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Hutch 06 - Hexenkessel

Hutch 06 - Hexenkessel

Titel: Hutch 06 - Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Golombeck, all das Fremdartige um sich herum gar nicht wahr, während er half, einen Weg in das Gebäude unter dem Schnee freizulegen.
    Seinen Platz in der Geschichte freizulegen.
    Antonio gestand, um der Wahrheit willen, dass er lieber auf dem Schiff geblieben wäre, denn die Oberfläche sehe feindselig aus, aber er würde trotzdem mitgehen. »Ich muss«, verriet er Rudy und bewunderte zugleich Rudys Bereitschaft, erneut eine, wie er es nannte, finstere Straße zu beschreiten. »Das hier fühlt sich nicht so an wie der Abstecher zu Smitty«, fuhr er fort. »Aber es ist meine Aufgabe, vor Ort zu sein und zu berichten. Also gehen wir und sehen uns den Turm an! Und was immer da sonst noch auf dem Hang ist.«
    Matt entließ Hutch nicht aus ihrem Versprechen. Er würde die Landefähre fliegen. Rudy bewunderte seine Haltung.
    Sollte Matt sich wegen dieses Ausflugs irgendwelche Sorgen machen, so ließ er sich nichts anmerken.
    Jon zeigte sich recht gelangweilt. Er konnte einem Gebäude an einem Berghang nichts sonderlich Aufregendes abgewinnen. Das war nicht das Gleiche wie der Besuch in einer aufgegebenen Station, die womöglich zehntausend Jahre alt war. Außerdem, so verriet er Matt, halte er den Besuch auf der Oberfläche für gefährlich. Aber er verstand, warum die anderen runtergehen wollten, und wenn sie ihn dabeihaben wollten, dann leiste er ihnen gern Gesellschaft.
    »Ihre Entscheidung, Jon«, sagte Matt. »Wir kommen auch so zurecht. Tun Sie, was immer Sie wollen!«
    »Ganz sicher?«
    »Absolut!«
    Also schön, Jon konnte sich bessere Möglichkeiten vorstellen, seine Zeit zu verbringen, und da er auf der Oberfläche offenbar nicht gebraucht wurde, blieb er an Ort und Stelle.
    Das Außenteam benutzte die Landefähre der McAdams. Sie war etwas größer und bequemer als die der Preston. Sie stiegen ein, überprüften ihre Ausrüstung, hörten zu, als Hutch sie ermahnte, vorsichtig zu sein, und machten sich auf den Weg.
     
    Matt kam sich allmählich vor wie ein Veteran. Als er noch ein Kind gewesen war, hatte es im Kinderprogramm einen Raumpiloten gegeben, Captain Rigel, und als die Landefähre über die Ebene einschwenkte, vor sich die hoch aufragenden Berge, stellte Matt sich vor, er wäre eben dieser Held aus seinen Kindertagen. Eine Herde mit Stoßzähnen bewehrter Tiere wanderte gemächlich in Richtung Süden. Von ein paar Ausreißern an den Flanken und in der Vorhut abgesehen, blieben sie dicht beieinander. Eine militärische Formation.
    »Sieht doch ganz friedlich aus«, meinte Antonio. »Zeichnen wir das alles visuell auf?«
    »Ja, wir zeichnen alles auf.«
    »Gut.« Matt ahnte, wie sich Dr. Science soeben virtuell die Hände rieb. »Gut.«
    »Sollen Ihre Zuschauer denselben Flug unternehmen?«
    »Darauf können Sie wetten, Matt! Wissen Sie, das wäre noch viel interessanter, wenn wir, sagen wir, durch einen Sturm fliegen würden. Wäre das möglich?«
    »Das glaube ich eher nicht.«
    »War auch nur ein Scherz!«
    Das Land stieg allmählich an. Schnee kam in Sicht. Jim zeigte den Berg an, auf dem ihr Ziel lag. Fünfzehn Klicks, direkt voraus.
    Matt drosselte das Tempo, um die Umgebung in Augenschein zu nehmen. Wald gab es hier nicht, weshalb sie eine gute Sicht hatten. Ebenso wie Hutch über ihnen. Abgesehen davon, dass sie momentan jenseits des Horizonts war und erst in etwa einer Stunde zurück wäre.
    »Jim«, wandte er sich an die KI, »wie weit ragen die Fundamente in die Tiefe?«
    »Ungefähr zwölf Meter.«
    »Okay«, sagte Matt. »Dann sehen wir doch mal, was wir da haben!« Vorsichtig ging er etwa fünfzig Schritte von dem Turm entfernt vertikal herunter. Matt hielt die Fähre ruhig, nutzte den Spike, drehte das Vehikel so, dass sich die Luke, die sich auf der rechten Seite befand, Richtung Tal öffnete. Die Backbordkufe berührte die Oberfläche, und eine plötzliche Böe rüttelte die Fähre durch und hätte sie beinahe kentern lassen.
    Matt hielt die Fähre vorübergehend an Ort und Stelle in der Luft, bis der Wind sich wieder gelegt hatte, dann ging er weiter runter, senkte das Vehikel in den Schnee hinab und schaltete den Spike stufenweise ab. Die Backbordseite setzte auf festem Boden auf, und die Landefähre krängte sich talwärts. Schließlich hatte auch die andere Kufe Bodenberührung, und Matt schaltete die Energiezufuhr ab. Der Hang war steil an dieser Stelle, und der Schnee hangaufwärts erhob sich an ihren Sichtluken vorbei in die Höhe. »Solche Orte habe ich mir früher zum Skifahren

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