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Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
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Gray.»
    Groh zuckte mit den Schultern. «Bei solchen Leuten soll es vorkommen, dass sie nicht ihren richtigen Namen angeben.»
    «Willst du damit sagen, du heißt vielleicht gar nicht Jack?»
    Groh schwieg für eine Weile. Dachte nach. «Ich frage mich, ob sie ihn schon vorher gekannt hat. Ob sie deshalb zu dem Motel gefahren ist. Weil er dort auf sie gewartet hat. Oder ob sie sich zufällig im Motel getroffen haben.»
    «Weißt du was?», sagte ter Horst. «Das fragen wir Gina, sobald wir sie gefunden haben.»
    Eine Maschine der American Airlines stieg hinter den Hügeln auf. Bulgakov steckte sich eine Zigarette an, mit einem Streichholzheftchen des Paradise Motel.
    «Vielleicht wir fahren dorthin», sagte er, «ins verfluchte Ohio.»
    «Iowa», sagte Groh. «Wir sollten keinen Phantomen hinterherjagen. Wir konzentrieren uns auf die Gegend hier.»
    «Ich stimme Jack zu», sagte ter Horst. «Ich bin überzeugt, dass heute unser Glückstag ist.»
    «Das wäre aber ein Witz», sagte Groh.
    «Warum?»
    «Es ist Freitag.»
    «Und?»
    «Der Dreizehnte.»
    «Mist.»
     
    Das erste Bier am Tag kommt immer echt gut. Pustet die Spinnweben raus.
    Stitch saß im
Prince o’ Wales
am Tresen. Es hatte gerade erst aufgemacht. Außer ihm waren nur noch der Barkeeper und ein massiger Kerl in der Kneipe, der an einem Tisch an der Wand saß.
    Er sah den Kerl an. Der Kerl starrte zurück. Sein Mund stand ein wenig offen. Man sah einen schiefen Zahn. Ein finsterer, stumpfer Blick in den Augen.
    Stitch hielt dem Blick mehrere Sekunden stand, aber der Kerl schaute nicht weg und musste nicht mal blinzeln.
    Er nahm einen Schluck Bier. Sah hinüber zum Fernseher. Es lief Sport. Dann sah er wieder zu dem Kerl.
    Der starrte ihn immer noch an.
    Er wurde langsam sauer.
    «He du, hast du ’nen Problem oder was?»
    Der Kerl antwortete nicht. Stitch stieg vom Barhocker und ging auf ihn zu. Seine Springerstiefel dröhnten auf dem Holzfußboden.
    «Was gibt’s denn hier zu sehen, Arschloch?»
    Mac Lingo kam von der Toilette, sah Stitch vor Ronnie stehen.
    «He du, ich rede mit dir!»
    «Was ist hier los?», fragte Lingo.
    Stitch sah Lingos Geiervisage und wurde kleinlaut.
    «Er starrt mich dauernd an und redet kein Wort.»
    Lingo lachte. «Ha, der starrt dich nicht an. Er schläft!»
    Stitch betrachtete Ronnie. Der starrte ihm jetzt auf den Bauch.
    «Er schläft?»
    «Er schläft mit offenen Augen. Schon seit er ein kleiner Junge ist.» Er beugte sich vor und rüttelte an Ronnies Schulter. «Aufwachen, Ronnie! Aufwachen!»
    Ronnie drehte seinen großen Kopf von links nach rechts. Er schien verwirrt.
    «Was’n los, Dad? Alles klar?»
    «Nichts ist los. Du hast geschlafen, und dieser Bursche hier dachte, du glotzt ihn an. Das ist alles.»
    Ronnie sah Stitch an. «Echt?»
    «Hab mich eben geirrt», sagte Stitch und wollte schnell wieder weg.
    «Crazy white boy», sagte Lingo. Stitchs Tätowierung. «Heißt das, du kannst Nigger nich’ leiden?»
    «Kann schon sein.»
    «Wir auch nich’, oder, Ronnie?»
    Ronnie gähnte. «Klar. Scheiß Nigger.»
    «Setz dich», sagte Lingo. «Wir geben dir ein Bier aus.»
    «Aber –»
    «Hey, Junge!» Lingo rief den Barkeeper. «’ne Runde für uns hier!»
    Stitch nahm sich widerwillig einen Stuhl und setzte sich hin. Auch Lingo setzte sich. Er seufzte und schüttelte den Kopf.
    «Das war ein mieser Tag.»
    «Wovon redest du?», fragte Stitch.
    «Der Tag, als Brikett Hussein Obama Präsident wurde.»
    Stitch grinste. «Brikett Obama. Das gefällt mir.»
    «Erzähl ihm das von Gator, Dad.»
    «Hatte mal ’nen alten Köter. Hieß Gator. Dem hab ich was beigebracht. Wenn ich gefragt hab: ‹Gator, was wärst du lieber? Ein Nigger oder ein toter Hund?›, dann hat sich der alte Gator auf den Rücken gerollt und toter Hund gespielt.»
    Alle drei lachten. Der Barkeeper kam herüber und brachte das Bier.
    «Sind ja nich’ bloß die Nigger», meinte Stitch, noch etwas vorsichtig. «Die Juden auch und die Mexikaner.»
    «Und die verfluchten Kameltreiber», sagte Ronnie.
    «Am besten sollte man den ganzen Nahen Osten in die Luft jagen», sagte Stitch. Er wurde langsam warm mit den Lingos. «Solln sie doch für Allah sterben.»
    «Da sag ich amen», meinte Lingo. Dann griff er in die Brusttasche. «Du kannst mir mal was helfen, Partner. Schau dir die an und sag mir, ob du einen davon kennst.»
    Er legte die Steckbrieffotos von Gray und Gina vor Stitch auf den Tisch. Der sagte nur: «Scheiße!»
    Die Lingos sahen sich

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