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Hyperkode Wüstenfuchs

Hyperkode Wüstenfuchs

Titel: Hyperkode Wüstenfuchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hatten die beiden Geräte im Verlauf der Einsatzplanung von Zonta-City abtransportieren und zum Bolloni-Krater bringen lassen. Nun konnten wir mit ihrer Hilfe »beweisen«, welch großartige Könner wir waren.
    Vor meinem Panzersichtluk flimmerte der marsianische Hoch energie-Abwehrschirm. Er hatte bereits einer Gasblasen- Explosion standgehalten, die von einem in der Nähe arbeitenden Laserboh rer verursacht worden war.
    Die vier Thermostrahlen röhrten aus den Kanonenmündungen, peitschten in das sofort glutflüssig verspritzende Metall des Mete ors und fraßen sich mit atemberaubender Schnelligkeit nach vorn.
    Die infolge ihrer Ionisierung leitfähig gewordenen Metallgase wurden von den Saugfeldern der VBS erfaßt und unterhalb der Einschlußzone abgelagert. Dort erkalteten sie in der energetisch orientierten Komprimierungszone, bis sie wieder weißglühend wurden und sich damit in den festen Aggregatzustand zurückverwandelten.
    So erzeugte die VBS nebenbei, gewissermaßen als Abfallprodukt, chemisch reine Nickeleisenbarren, die genau der ausgeräumten Masse entsprachen. Nichts ging verloren.
    Ich schaltete die langgestreckte, äußerst manövrierfähige Marsmaschine ab und betätigte meinen Helmsender. Seit dem Attentat hüteten wir uns, die Monturen vor Ort zu öffnen; auch dann nicht, wenn es sich um eine bereits druckgesättigte Ausbauzone handelte.
    »Polland an Wachoffizier Sohle achtzehn Kilometer unter Grund. Hören Sie mich?« sprach ich in die Mikrophone.
    Es knackte in den Lautsprechern.
    »Ich höre Sie. Was gibt es?«
    »Meine VBS gehört zu den primitivsten Geräten, die marsianische Ingenieure jemals konstruiert haben. Maschinen dieser Art waren für die Benutzung durch unterentwickelte Hilfsvölker vorgesehen, oder sie wären niemals gebaut worden. Wann kann ich endlich auf die Suche nach einer TTF – einer Thermo-Isotransfräse  – gehen? Es ist doch Wahnsinn, was wir hier machen. Ich brenne Löcher in das Material, und dann kommen Ihre Leute, um Sprengladungen nach mittelalterlichen Methoden anzubringen.«
    »Ich bewerte Ihren Anruf als Antrag an die Lagerleitung und werde ihn weitergeben. Ich selbst kann Ihnen die Erlaubnis nicht erteilen, Mr. Polland. Tut mir leid. Sonst noch etwas? Fühlen Sie sich wohl?«
    »Natürlich. Was glauben Sie wohl, was marsianische Energieschirme, auch wenn es sich um minderwertigste Ausführungen handelt, alles absorbieren können. Von der Gasexpansion haben wir kaum etwas bemerkt. Mit einer Thermo-Isotransfräse würde ich bei reduzierter Leistung pro Schicht einen Vortriebstunnel von einem Kilometer Länge und einem Durchmesser von zwanzig Metern schaffen. Nach kurzer Zeit wäre Ihr Meteor verschwunden und säuberlich in Metallblöcke der verschiedenartigsten Grundstoffe zerlegt. Sie brauchten sie nur noch abzufahren. Warum sind Sie so kurzsichtig? Ich verfüge über das notwendige Wissen.«
    TS-I9 schaltete sich, wie erwartet, ein.
    »Vanerhan spricht. Ich habe Ihnen bereits erklärt, daß ich Sie nicht aus dem Lager entlassen kann und will. Ich werde jedoch die Experten der Erde in Zonta-City und den zahllosen Nebenstellenanlagen nach Ihrer TTF suchen lassen. Wenn wir eine finden, werden wir sie hierher transportieren. Ist das ein akzeptabler Vorschlag?«
    Ich begann zu lachen. Allison stimmte ein.
    »Oberst Vanerhan, wenn auch nur einer Ihrer Experten versuchen sollte, Zonta-City zu betreten, oder gar den Gigantrechner ZONTA zu irgendeinem Programmablauf zu bewegen, dann werden die von mir vorsorglich justierten Sicherungseinheiten mit absolutem Vorranggebot eingreifen. ZONTA wird angreifen! Nur ich kann die Sperre aufheben.«
    »Wozu Sie Ihren Kommandokodator benötigen. Ich bin informiert, Polland.«
    »Seien Sie es meinetwegen. Mein marsianischer Kodator befindet sich in Sicherheit. Sie werden ihn nie entdecken, aber ich werde ihn demnächst wieder in meinen Händen tragen. Sie glau ben doch wohl nicht ernsthaft, Sie könnten mich ein Leben lang im Bolloni-Straflager festhalten? Ich finde schon Mittel und Wege zur Flucht. Wieso unterschätzen Sie mich eigentlich derart maßlos?«
    »Das reicht, Mr. Polland! Sie können eine Pause einlegen. Ihre Bohrlöcher müssen erst einmal mit Sprengstoff angefüllt werden. Begeben Sie sich in die Schaltstation des aufsichtsführenden Schichtleiters, Mr. Ruger. Dort können Sie auch Ihre zweite Abendmahlzeit einnehmen. Das gilt gleichermaßen für ihre drei Mitarbeiter. Legen Sie also Ihre Vierlings-Bohrstrahlsonde

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