Hutch 06 - Hexenkessel
einmal: »Die Bemühungen, Kunden für mein Geschäft zu werben.«
»Ja.«
»Aber ich bin kein Wissenschaftler. Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen?«
»Wir dachten, Sie wären Physiker.«
»Oh nein«, sagte er. »Ich helfe den Leuten, für ihr physisches Wohlbefinden zu sorgen. Ich bin ein …« Die Konversation geriet vorübergehend aus dem Fluss, während Phyl nach dem passenden Begriff suchte. »… ein Gesundheitsguru.«
»Das entwickelt sich allmählich zu einer ziemlich interessanten Story«, bemerkte Antonio.
Eine Windböe schüttelte die Bäume. »Wie alt«, fragte Rudy, »ist Ihre Kultur? Ihre Zivilisation?«
Mr Smith dachte nach. »Ich fürchte, dass ich diese Frage nicht verstehe.«
»Sie haben eine organisierte Gesellschaftsstruktur.«
»Gewiss.«
»Wie lange existiert diese Gesellschaftsform schon?«
»Sie hat immer existiert.«
Rudy sah sich zu Matt um. Wo fangen wir bei diesem Burschen bloß an? »Wir wissen, dass es auf diesem Planeten vor langer Zeit eine hochtechnisierte Gesellschaft gegeben hat. Und es gibt immer noch eine technisierte Gesellschaft. Mehr oder weniger. Aber Sie scheinen nicht die gleichen Dinge zu kennen wie diese andere Gesellschaft. Beispielsweise gibt es keine Hinweise auf ein Raumfahrtprogramm. Energie wird über Überlandleitungen transportiert. Was ist passiert?«
»Sie stellen gleich mehrere Fragen auf einmal. Lassen Sie mich Ihnen zunächst sagen, dass eines der (unübersetzbar) Schiffe dort draußen ist. Im Orbit (unübersetzbar).«
Phyl wandte sich an Rudy, Matt und Jon. »Geben Sie mir eine Sekunde, um mit ihm zu sprechen!« Augenblicke später meldete sie sich zurück. »Das Schiff ist sehr alt. Tausende von Jahren, aber es stammt von dieser Welt. Es befindet sich in einem Orbit um einen der Gasriesen.«
»Wir wissen nicht, was mit ihm geschehen ist.« Mr Smith wandte den Blick ab. »Aber es ist dort. Sollten wir je ein Raumfahrtprogramm zusammenstellen, dann werden wir vermutlich hinfliegen und uns die Sache ansehen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das je wirklich passieren wird.«
»Warum nicht?«
»Weil Technologie gefährlich ist.«
»Wie meinen Sie das?«
»Sie kann Idioten abscheuliche Waffen in die Hände spielen.«
»Nun ja«, meinte Antonio, »das lässt sich nicht ganz von der Hand weisen.«
»Es gibt noch subtilere Punkte. Technologie kann ein Gen optimieren und alle Leute glücklich machen.«
»Wäre das denn wirklich ein Problem?«
»Überlegen Sie, was mit einer Gesellschaft passiert, wenn alle glücklich sind! Ununterbrochen!« Er hielt inne. Zog seine Jacke aus, unter der ein weißes, am Kragen offenes Strickhemd zum Vorschein kam. »Je höher der Grad der Technisierung, desto verwundbarer wird eine Zivilisation. Schalten Sie hier oder da ein System ab, schon kollabiert die ganze Geschichte. Wir haben das erlebt.
Und die einfache Antwort auf Ihre Frage lautet, dass wir beispielsweise keine Bildübermittlung beim Telefonieren haben, weil wir vergessen haben, wie das funktioniert.«
»Sie haben es vergessen?«
»Ja, wir haben es vergessen. Und wir haben beschlossen, uns nicht mehr zu erinnern.«
»Warum? Inwiefern ist die Übermittlung von Bildern gefährlich?«
»Sie hat einen sozialen Zerfall herbeigeführt. In manchen Bereichen wurde sie zu einem Werkzeug der Versklavung. Ein Werkzeug zur Kontrolle der Massen. Wir haben nicht die Bilder verfolgt. Die Bilder haben uns verfolgt.«
»Welche Regierungsform haben Sie hier?«
Wieder meldete sich Phyl zu Wort. »Er versteht die Frage nicht.«
Rudy versuchte es erneut. »Wer baut die Straßen?«
»Wir haben Leute, die auf den Straßenbau spezialisiert sind.«
»Wer führt die Bevölkerung? Wer trifft Entscheidungen von allgemeiner Tragweite?«
»Wir haben Anführer.«
»Wie entscheiden Sie, wer führt? Halten Sie Wahlen ab?«
Mr Smith antwortete nicht. Phyl sagte: »Er versteht die Frage nicht.«
»Versuch es so: ›Wie wird man ein Anführer?‹«
»Wir ersetzen sie nicht.«
Über ihren privaten Kanal bemerkte Antonio, dass es ganz nach einer Diktatur klinge.
»Was passiert, wenn diese Anführer sterben?«
Mr Smith brauchte einen Moment, ehe er antwortete. »Die Sicherheitsvorkehrungen sind sehr gut.«
Rudy wirkte ein wenig frustriert. »Was passiert, wenn sie an Altersschwäche sterben?«
»Erklären Sie mir das bitte!«
»Wenn Ihre Körper erschöpft sind und nicht mehr arbeiten.«
»Sie sprechen von Tieren.«
»Nein. Ich meine Ihre
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