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Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
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für mich.»
    «Er sah ganz traurig aus. Als ich gesagt habe, dass wir nicht mitkommen.»
    «Mein Gott, Luke. Jetzt reicht’s aber.» Sie seufzte und stand auf. «Ich rede mit ihm, okay?»
    Sie klopfte an die Tür von Zimmer  18 . Gray telefonierte mit dem Handy, als er ihr aufmachte. «Norman? Ich rufe wieder an.» Und dann zu Gina: «Hey! Wie geht es dir?»
    «Mir geht’s gut. Darf ich reinkommen?»
    «Klar.»
    Er schloss die Tür.
    «Es ist so», sagte sie, «ich bin in Wahrheit nicht krank.»
    «So was habe ich mir schon gedacht.»
    «Luke kann wohl nicht besonders gut lügen, was?»
    «Sei froh, dass er das nicht kann.»
    «Na, ich weiß nicht. Lügen hat manchmal auch seine Vorteile.»
    «Ja, kann schon sein. Willst du dich setzen?»
    «Okay.»
    Er zog einen Stuhl heran, und sie setzte sich. Sie sah ihn an und überlegte, was sie sagen sollte.
    «Also, was ist los?», fragte er.
    «Weißt du noch, was letzte Nacht passiert ist?»
    «Was soll passiert sein?» Er sah verwirrt aus.
    «Du hast draußen auf dem Parkplatz gelegen. Völlig nackt.»
    Er nickte, das schien ihn nicht zu überraschen. Dann setzte er sich aufs Bett.
    «Und was war dann?»
    «Ich habe dir aufgeholfen, dich ins Zimmer gebracht und aufs Bett gelegt.»
    «Ich dachte, ich hätte das nur geträumt. Dass du hier im Zimmer warst. Dann warst du das also wirklich.»
    «Was war denn los mit dir?»
    «Anscheinend so was wie Schlafwandeln, nehme ich an. Als ich noch ein Kind war, ist mir das häufig passiert. Seitdem aber schon lange nicht mehr.»
    «Es schien so, als hättest du einen Albtraum. Du hast immer wieder
nicht, nicht
gerufen.»
    «Wahrscheinlich war es ein Albtraum. Ich kann mich nicht daran erinnern.»
    «Bist du deswegen schon mal beim Arzt gewesen oder beim Therapeuten?»
    «Nein, das war in meiner Familie nicht üblich. Du hast gesagt, ich war nackt?»
    Sie nickte.
    «Dann hast du dich bestimmt gefragt, was mir zugestoßen ist.»
    «Wenn du darüber sprechen möchtest.»
    «Klar, das ist kein Geheimnis. Ich hatte einen Autounfall. Ein Totalschaden.»
    «Das muss ja ganz schön heftig gewesen sein.»
    «O ja, und wie. Ich war für eine Weile aus dem Verkehr gezogen. Sieht ziemlich schlimm aus, aber jetzt geht’s mir wieder gut. Wie auch immer, danke, dass du mir geholfen hast.»
    Sie nickte.
    «Hat Luke mich gesehen?»
    «Ja.»
    «Und jetzt denkst du, ich bin irgend so ein Irrer? Deshalb willst du nicht mit zum Essen kommen?»
    «Pass auf, ich kenne dich erst seit zwei Tagen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Natürlich denke ich vor allem an Luke. Ich muss ihn doch –»
    «Vor mir beschützen?»
    «Im Grund weiß ich nur eins über dich: Du kannst schlecht lügen. Genau wie Luke.»
    «Worüber soll ich denn gelogen haben?»
    «Na, ich glaube nicht, dass das ein Autounfall war. Davon kriegt man nicht solche Narben.»
    «Bist du Expertin für Hautverletzungen?»
    «Ich weiß, wie Schusswunden aussehen.»
    «Glaubst du, ich bin niedergeschossen worden?»
    «Vielleicht. Unter anderem. Ich habe keine Ahnung, wie dein Rücken so zugerichtet wurde.»
    «Was für Schusswunden hast du denn gesehen?»
    Sie zuckte mit den Achseln. «Ach komm. Es geht mich wirklich nichts an, was mit dir passiert ist. Ist mir völlig egal.»
    Gray sagte nichts. Sie sahen sich an.
    «Natürlich ist mir das
nicht
egal», sagte sie. «Das ist ja das Problem.»
    «Okay. Verstehe.»
    Sein Handy klingelte.
    «Hallo? Aha. Natürlich komme ich noch. Bitte bleib einen Augenblick dran, Norman.»
    Er legte das Handy zur Seite und sah Gina an.
    «Und, hast du deine Meinung geändert?»
     
    Die Kellnerin hieß Amanda. War blass und hübsch und hatte große grüne Augen. Sie kam mit einer Kaffeekanne an ihren Tisch.
    «Alles in Ordnung?», fragte sie. Mit einem strahlenden Lächeln, als wären sie die nettesten Gäste, die man sich vorstellen konnte.
    «Sehr lecker», sagte Markus Groh.
    Beim Einschenken musterte sie ihn von oben bis unten. «Sie sehen so aus, als müsste man Sie kennen.»
    «Vielen Dank. Ist doch besser, als wenn man mich lieber vergessen sollte.»
    «Ich meine, wie jemand Berühmtes. Dieser englische Schauspieler. Mir fällt der Name nicht ein –»
    «Wahrscheinlich ein hässlicher Kerl.»
    «Auf keinen Fall. Er sieht toll aus. Blonde Haare, blaue Augen. Ein Grübchen. Genau wie Sie.»
    «Vielleicht bin ich ja dieser englische Schauspieler. Könnte doch sein.»
    «Sind Sie’s?»
    «Nein. Ich muss Sie leider enttäuschen.»
    Sie blieb am

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