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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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war, wie sie sein sollte. In der man sich der alltäglichen Notwendigkeiten annahm und in der intelligente Kreaturen beisammen saßen und über Philosophie diskutierten. Oder sich an Ballspielen erfreuten.
    »Dreißig Sekunden.«
    Dann meldete sich Valya von der Brücke aus zu Wort: »Wenn ich es dir sage, Amy, dann drück darauf!«
    MacAllister richtete sich auf, um den Bildschirm besser im Auge behalten zu können.
    »Jetzt!«, befahl Valya.
    Schön für dich, Valentina, aber ich hoffe, wir können darauf verzichten, das Kind zum Piloten dieses Schiffs zu machen!
    Der Monitor löste sich vom Rumpf und trieb gemächlich davon.
    »Jetzt diesen, Amy.«
    Und eine maskuline Stimme. »Salvator One, uneingeschränkt funktionsfähig.«
    Augenblicke später kehrte Amy in den Gemeinschaftsraum zurück und maß MacAllister mit einem gestrengen Blick. »Wenn sie dafür Ärger kriegt, Mac«, grollte sie, »dann sind Sie schuld!«
    »Ich bin schuld? Woran?«
    Valya tauchte hinter ihr auf. »Wir haben die Positionierung abgeändert. Der Monitor wird Alpha II umkreisen, nicht den Mond.«
    Was war denn das? Die Frau hatte anscheinend doch ein bisschen was zu bieten!
     
    Eric beneidete Valentina. Die bloße Tatsache, dass sie Pilotin war, brachte ihr schon Respekt ein. Amy war glücklich, ihr helfen zu dürfen, und sogar MacAllister nahm sie ernst. Er andererseits kümmerte sich um Öffentlichkeitsarbeit. Das war einer jener Berufe, über die die Leute ständig Witze rissen und denen sie mit instinktivem Misstrauen begegneten. Und warum auch nicht? Seine Arbeit hatte schließlich nichts mit Ehrlichkeit zu tun; stattdessen erforderte sie die Fähigkeit, die Dinge stets im besten Licht darzustellen. Was die Vermutung nahelegte, dass das, was er da darzustellen hatte, eigentlich nur Mittelmaß war.
    Die Wahrheit über Eric, die er sogar vor sich selbst verborgen hielt, lautete, dass er nie in seinem Leben wahren Mut bewiesen hatte. Er hatte nie Mut beweisen müssen. Niemand hatte ihn je über das übliche Geben-und-Nehmen im Umgang mit den Medien hinaus gefordert. Er war behütet aufgewachsen. Hatte die bestmögliche Ausbildung erhalten. Verdankte seine ersten Schritte im Berufsleben dem Einfluss seines Vaters. Und lief seither im Leerlauf. Wenn Eric einen Raum betrat, nahm ihn niemand wahr. Wenn er sprach, bekamen die Leute glasige Augen (und das trotz der Tatsache, dass er die gesprochene Sprache recht gut beherrschte, dass er sogar Techniken zur überzeugenden Kommunikation beherrschte).
    Aber er selbst war derjenige, war das Individuum, das offenbar niemandem Achtung abnötigte.
    Eric wusste, wie MacAllister behandelt wurde, wenn er die Akademie aufsuchte, wie sich die Stimmen der Leute in seiner Gegenwart veränderten, wie sie eine aufrechtere Haltung annahmen. Wie sie buchstäblich aufmerkten, sobald er eintrat. Das Gleiche galt für die Piloten. Und für Hutchins. Sie war inzwischen schon seit einigen Jahren nurmehr Bürokratin, was eine der Positionen war, denen die Menschen die größte Geringschätzung entgegenbrachten, und dennoch erinnerten sich die Leute immer noch daran, wer sie war. Eric hingegen war ein zweiter Asquith. Aber einer ohne Machtbefugnisse.
    Auch wenn seine Reisegefährten ihm gegenüber nichts dergleichen gesagt hatten, spürte Eric doch, wie Valya und MacAllister über ihn dachten. Er war nur eine zusätzliche Last. Ein Freund von Hutch, um den man sich kümmern musste. Aber niemand, der sich aufgrund seiner eigenen Verdienste Respekt erworben hätte.
    BIBLIOTHEKSEINTRAG
    Bis heute haben wir keine Welt mit einer funktionstüchtigen, hochtechnisierten Gesellschaft gefunden. Wir haben jedoch die Überreste ganzer neun technisierter Zivilisationen entdeckt. Mindestens eine davon, die so genannten Monument-Erbauer, beherrschte die Kunst interstellarer Raumfahrt. Es gibt Beweise für die Existenz einer weiteren derartigen Spezies: die Kreaturen, die bei der Evakuierung von Maleiva III geholfen hatten, ehe der Planet vor mehreren Tausend Jahren einer grausamen Eiszeit anheimfiel. Aber wir wissen nicht, woher sie gekommen oder wohin sie gegangen sind.
    Insgesamt sind die Aussichten einer Zivilisation, eine lange Zeit zu überdauern, historisch gesehen, alles andere als rosig.
    Unsere derzeitige Beweislage deutet darauf hin, dass viele Gesellschaften eine industrielle Revolution erleben, gefolgt von exponentiellen technischen Fortschritten, gefolgt von rasantem Wachstum, gefolgt von einem alle Bereiche des Lebens

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