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Hybrid

Titel: Hybrid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wilhelm
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Wissenschaftliche Mitarbeit vielleicht?«
    Juli funkelte ihn an. »Ganz sicher nicht!«
    Luc nickte. »Ich verstehe. Und Sie, Herr Hiller? Interessieren Sie sich für unsere Forschung? Sie sind Journalist, also könnten Sie helfen, zu dokumentieren. Es müssen viele Berichte für unsere Investoren geschrieben werden. Und was unsere Wissenschaftler verfassen, ist niemandem zumutbar, es müsste redigiert und aufbereitet werden. Und Fotos könnten Sie dabei auch machen. Nun?«
    Aber Tom schüttelte den Kopf. »Sieht schlecht aus, Luc. Meinetwegen können Sie sich Ihre Berichte in den Arsch schieben.«
    Der Mann zuckte mit den Augenbrauen, aber zu Toms Enttäuschung blieb er ruhig.
    »Nun, ich hatte im Grunde nichts anderes erwartet«, sagte er. »Meine Leute werden Sie jetzt abführen. Dann schauen wir mal, ob wir aus Ihnen herausbekommen, wie Sie hier hereingekommen sind, und danach werden wir Sie auf andere Weise in unser Projekt integrieren. Vielen Dank, Sie können gehen.« Er machte eine Handbewegung zu den Wachleuten. »Lazaro, bring die beiden in eine leere Zelle im C-Trakt. Und Xavier, du bleibst hier, wir müssen uns unterhalten.«
    Lazaro stieß Tom den Lauf seiner Waffe in die Seite.
    »Aufstehen!«, knurrte er.
    Tom und Juli erhoben sich, und Lazaro dirigierte sie aus dem Raum. Er lief hinter ihnen, gab immer wieder kurze Kommandos und führte sie durch die Anlage.
    Tom, der sich bemühte, die Orientierung zu behalten und sich Türen und Abzweigungen zu merken, raunte Juli zu: »Wir hätten mitarbeiten können. Zumindest eine Weile. Und dann in aller Ruhe einen Fluchtplan ausarbeiten können.«
    »Er hätte uns niemals einfach mitarbeiten lassen«, gab Juli zurück. »Ihm traue ich zu, dass er sich etwas hätte einfallen lassen, um sicher zu sein, dass wir bleiben.«
    »Was denn? Hätte er uns anketten sollen?«
    »Ja, mit elektronischen Fußfesseln zum Beispiel. Oder er hätte uns vergiftet und uns von einer täglichen Dosis Gegengift abhängig gemacht.«
    »Meine Güte, du hast vielleicht eine Fantasie.«
    »Nach dem, was wir hier gesehen haben, kann ich mir alles vorstellen. Aber du hast ja auch abgelehnt, warum hast du denn nicht zugesagt?«
    »Ich hätte dich niemals allein gelassen.«
    »Wirklich?« Juli sah zu ihm hinüber. »Das ist lieb von dir.«
    »Haltet die Klappe!«, schnauzte sie Lazaro an. Er trieb sie vor sich her und führte sie zu einer Treppe, die in das Untergeschoss führte. Es war nicht dieselbe Stelle, an der sie heraufgekommen waren, aber Tom vermutete, dass sämtliche Gänge hier unten miteinander verbunden waren. Er hoffte es jedenfalls.
    »Stehen bleiben«, wies Lazaro sie an, während er eine Tür aufschloss. »Da rein, los!«
    Der Raum, den sie betraten, war ein bloßer Quader aus Beton. An einer Wand befand sich eine gemauerte Pritsche, auf der eine dünne Gummimatte lag. Ansonsten war er leer. Lazaro trat nach ihnen ein und schloss die Tür. Er richtete seine Waffe auf Juli.
    »Du stellst dich dort hinten in die Ecke!«
    Juli entfernte sich einige Schritte, so weit es der kleine Raum zuließ.
    »Und du gibst mir die Kamera«, wies Lazaro Tom an.
    Widerwillig händigte Tom sie dem Mann aus, der nicht den Eindruck erweckte, dass er mit sich diskutieren ließ.
    Lazaro griff mit einer Hand nach dem Gerät und entriss es Toms Händen. Dann warf er die Kamera mit plötzlicher Wucht auf den Boden zu seinen Füßen. Das Objektiv brach ab, die gläsernen Linsen klirrten. Blitzschnell zielte er mit seiner Pistole und schoss zweimal in den Trümmerhaufen, der in unzählige Fetzen zersprang.
    Tom schrie entsetzt auf und machte einen Satz vorwärts, aber Lazaro war schneller, hob sein Knie und rammte es Tom in den Bauch.
    »Nein!«, rief Juli, aber Lazaro wies nur mit der Waffe hinüber.
    » Cala-te, puta «, bellte er sie an und wandte sich wieder Tom zu, der zusammengekrümmt dastand.
    Mit einer fließenden Bewegung steckte Lazaro seine Waffe auf dem Rücken hinter seinen Gürtel, und als er den Arm wieder nach vorn holte, schmetterte er seine Faust gegen Toms Kiefer. Das Zusammenschlagen seiner Zähne klang wie das Zerbrechen einer Steinplatte, und Tom wurde haltlos nach hinten geschleudert, prallte auf den Boden und schlug mit dem Hinterkopf auf. Lazaro tat einen Schritt nach vorn und trat Tom mit seinem Stiefel in den Unterleib. Juli schrie erneut auf. Tom stöhnte unartikuliert, und noch einmal trat der Wachmann zu.
    Juli sprang nach vorn und trat nach den Beinen des Wachmannes, aber

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