Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
Vom Netzwerk:
Sonnenbrille. Der Mönch sagte kein Wort und sah Gray mit einem vergnügten Lächeln an. Joey Cicala träumte, er wäre in einem Stripschuppen und bekäme von einer der Tänzerinnen einen Blowjob. Die Frau von Duane Butterfield träumte, sie ginge mit dem Baby im Arm durch einen gruseligen Erlebnispark in Branson, Missouri, und suchte vergeblich nach Duane. Ter Horst träumte, dass rätselhafte Lichter am Nachthimmel auftauchten, außerirdische Raumschiffe, die Todesstrahlen aussandten, und er rannte und rannte mit klopfendem Herzen und bekam keine Luft mehr, während die Menschen links und rechts von ihm in Flammen aufgingen. Jamie träumte, die Enten lebten mit ihm zusammen in der Zelle, sie saßen alle in einer Reihe auf dem unteren Bett. Quex war noch im Krankenhaus in L.A. und träumte, dass er in einem runden, unterirdischen Verlies gefangen gehalten und von Verrückten mit leeren Augenhöhlen gefoltert wurde. Pat the Cat hatte einen seiner banalen, aber anstrengenden ‹Wo-gibt’s-ein-sauberes-Klo-damit-ich-endlich-pissen-kann?›-Träume. Ein Stück weiter träumte Millie, dass sie mehr und mehr schrumpfte, bis sie so klein war, dass sie durch die Moleküle, aus denen ihre Matratze bestand, hindurchfiel. Diese Moleküle glänzten dabei um sie herum wie Sterne. Mr. Li nickte in seinem Sessel auf dem Schiff kurz vor der Morgendämmerung ein und träumte, er würde von einem Flugzeug hinab aufs Meer blicken. Luke dagegen träumte vom weißen Pferd. Es kam auf ihn zu, scharrte mit den Hufen und schnaubte. Es wollte, dass Luke auf seinen Rücken kletterte. Luke kletterte hinauf, und sie ritten davon.

Freitag
    T er Horst lächelte Quetzalli zu, die ihren Putzwagen an den blauen und pinkfarbenen Bungalows vorbeischob.
    «Na, wie geht’s?»
    Sie lächelte zurück und zeigte ihre Zahnlücken. In seinen goldenen Cowboystiefeln aus Straußenleder überquerte er den Parkplatz. Es ging ihm heute viel besser; er hatte Lust, jemandem ordentlich in den Arsch zu treten. Er betrat das Büro.
    Niemand da.
    «Hallo?», rief er. «Juhu! Lucy, ich bin’s!»
    Pete tauchte auf, er kam aus einem Hinterzimmer. Mit ihm wehte eine Haschwolke herein. «Morgen», sagte er.
    «Morgen.»
    «Brauchen Sie ein Zimmer?»
    «Nein.»
    Ter Horst zeigte ihm die Dienstmarke. Pete wirkte beeindruckt.
    «Wow, ein Marshall.»
    «Yep.»
    «Ich bin noch nie einem Marshall begegnet.»
    «Es ist mir eine Freude, Ihr erster zu sein. Ich frage mich, ob Sie mir wohl ein wenig behilflich sein könnten.» Er legte Fotos von Gina und Luke auf den Tresen. «Kennen Sie die?»
    «Klar, die haben hier gewohnt.»
    «Aber jetzt sind sie weg.»
    «Genau. Ich glaube, sie sind gestern abgereist.»
    «Irgend ’ne Ahnung, wohin?»
    «Nein. Genau genommen habe ich gar nicht mitbekommen, dass sie abgereist sind. Sie haben nicht normal ausgecheckt. Das Zimmermädchen wollte aufräumen, aber das Zimmer war leer.»
    «Sie wird aber doch ein Anmeldeformular ausgefüllt haben?»
    Er nickte. «Wollen Sie es sehen?»
    «Wie heißen Sie?»
    «Pete.»
    «Pete, es wäre wundervoll, wenn ich es sehen könnte.»
    Peter suchte in einem Stapel von Formularen. «Sie wirkte furchtbar nett. Sie und ihr Sohn.»
    Ter Horst räusperte sich kommentarlos.
    «Hat sie Ärger?»
    «Sie wird als Zeugin gesucht. In Zusammenhang mit einigen Morden. Den Morden in Oklahoma.»
    «Mord, Scheiße. Hier ist es.»
    Ter Horst sah sich das Formular an. Nichts, was ihm weiterhalf. Falscher Name: Gina Blumenthal. Falsche Adresse in Oklahoma City. Keine Telefonnummer. Modell und Kennzeichen des Autos, das am Mittwoch in seine Einzelteile zerschossen wurde.
    «Hat sie ihre Kreditkarte benutzt?»
    Pete schüttelte den Kopf. «Alles bar.»
    Ter Horst legte die sepiafarbenen Steckbrieffotos auf den Tresen. Zeigte auf Gray. «Kennen Sie den?»
    «Ja.»
    Ter Horst wurde lebendig. «Wirklich?»
    «Ja. Er hat auch hier gewohnt. Zimmer achtzehn. Er war ungefähr eine Woche bei uns. Dann musste ich ihn rausschmeißen.»
    «Warum?»
    «Er hatte einen Hund. Die sind hier nicht erlaubt.»
    «Was für einen Hund?»
    «Keine Ahnung. Ein hässliches, großes braunes Tier. Sah aus, als ob es in einem Kampf übel zugerichtet worden wäre.»
    «Wann haben Sie ihn rausgeschmissen?»
    «Am Montag, glaube ich.»
    «Wissen Sie, wohin er wollte?»
    «Nein.»
    «Haben Sie ihn danach noch einmal gesehen?»
    «Nein.»
    «Was war er für ein Mensch?»
    Pete zuckte mit den Schultern. «Ein netter, ganz normaler Kerl.» Er suchte noch

Weitere Kostenlose Bücher