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Hyperkode Wüstenfuchs

Hyperkode Wüstenfuchs

Titel: Hyperkode Wüstenfuchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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still und versuchen Sie nicht, die Maschinen irgendwie zu manipulie ren. Ich lasse sie inspizieren.«
    »Von wem? Etwa von Ihren Nichtskönnern? Das sollten Sie unterlassen. Die Herren bringen sich um, ohne zu ahnen, wie sie es eigentlich gemacht haben.«
    TS-19 schaltete ab. Wir hatten gekonnt – wie ich glaubte – ei nen weiteren Reizpunkt erschaffen. Wenn die unbekannten Gegner nicht allmählich anbissen, dann gab es entweder keine, oder sie brauchten noch mehr Beweise über unser Wissen.
    An einem sogenannten Cliquenboß wie Alain Ruger waren wir nur in zweiter Linie interessiert. Wir wollten an die Leute heran, die hinter ihm standen und deren Befehle er befolgte.
    Es konnte natürlich auch möglich sein, daß wir uns getäuscht hatten. In dem Fall waren die vielen Unfalltoten auf das Wirken eines pathologischen Mörders und Möchtegern-Diktators zurückzuführen. Ihn kaltzustellen, wäre eine Kleinigkeit gewesen.
    Ich glaubte aber nicht an diese Theorie. Alain Ruger war viel zu klug, um sich in der Form psychisch abzukühlen. Dahinter steckte mehr.
    »Pause, Framus. Sitzt Ihr Gescheckter gut?«
    Er grinste mich an und fuhr mit den Fingerspitzen über die Stellen, wo unsere Mikro-Einsatzwaffen eingebaut worden waren.
    »Er paßt wie angegossen. Nur der Helm ist schwerer geworden.«
    Kein Wunder – darin waren auch allerlei Dinge untergebracht worden. Ich hoffte nur, daß nach der langen Zeit unserer Anwesenheit niemand mehr auf die Idee kam, die Raumanzüge gewissenhaft zu inspizieren. Das war aber nicht zu erwarten. Niemand ahnte entfernt, daß die ursprünglichen Monturen ausgetauscht worden waren.
    »Ich räume das Waffendepot meiner Maschine aus«, gab Hannibal auf Psi-Frequenz durch. »Auf meiner Kopfhaut beginnt es zu kribbeln; ein Zeichen für die beginnende Endphase.«
    »Einverstanden! Allison und ich versorgen uns ebenfalls. Wenn es ernst wird, wehren wir uns ausschließlich mit diesen Waffen. Die Mikro-Geheimausrüstung bleibt unangetastet in den Gescheckten. Ist das klar?«
    Allison öffnete das von unseren Waffenspezialisten eingebaute Luk. Selbstverständlich hatten wir die beiden Bohrstrahlsonden präpariert, ehe sie zum Bolloni-Krater transportiert worden wa ren. Die GWA leistete immer vorausschauende Maßarbeit für alle denkbaren und komputermäßig durchgerechneten Eventualitäten. Auf einen glücklichen Zufall konnte sich ein aktiver GWA-Schatten nicht verlassen.
     
    Ruger schaltete. Mehr als zu schalten, zu beobachten, Gasblasen zu lokalisieren und die Häftlinge vor Ort einzuweisen, hatte er nicht zu tun.
    In seiner Station war er ein kleiner Halbgott, der stets guttemperierte Luft atmen und sich ausruhen konnte.
    Ich erblickte ihn hinter den Beobachtungsschlitzen meterstarker Panzerplastscheiben. Explosionen konnten ihn nicht gefährden, es sei denn, sie wären direkt vor seinem Fuchsbau ausgelöst worden.
    Dem Schaltraum vor Ort waren zwei Erholungsräume, eine medizinische Station mit modernster Kompaktausrüstung und ein Mini-Atomkraftwerk beigeordnet. Ruger war autark! Seine Machtposition befähigte ihn zu Maßnahmen, die wir bereits zu spüren bekommen hatten. Man gehorchte ihm bedingungslos. Er war in der Tat der Boß auf Sohle achtzehn; der wichtigsten im gesamten Bolloni-Straflager.
    Ehe sich das zwei Meter breite und fast achthundert Millime ter dicke Panzerschott öffnete, betastete ich nochmals meine Waffen. Wir hatten sie unter anderem in den großen Außentaschen der gescheckten Raumanzüge verbergen können. Allerdings durfte uns niemand kontrollieren.
    Wenn es dennoch dazu kommen sollte, trat eine Ausweichplanung in Kraft. Für den Fall stand ein GWA-Wachoffizier bereit, den man auf der Stelle verhaften würde. Damit wäre geklärt, wie wir zu den Waffen gekommen waren.
    Das »Notlösungsobjekt« wußte noch nichts von dem »Glück«, das unter Umständen auf ihn zukommen konnte. Er würde aber spätestens auf dem Weg zur Basis Luna-Port aufgeklärt, vereidigt und anschließend zur Erde gebracht werden.
    Wir konnten es also darauf ankommen lassen, modernste Waf fen zu zücken, um notfalls unser Leben zu verteidigen.
    Wir betraten die Schleuse, warteten den Druckausgleich ab und öffneten unsere Helme in dem Augenblick, als Rugers herrlich kühle Atemluft einströmte. Der hintere Flügel schwang nach außen auf. Ich erblickte die Schwergewichtlerfigur des Beinahe-Diktators.
    Er trug einen Raumanzug und hatte den Helm auf die Schul terhalterungen geklappt. Trotz

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