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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Such dir jemanden, der eine der stärker verbreiteten Sprachen spricht!«
    Eine Reihe von Statuslämpchen fing an zu blinken. »Ich werde morgen um diese Zeit bereit sein.«
     
    Bei den Komödien handelte es sich um puren Klamauk. Die Kreaturen legten sich gegenseitig aufs Kreuz, wurden unweigerlich erwischt und fielen häufig auf die Nase. Sie taten, als besäßen sie Fähigkeiten, die sie nicht hatten, jagten einander durch die Kulissen, verfolgten hoffnungslose Pläne, um reich zu werden, versagten beständig bei ihren Bemühungen, bei den Angehörigen des anderen Geschlechts Eindruck zu schinden.
    Selbst aus der Nähe fiel es Hutch schwer, die Geschlechter zu unterscheiden. Die weiblichen Kreaturen waren kleiner, aber darüber hinaus besaßen sie keine offensichtlich andersartigen Kennzeichen. Keine Brüste, keine rundlichen Hüften, keine Andeutung von Sanftmut.
    Die Shows standen in einem klaren Kontrast zu den vergleichsweise anspruchsvollen Komödien, an die Hutch gewöhnt war. Als sie Rudy gegenüber eine entsprechende Bemerkung fallen ließ, lächelte er eine Spur herablassend. »Sie müssen sich öffnen, Hutch! Sie sollten nicht davon ausgehen, dass etwas nicht auf unserem Niveau ist, nur weil es anders ist.«
    »Rudy«, entgegnete sie, »das da ist dümmlich. Permanent über die eigenen Füße zu stolpern ist dümmlich.«
    Die ernsteren Stücke drehten sich überwiegend um schurkische Charaktere. Gute Jungs gegen böse Jungs. Weiße Hüte, schwarze Hüte. Der Schurke macht sich mit der Verlobten eines anderen davon, die Gründe dafür bleiben meist im Unklaren. Eine Reihe von Verfolgungsjagden schlossen sich der bösen Tat an. Unausweichlich folgte schließlich ein Schusswechsel mit Projektilwaffen, und die weibliche Kreatur wurde gerettet.
    »Was ich nicht verstehe«, meinte Hutch zu Antonio, »ist, dass diese Zivilisation schon so alt sein soll. Denn dass sie alt ist, wissen wir ja. Wie kommt es dann, dass sich das Unterhaltungsangebot auf einem so kindischen Niveau bewegt?«
    »Ich fand die Komödien gar nicht so schlecht«, entgegnete Antonio.
    Es gab auch Nachrichtensendungen. Reportagen, auch wenn sich letztere auf Skandale und Diskussionen über Prominente zu beschränken schienen. Politische Themen konnte Hutch nirgendwo entdecken.
    Am Morgen stimmten alle Männer überein, dass die Shows große Ähnlichkeit mit dem hätten, was auf der Erde üblich sei. Was unausweichlich zu der Schlussfolgerung führte, dass die Bewohner von Makai bemerkenswert menschlich seien. »Nicht anatomisch, wie man sieht«, bemerkte Rudy, »aber in jeder wirklich wichtigen Hinsicht.«
    »Sie denken, Anatomie wäre unwichtig?«, fragte Matt.
    »Ich halte deren Unterhaltungsprogramm immer noch für dümmlich«, kommentierte Hutch. »Ich meine, diese Leute sind vor Hunderttausenden von Jahren aufgebrochen, um die Galaxie zu erkunden. Und jetzt sehen sie sich Briggs und der Komatöse an!«
    »Briggs und wer?«
    »Hab ich mir gerade ausgedacht«, gab sie zu. »Aber Sie wissen, was ich meine. Was ist denn bloß aus der Evolution geworden? Ist die rückwärts gelaufen?«
    »Sie überreagieren, Hutch«, beschied ihr Matt von der McAdams aus. »Geben Sie den Leuten eine Chance! Das ist eben nicht Bernard Shaw. Was erwarten Sie?«
    Jon konnte ein Kichern nicht unterdrücken. »Halten Sie moderne Unterhaltung für so anspruchsvoll?«, fragte er.
    Damit war sie in der Defensive. »Schon gut«, sagte sie.
    »Welchen Rang nimmt sie etwa gegenüber Sophokles ein?«
    »Zum Teufel, Jon, bleiben Sie realistisch!«
    »Das tue ich ja! Fragen Sie sich doch mal, was die Zuhörer von Euripides über die Night Show gedacht hätten!«
    Hutch beließ es dabei. In dieser Diskussion konnte sie nur unterliegen.
     
    An diesem Nachmittag verkündete Phyl, sie sei bereit, als Übersetzerin zu fungieren. »Und ich habe vielleicht eine passende Kontaktperson gefunden.«
    »Wen?«, fragte Rudy.
    »Der Name ist unaussprechbar. Zumindest für jemanden mit Ihrer Grundausstattung. Er ist Physiker. Ist gestern bei einer Gesundheitssendung aufgetreten. Sie haben sogar seinen Code bekannt gegeben, sodass wir Kontakt zu ihm aufnehmen können.«
    »Du weißt, wie man den Code auszuwerten hat, um das passende Signal zu übermitteln?«
    »Ich denke schon. Aber es gibt dennoch ein Problem.«
    »Das wäre?«
    »Sie arbeiten mit Funkübertragung, aber nur in öffentlichen Medien und für zielgerichtete kommerzielle Anwendungen. Für persönliche Verbindungen wird sie

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