jede Seite mit irrelevanten Dialogen und Beschreibungen von Schubtriebwerken überfrachtet: Seine Detailversessenheit gipfelte in der Beschreibung der kompletten Vorratshaltung mehrerer früher Flüge; niemand ging auch nur in den Waschraum, ohne dass Ferguson es niederschrieb.
    MacAllister verfasste ein paar Notizen und beschloss, das Buch sei es wert, besprochen zu werden. Es war schließlich seine Pflicht, die arglose Leserschaft zu warnen.
     
    Der Nachmittag war halb vorbei, als sie aus dem Nebel zurückkehrten und wieder von Sternen umgeben waren.
    »Wir sind etwa sechs Lichtjahre hinter 61 Cygni«, konstatierte Valya, »und wir bewegen uns in die Richtung des Zentrums der Galaxie. Hier draußen ist es nicht einfach, Entfernungen exakt zu ermitteln. Wir können nicht sicher sein, wo genau wir uns befinden.«
    »Welcher ist es?«, fragte Amy und starrte die Sterne auf den Monitoren an. »Der, der explodieren wird?«
    »Der ist mit bloßem Auge nicht zu sehen«, erwiderte Valya. Mit einem Marker kennzeichnete sie die Stelle, an der er zu finden war. »Er ist hier. Dreizehnhundert Lichtjahre hinter Sol. In Richtung des Rands der Galaxie. Man nimmt an, dass er im Jahr 946 nach Christi explodiert ist.«
    Das Licht der Explosion hatte die Erde 2216 erreicht. »Da war ich in Princeton«, erinnerte sich Eric.
    MacAllister hatte seinerzeit das zweite Jahr seiner Ehe erlebt. Damals hatte er bei der Sun gearbeitet, und Jenny hatte an einer örtlichen Highschool Amerikanische Geschichte unterrichtet.
    Die Supernova hatte an einem warmen Dienstagabend kurz nach Sonnenuntergang stattgefunden. Mac hatte gerade das Geschirr vom Abendbrottisch abgeräumt. Jenny war draußen gewesen und hatte sich mit Nachbarn unterhalten, und dann hatte sie plötzlich in der Küchentür gestanden und ihn gedrängt, hinauszukommen. Sieh dir das an, Mac!
    Er war hinausgegangen in der Erwartung, einen Entenschwarm oder so etwas vor der Tür vorzufinden - Jenny hatte ständig irgendwelche

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