Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
herumstreunenden Tiere gefüttert, die sich rudelweise einzufinden pflegten - aber dann erkannte er verwundert, dass sie und die Nachbarn von nebenan zum Himmel hinaufstarrten.
    Direkt über ihnen war ein Stern aufgetaucht.
    Der Himmel war eigentlich um diese Uhrzeit immer noch viel zu hell, um Sterne zu erkennen.
    Der ›Stern‹ wurde immer heller, während sie ihn betrachteten.
    Mac fragte sich, ob es sich wohl um einen Kometen handelte. Aber dergleichen wurde von den Medien normalerweise im Vorfeld angekündigt.
    »Was ist das, Mac?«, fragte Jenny ihn.
    Er erkundigte sich in der Redaktion der Sun. Sie wussten von nichts.
    Und der ›Stern‹ wurde immer noch heller.
    Der Himmel selbst hingegen wurde dunkler, und andere Sterne tauchten auf, aber keiner brannte mit der Intensität dieses Etwas über der Eastern Avenue. Mehr Leute kamen aus ihren Häusern, standen in Vorgärten und auf der Straße.
    Schließlich ging Mac wieder hinein und tätigte einige weitere Anrufe. Air Transport informierte ihn, dass das Objekt sich außerhalb der Atmosphäre befinde. Das Wilkins Observatorium gab sich verwundert ob seiner Andeutung, es läge eine Anomalie vor. Sie sagten, sie würden sich wieder bei ihm melden, taten es aber nicht. Mac wollte gerade das Deep Space Lab in Kensington anrufen, als der Lokalredakteur der Sun sich bei ihm meldete: Sie würden glauben, es handele sich um eine Nova.
    Inzwischen stand die ganze Nachbarschaft draußen und beobachtete den Himmel. Das war das einzige Mal in Macs ganzem bisherigen Leben, dass er so etwas erlebt hatte. Selbst die Passage des Halley’schen Kometen vor ein paar Jahren hatte nur ein paar Leute vor die Tür gelockt.
    Am Ende sollten die Experten zu dem Schluss kommen, dass es eine Supernova gewesen war.
     
    Sogar Amy langweilte sich während der Wartezeit. Valya hatte ihnen gezeigt, wo die Sonne war; hatte ihnen 61 Cygni gezeigt, wo sie gestern gewesen waren, und 36 Ophiuchi, wo sie morgen sein würden. Beide waren trotz der geringen Entfernung recht düster.
    An diesem Abend sahen sie sich die London Follies an und überließen es Bill, die Supernova im Auge zu behalten. In der Mitte des zweiten Akts war es soweit.
    »Es fängt an«, meldete er.
    Amy führte das ganze Rudel aus dem Gemeinschaftsraum hinaus und auf die Brücke. Valya hatte die Salvator gewendet, sodass sie auf Cygni ausgerichtet war und auf die Erde; daher konnten sie alles durch die Sichtluken beobachten.
    Valya ließ Bill alles noch einmal von Anfang an abspielen. Ein Stern tauchte an einer Stelle auf, an der zuvor keiner gewesen war, und entwickelte sich binnen weniger Augenblicke zum hellsten Objekt am Himmel.
    »Das ist ein seltener Anblick«, erklärte Valya. »Ganze Generationen bekommen ihr Leben lang nicht zu sehen.«
    Als MacAllister an der Reihe war, zur Sichtluke hinauszuschauen, trat er vor. Die Erkenntnis, wie weit Baltimore in diesem Moment entfernt war, machte ihn schaudern. »So war es drei Nächte lang«, erinnerte er sich.
    Valya nickte. »Neunundsiebzig Stunden, erst dann ist er verblasst.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, wurde eine Mission ausgesandt.«
    »Die Perth. Das war eine lange Mission.«
    Eric nickte. »Zu der Zeit war das die Mission, die den weitesten Weg zurückgelegt hat. Und der Rekord hat jahrelang Bestand gehabt.«
    »War da nicht auch etwas mit Außerirdischen?«, fragte MacAllister.
    »Es gab eine Theorie«, entgegnete Eric, »dass die Supernova jeden anlocken müsse, der sie sehen könne und über die Fähigkeit zu überlichtschnellen Reisen verfüge. Genauso, wie sie die Perth angelockt hatte. Als sie in dem System eingetroffen waren, haben sie wochenlang nach Aliens Ausschau gehalten, und bevor sie sich auf den Rückweg gemacht haben, haben sie einige Überwachungsmonitore ausgesetzt, für den Fall, dass sich doch noch jemand blicken ließe.«
    »Aber das ist nie passiert«, konstatierte MacAllister.
    Valya grinste. »Nur nicht so ungeduldig. So viel Zeit ist noch nicht vergangen.«
    »Das Ereignis ist dreizehnhundert Jahre her. Ich nehme an, wenn irgendjemand die Absicht gehabt hätte, hinzufliegen, dann hätte er das inzwischen getan.«
    »Aber seit wir die Satelliten ausgesetzt haben, sind erst neunzehn Jahre vergangen. Es mag andere Besucher gegeben haben, lange bevor wir dort waren. Und im größten Teil der Galaxie ist das Licht noch gar nicht angekommen und niemand weiß von dem Ereignis.«
     
    Amy hatte von ihrem Vater einen Bericht über jene Nacht

Weitere Kostenlose Bücher