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Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Epperson
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also mit?», fragte Gray.
    «Würde ich gern, aber es geht nicht. Habe ’ne Verabredung mit einem meiner vielen Ärzte.»
    «Ich hoffe, nichts Ernstes», sagte Gina.
    «Nein, nein, nur Routine.» Er sah nachdenklich auf den Hund hinunter. «Wollt ihr dieses abscheuliche Biest, das ihr einen Hund nennt, wirklich dahin mitnehmen?»
    «Natürlich», sagte Gray. «Warum denn nicht?»
    «Habt ihr keine Angst, dass er eine Panik auslöst? Kleine Kinder könnten zu Tode getrampelt werden! Übrigens dürft ihr ihn nicht mit in die Karussells nehmen.»
    «Kann er bei dir bleiben?»
    «Sicher.»
    Gina sah Gray über den Tisch hinweg an. «Wir nehmen meinen Wagen. Dann können wir dich hinterher bei Norman absetzen.»
    «Hört sich gut an», sagte Gray.
     
    Sie gingen in Richtung Westen zum Motel. Gray, Gina und Luke. Vom Meer kam ihnen ein Jet entgegen.
    «Er kommt von der falschen Seite», sagte Luke.
    «Das liegt am Wind», sagte Gray. «Flugzeuge starten und landen gegen den Wind.»
    Aus dem dritten Fenster vorne schaute Markus Groh. Jetzt schlief Bulgakov, und damit waren sie zu ihrer üblichen Verteilung von Bewusstseinszuständen zurückgekehrt. Groh sah zu, wie die Küste näher kam. Der lange Strand. Die Ansammlung von Häusern und Apartmentanlagen. Ein Spielplatz, eine Lagune, eine Straße, auf der Autos fuhren und Menschen spazieren gingen. Und dann verschwand das Wasser, und sie hatten wieder Land unter sich, die Maschine schwebte über dunklen Sand, eine graue Straße und grüne Dünen, und dann berührten ihre Räder den Boden.
     
    Sie stellten ihre Autos im Parkhaus ab und liefen zum Terminal. Ter Horst paffte einen Zigarillo und war sehr nervös. Denn Gina war schon wieder unterwegs. Sie fuhr auf der Pacific Avenue in Richtung Norden und war jetzt in Venice. Ihm war klar, dass sie gerade im Sea Breeze Motel ausgecheckt hatte. Ihm war ebenfalls klar, dass im letzten Moment noch alles schiefgehen konnte, der MobileTracker konnte sich jederzeit wieder verabschieden, dieses Mal vielleicht für immer, und dann hätte er Gina und Luke verloren. Das alles nur, weil er zum Flughafen fahren musste, um diese beiden Monster abzuholen, die seine Tochter entführt und gefoltert hatten. Und bestimmt auch vergewaltigt.
    Er warf den Zigarillo weg, und sie betraten die Gepäckausgabe. Sie waren spät dran, die Suche nach einem Denny’s Restaurant hatte Zeit gekostet. Die Passagiere des Flugs aus Oklahoma City standen am Gepäckband, das aber noch nicht angelaufen war.
    «Wissen wir, wie diese Spaßvögel aussehen?», fragte Lingo.
    «Nein. Aber sie wissen bestimmt, wie ich aussehe.»
    «Mensch, guck mal da, Ronnie», sagte Steve und stieß seinen Bruder mit dem Ellbogen in die Seite.
    Beiden Brüdern fiel die Kinnlade runter. Wenige Schritte von ihnen entfernt stand ein langhaariges Wesen in Hot Pants neben ihren Eltern. Sie sah aus wie dreizehn.
    «Heilige Scheiße», sagte Ronnie.
    «Guck dir diese Beine an!»
    «Das gibt’s doch nicht, Alter, aber echt!»
    «Ganz ruhig bleiben, Jungs», sagte ihr geduldiger Vater. «Wir sind nicht zum Vergnügen hier.»
    «Hallo, Frank.»
    Ter Horst drehte sich um. Hinter ihm standen Groh und Bulgakov, hatten sich wie Indianer angeschlichen.
    «Wie schön, dass du gekommen bist», sagte Groh.
    «Was blieb mir schon übrig.»
    Groh und Bulgakov musterten die Lingos, und die Lingos musterten sie.
    «Das ist Mac», sagte ter Horst. «Ronnie, Steve.»
    «Ich heiße Jack», sagte Groh. «Das ist Bill.»
    «Ihr heißt Jack und Jill?», fragte Lingo.
    «Bill», sagte Groh mit einem Lächeln. Bulgakov schaute finster.
    «Kann ich dich kurz sprechen, Frank?», fragte Groh.
    Sie gingen ein paar Schritte zur Seite.
    «Ich glaube, deine Freunde brauchen wir nicht unbedingt», sagte Groh.
    «Ich denke schon.»
    «Sie wirken ein wenig … undiszipliniert.»
    «Ich habe schon mit ihnen gearbeitet. Disziplin war kein Problem.»
    «Bill und ich arbeiten sonst immer allein.»
    «Wir sollten jetzt unsere Karten auf den Tisch legen.»
    «Dann fang an.»
    «In Wahrheit brauche ich euch nicht und ihr mich nicht. Aber jeder hat etwas, das der andere will. Ihr habt meine Tochter. Und ich habe das GPS -Ortungsgerät. So weit alles klar?»
    Groh nickte.
    «Wenn ich euch das Ortungsgerät zeige und ihr bekommt, was ihr wollt, was garantiert mir dann, dass ihr mir nicht bei der nächsten Gelegenheit eine Kugel verpasst?»
    «Wir haben präzise Anweisungen. Wir sollen mit dir zusammenarbeiten, und dir soll nichts

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