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Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
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sollten wir mehr Leute darauf ansetzen.»
    «Wie schaffst du das nur?»
    «Was schaffe ich?»
    «Auto fahren.»
    «Auto fahren? Was redest du da?»
    «Wie kannst du Auto fahren, wenn du so ein Brett vorm Kopf hast?
Wir können nicht mehr Leute dransetzen, Doug.
Wir haben Mist gebaut, und das soll keiner mitkriegen, schon vergessen?»
    «Genau genommen bist
du
es, der Mist gebaut hat. Du solltest auf sie aufpassen.»
    «Soll ich dir mal was sagen? Du bist mein Chef. Also bist du genauso dafür verantwortlich.»
    «Leider benimmst du dich nicht gerade, als ob ich dein Chef wäre.»
    «Ich versuche, für uns beide den Karren aus dem Dreck zu ziehen, klar? Dafür könntest du ruhig etwas dankbar sein, statt mir noch mehr Ärger zu machen.»
    Ter Horst war ernsthaft sauer. Als ob es hier nur um ein paar bürokratische Patzer ginge. Als wollte er Gina wirklich helfen, und sie nicht nur suchen, um sie wegen der Diamanten zu ermorden. Er fing an zu keuchen, sein Herz tat weh, er rieb sich die Brust.
    «Frank? Alles in Ordnung?»
    «Na klar. Tut mir leid, dass ich so ausgerastet bin, Kumpel.»
    «Vergiss es.»
    «Das nächste Mal habe ich gute Nachrichten.»
    «Das will ich hoffen. Die könnte ich jetzt wirklich gebrauchen.»
    Ter Horst legte das Handy auf den Nachttisch, griff zur Fernbedienung und stellte den Ton des Fernsehers wieder an. Ein spannendes Spiel. Louisiana State University gegen Alabama. Das zweite Bett war noch nicht wieder belegt, er konnte sich das Spiel also in Ruhe anschauen. Martinez hatte ihm eine Packung Beef Jerky gebracht, er riss sie auf und machte sich darüber her. Er wollte, dass die LSU gewinnt; nicht, weil er Fan der Mannschaft wäre, aber Alabama konnte er nicht ausstehen.
     
    «Hi, Quetzalli!» Er grüßte das guatemaltekische Zimmermädchen, das seinen Putzwagen vorbeischob; sie lächelte, sodass man ihre Zahnlücken sehen konnte. Er klopfte an die Tür von Zimmer  21 . Der Vorhang wurde zur Seite gezogen, und Luke schaute heraus. Die beiden waren ziemlich vorsichtig und immer auf der Hut. Gray lächelte, aber Luke lächelte nicht zurück. Er verschwand vom Fenster und öffnete die Tür.
    «Hallo, Luke. Seid ihr fertig?»
    «Hm, Mom ist unter der Dusche.»
    «Okay. Dann rufe ich wohl besser Norman an und sage ihm, dass wir uns etwas verspäten.»
    «Ich soll von Mom ausrichten, dass wir nicht mitkommen.»
    «Warum denn nicht?»
    «Es geht ihr nicht gut.»
    «Was hat sie denn?»
    «Durchfall.»
    «Oh.»
    «Sie glaubt, dass sie etwas Falsches gegessen hat. Es geht ihr ziemlich schlecht, sie sitzt die meiste Zeit auf der Toilette.»
    «Dann sollte sie schleunigst etwas einnehmen. Wie heißt das Zeug noch mal?»
    «Imodium akut. Das hat sie schon genommen.»
    Luke hatte die Tür nur einen Spaltbreit geöffnet und schaute zu ihm hoch. Gray glaubte, dass Gina hinter der Tür stand und jedes Wort hören konnte.
    «Na, dann sag deiner Mom, ich wünsche ihr gute Besserung.»
    «Okay.»
    «Bis bald.»
    «Bis bald.»
    Luke schloss die Tür. Gina saß auf ihrem Bett.
    «Meine Güte, warum hast du gesagt, ich hätte
Durchfall
? Und dann auch noch Imodium akut.»
    «Ich möchte so gern mitfahren. Warum geht das denn nicht?»
    «Darum. Was willst du essen? Soll ich Pizza bestellen?»
    «Nein. Ich will nach Santa Monica und zusammen mit Gray und Norman essen.»
    «Es gibt Pizza.»
    Sie googelte mit ihrem Laptop, wo man in King Beach Pizza bestellen konnte.
    «Ich will aber keine Pizza.»
    «Na gut, dann eben chinesisch.»
    «Wenn du nicht mitkommen willst, warum darf ich dann nicht wenigstens gehen?»
    «Ganz allein?»
    Er nickte.
    «Kommt nicht in Frage.»
    Er ging zu seinem Bett und blieb davor stehen. Dann ließ er sich darauf fallen, mit dem Gesicht nach unten, und blieb reglos liegen, wie ein gefällter Baum.
    «Luke?»
    Keine Antwort.
    «Luke, steh auf!»
    «Ich bleibe einfach hier liegen. Ich bewege mich nicht und rede mit keinem. Bist du dann zufrieden?»
    «Mach doch nicht alles noch schlimmer.»
    «
Du
machst alles noch schlimmer.»
    Sie ging zu ihm.
    «Ich kitzle dich, dann wirst du wieder lebendig.»
    «Bitte nicht.»
    Sie kitzelte ihn unter den Achseln, und er wand sich kreischend.
    «Hör auf! Nicht! Lass das!»
    Er sprang auf und sah sie wütend an, sein Kopf war knallrot.
    «Das war nicht witzig, Mom!»
    «Und warum hast du dann gelacht?» Sie ging wieder an ihren Computer. «Ich bin am Verhungern; nun sag schon, was du willst.»
    «Ich bin nicht hungrig.»
    «Gut. Dann bestelle ich nur

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