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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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wir seit dem Zweiten Weltkrieg mehr Wissen angehäuft als in den zwei Millionen Jahren Evolution auf diesem Planeten. Tatsächlich verdoppelt sich der wissenschaftliche Erkenntnisstand ungefähr alle 10 bis 20 Jahre.
       Deshalb kann es sehr lehrreich sein, wenn wir unsere Entwicklung einmal historisch analysieren. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie das exponentielle Wachstum der Technik aussieht, wollen wir unsere eigene Evolution untersuchen und uns dabei auf die Frage beschränken, wieviel Energie dem einzelnen Menschen durchschnittlich zur Verfügung stand. Dadurch können wir die Energie, die erforderlich ist, um die zehndimensionale Theorie zu nutzen, in eine angemessene historische Perspektive rücken.

    Der exponentielle Aufstieg der Zivilisation
    Heute denken wir uns nichts dabei, wenn wir einen Sonntagsausflug aufs Land unternehmen und dabei ein Auto mit einem 200-PS-Motor benutzen. Doch die Energie, die dem durchschnittlichen Menschen über die größte Strecke der Evolution auf diesem Planeten zur Verfügung stand, war beträchtlich geringer.
    Während dieser Zeit war die grundlegende Energiequelle die Kraft unserer Hände – etwa ein achtel Pferdestärken. In kleinen Horden streiften die Menschen über die Erde, jagten und sammelten Nahrung in kleinen Verbänden, nicht viel anders als die Tiere, wobei sie nur die Energie der eigenen Muskeln verwendeten. Vom Standpunkt der Energienutzung hat sich diese Lebensweise erst in den letzten 100 000 Jahren verändert. Mit der Erfindung der Handwerkzeuge konnten die Menschen die Kraft ihrer Gliedmaßen erhöhen. Speere erweiterten die Kraft ihrer Arme, Keulen die Kraft ihrer Fäuste und Messer die Kraft ihrer Kiefer. In dieser Zeit verdoppelte sich ihre Energieausbeute und betrug jetzt ungefähr ein viertel Pferdestärken.
       Innerhalb der letzten 10 000 Jahre verdoppelte sich die Energieleistung des Menschen abermals. Der wichtigste Grund für diese Veränderung war wahrscheinlich das Ende der Eiszeit, die die menschliche Entwicklung um Jahrtausende verzögert hatte.
       Die menschliche Gesellschaft, die seit Hunderttausenden von Jahren aus kleinen Horden von Jägern und Sammlern bestand, veränderte sich mit der Erfindung des Ackerbaus kurz nach dem Abschmelzen der Gletscher. Umherstreifende Menschenhorden siedelten sich in festen Dörfern an, in denen sie das Jahr über Pflanzen anbauen und ernten konnten, so daß sie dem Wild nicht mehr durch Steppen und Wälder folgen mußten. Mit der Gletscherschmelze begann der Mensch, auch Tiere wie Pferd und Rind zu domestizieren; die dem Menschen zur Verfügung stehende Energie stieg auf ungefähr eine Pferdestärke an.
       Mit den Anfängen eines gesellschaftlich gegliederten, agrarischen Lebens entwickelte sich die Arbeitsteilung, bis die Gesellschaft eine wichtige Veränderung erfuhr: den Übergang zur Sklavenhaltung. Nun konnte ein Mensch, der Sklavenbesitzer, über die Energie von Hunderten von Sklaven verfugen. Dieser plötzliche Energieanstieg war Anlaß zu unmenschlicher Brutalität; er ermöglichte aber auch die ersten wirklichen Städte, in denen Könige ihren Sklaven befehlen konnten, mit Hilfe großer Seilwinden, Hebel und Flaschenzüge Festungen und Denkmäler zu errichten. Infolge dieses Energiezuwachses entstanden in Wüsten und Wäldern Tempel, Türme, Pyramiden und Städte.
    Vom Standpunkt der Energienutzung lag während 99,99 Prozent menschlicher Existenz auf diesem Planeten der technische Entwicklungsstand unserer Art nur einen Schritt über dem des Tiers. Erst seit ein paar hundert Jahren steht dem Menschen mehr als eine Pferdestärke zur Verfügung.
       Eine entscheidende Veränderung bedeutete die industrielle Revolution. Als Newton das universelle Gravitationsund Bewegungsgesetz entdeckte, konnte man die Mechanik auf ein System eindeutig definierter Gleichungen reduzieren. Damit ebnete Newtons klassische Gravitationstheorie in gewisser Weise den Weg für die moderne Maschinentheorie. Dadurch entstanden die Voraussetzungen für die Verbreitung der Dampfmaschinen im 19. Jahrhundert. Mit Dampf konnte ein durchschnittlicher Mensch über Hunderttausende von Pferdestärken verfügen. Beispielsweise erschlossen die Eisenbahnen ganze Kontinente, und die Dampfschiffe wurden zur Grundlage für den internationalen Handel moderner Prägung. In beiden Fällen stammte die Energie aus kohlebeheizten Dampfmaschinen.
       10 000 Jahre brauchte die Menschheit, um das Antlitz Europas durch

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