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Hymne der demokratischen Jugend (German Edition)

Hymne der demokratischen Jugend (German Edition)

Titel: Hymne der demokratischen Jugend (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serhij Zhadan
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Ungarn ein Fax, wie üblich nahm Grischa das Fax entgegen, das Fax stammte von der Schewtschenko-Stube der Ferencváros-Einheit und war mit Laszlo Konaschewytsch unterzeichnet. In seinem Schreiben bedankte sich Laszlo Konaschewytsch nochmals für die wunderbare Möglichkeit, einen Vertreter der nationalen Jugend zu Gast gehabt zu haben, verlieh seiner Begeisterung für die Höllenmaschinen Ausdruck und wünschte der ukrainischen Seite auch in Zukunft Erfolg bei der Verbreitung der ukrainischen Sprache und der Fortführung des Partisanenkriegs, dessenResultat, so führte er aus, die Ukrainische Einige Geistliche Republik sein müsse. Am schlimmsten war, daß Laszlo Konaschewytsch dieses Fax im Doppel an die Adresse der Kommunalverwaltung geschickt hatte. Die Feuerwehrleute kamen höchstpersönlich zu den Oschwanz-Brüdern. Brüllten rum. Grischa wollte sich mit ihnen prügeln, aber die Feuerwehrleute zogen ihre Dienstwaffen. Am Ende sagten die Feuerwehrleute den Oschwanz-Brüdern, vor allem Grischa, einen Haufen unangenehmer Sachen, wonach sie loszogen, um sich vor ihren Vorgesetzten zu rechtfertigen. – O fuck, – klagte Sawa, – was tun, was tun. – Also, der Kleine, – schrie Grischa, – der Kleine! – Laß doch den Kleinen in Ruhe, – sagte sein Bruder, – hoffentlich erfährt Tamara nichts davon, sie kastriert uns, was sollen wir bloß machen. Wir müssen den Kleinen irgendwie wegschicken, – sagte Sawa nach kurzem Überlegen, – irgendwo weit weg. – Wir können ihn ja in der Kapelle verstecken, – schlug Grischa vor, – das Essen bringen wir ihm, da kann er sitzen und keiner merkt was. – Der Priester wird uns verfluchen, – widersprach Sawa, – besser irgendwo weit weg. Und was ist mit Eva? – fragte er Grischa. – Nichts, – antwortete der, – sie wartet. – Eva arbeitete als Buchhalterin für die Brüder. Sie war fünfundvierzig, trug aber immer coole Fummel und war überhaupt als einzige in der ganzen Firma nett anzusehen. Vor einer Woche hatten sie die Brüder, von denen keiner die Firma dem jeweils anderen überlassen wollte, nach Mariupol geschickt, um eine Partie Steine in Empfang zu nehmen, die übers Meer kommen und direkt am Hafen angeliefert werden sollte. Die Brüder mieteten ein paar Flachwaggons, hängten einen Liegewagen dran, setzten Eva hinein und schickten sie nach Mariupol. Aber die Fracht ließ auf sichwarten, und Eva wohnte schon eine Woche im Liegewagen auf dem Güterbahnhof und schrieb Grischa täglich verzweifelte SMS e. Grischa las die SMS e, konnte aber selbst keine schreiben, daher blieb ihre Korrespondenz einseitig.
    Die Brüder trafen Iwan zu Hause an. – Wo ist deine Mutter? – fragte Grischa streng und ging in die Küche. – Im Hotel, – antwortete der verängstigte Iwan und schloß die Wohnungstür hinter den Brüdern, – sie haben eine Delegation der OSZE , da kommt sie schon den dritten Tag nicht heim, muß die Prostituierten einteilen. – Ja, – verkündete Sawa nachdenklich, – das Land versinkt im Chaos, also hör zu, Iwan, pack deine Sachen, wir fahren ans Meer. – An was für ein Meer? – fragte Iwan verständnislos. Grischa schaute im Kühlschrank nach, fand dort ein kaltes Huhn und zerriß es auf furchterregende Art mit den Zähnen, wobei er Iwan direkt ins Gesicht blickte. – Du fährst nach Mariupol, – sagte Sawa, – zu unserer Buchhalterin, Tante Eva, nimmst die Fracht entgegen, bringst sie nach Charkiw, dann kaufen wir dir einen Scooter. Du willst doch einen Scooter? – Inzwischen hatte Grischa dem Huhn die Beine gebrochen, daher hielt es Iwan für besser, zu schweigen. – Hier hast du deine Fahrkarte, – sagte Sawa, – pack deine Sachen, wir holen dich heute abend ab.
    Abends kamen die Brüder Oschwanz und Vater Lukitsch, Iwan abholen. Iwan kriegte lange die Tür nicht auf, endlich kam er mit den Schlüsseln klar, und die Brüder traten ein. Der Kleine konnte sich kaum auf den Beinen halten, überall in der Wohnung flogen seine Sachen rum, die er natürlich noch nicht gepackt hatte. Sawa konnte Grischa gerade nochrechtzeitig am Arm fassen und hinausschieben. Er setzte seinen Bruder in den kirschfarbenen S , bat den Priester, auf ihn aufzupassen, und ging Iwan holen. Zehn Minuten später kam er runter, auf den Schultern trug er seinen Neffen, in der Hand – dessen Sporttasche, aus der unterwegs Socken und Kondome rieselten. Er bat Grischa, sich nach vorn zu setzen, näher zum Fahrer. Vater Lukitsch betrachtete Iwan, äußerte

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