Hutch 06 - Hexenkessel
nicht genutzt. Daneben nur noch für Kommunikationsverbindungen von Schiffen auf See oder Flugzeugen und Flughäfen.«
»Und die persönlichen Verbindungen?«
»Überlandleitungen, nehme ich an. Es gibt Kabelstränge, die an vielen ihrer Fernstraßen verlaufen. Vermutlich ist das das, was wir brauchen.«
»Wissen wir, wo diese Person mit dem unaussprechlichen Namen wohnt?«
»Ich habe das Gebiet lokalisiert, aus dem die Sendung übertragen wurde.«
»Du sagst, der Code dient einer Verbindung über Kabel. Wir müssen also runter und die Leitung anzapfen?«
»Das ist korrekt.«
»Und du sagst, du kannst den Namen des Ortes, von dem er stammt, nicht aussprechen?«
»Ich sagte, Sie können es nicht.«
»Runterzugehen sollte doch machbar sein«, meinte Rudy.
Hutch schüttelte den Kopf. »Phyl, zeig mir, wie die Leitungen aussehen!«
Ein Fernstraßenabschnitt erschien auf dem Schirm. Es war Nacht, und an dem wolkenlosen Himmel stand ein gewaltiger Mond. Die Kabel führten über eine Reihe von Pfosten an einer Seite der Straße.
Rudy seufzte. »Das sieht nicht sehr nach einer älteren Zivilisation aus.«
Während sie zusahen, tauchten in der Ferne Lichter auf. Ein näher kommendes Fahrzeug.
»Sind das Kommunikationsleitungen?«, fragte Hutch. »Oder Stromleitungen?«
»Vermutlich beides. Sie werden hinuntergehen und es selbst herausfinden müssen.«
»Hört sich ein bisschen gefährlich an«, wandte Antonio ein.
Was genau das war, was Hutch dachte. Aber die Gelegenheit, sich mit Außerirdischen aus einer fortschrittlichen Gesellschaft zusammenzusetzen, etwas, was die Menschen ihr ganzes Leben lang versucht hatten, sich mit einer dieser Kreaturen zusammenzusetzen und ihr ein paar Fragen stellen zu können … diese Gelegenheit war einfach zu gut, um sie sich entgehen zu lassen! »Wie gehen wir die Sache an?«, fragte sie.
»Ich entwerfe einen Anschluss, den Sie benutzen können.«
»In Ordnung.«
Matt wäre gern auf die Oberfläche geflogen, aber diese Gelegenheit wollte Hutch sich auf keinen Fall entgehen lassen. »Ich fliege«, sagte sie. »Sie bleiben bei den Schiffen.«
»Ich fliege mit«, sagte Antonio.
»Ich auch«, schloss sich Rudy an.
Sie brauchte Unterstützung, für alle Fälle. Und sollte sie in Schwierigkeiten geraten, so war sie relativ sicher, dass Antonio ihr eine größere Hilfe wäre als Rudy. »Ich muss Antonio mitnehmen«, sagte sie. »Er ist der Reporter. Aber, Rudy, wir gehen nur runter, um einen Anschluss an die Leitungen zu legen! Wir werden mit niemandem reden.«
Er reckte das Kinn vor. »Hutch, ich möchte mit!«
»Rudy.« Sie befleißigte sich des sachlichsten Tonfalls, den sie zustande brachte. »Ich werde Ihre Hilfe brauchen, um eine Konversation einzuleiten, wenn wir Kontakt zu diesen Kreaturen hergestellt haben. Inzwischen möchte ich, dass Sie keine Risiken eingehen.«
Er seufzte. Grummelte. Setzte sich.
Hutch führte Antonio hinunter in den Frachtraum, der gleichzeitig als Hangar für die Landefähre diente. Normalerweise hätte Hutch zu einer Oberflächenoperation keine Haftschuhe getragen, aber die Außenseite bestand aus Gummi, was Hutch vor einem elektrischen Schlag schützen würde. Außerdem zog sie Gummihandschuhe an und sorgte dafür, dass auch Antonio entsprechend ausgestattet war. Dann schnappte sie sich zwei E-Suits und erkundigte sich ein wenig spät, ob er schon einmal einen benutzt habe.
»Äääähhh«, machte er.
»Okay.« Allmählich kam sie sich beinahe so vor wie in alten Zeiten. »Es ist ganz einfach.«
Das Gerät generierte einen virtuellen Druckanzug, ein Kraftfeld, das ihn vor der Leere im Raum oder einer schädlichen Atmosphäre schützen konnte. Hutch zeigte Antonio, wie es funktionierte, und half ihm, das Gurtsystem anzulegen. Sie testeten die Einheit, um sicherzustellen, dass er damit zurechtkäme. Dann half sie ihm, seine Sauerstofftanks anzugurten.
Als er fertig war, holte sie ein Messer aus dem Geräteschrank, und sie kletterten in die Landefähre.
Eine Stunde später gingen sie auf einer Lichtung in der Nähe einer einsamen Straße mit Elektroleitungen herunter.
Wären nicht die Leitungsmasten gewesen, die die Straße säumten, sie hätten ebenso gut in Virginia sein können. Die Straße war zweispurig. Der Randstreifen war auf beiden Seiten auf drei Meter Breite eingeebnet und gerodet. Dann schloss sich der Wald an. Es war spät. Über ihnen funkelten helle Sterne, und der Mond hing mitten am Himmel. Ein steifer Wind
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