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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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Paralleluniversen lediglich, damit die kosmologische Konstante in unserem Universum null bliebe.
       Das war ein so wichtiges Ergebnis, daß sich eine Reihe von Physikern sofort auf das Gebiet stürzten. »Als Sidney seine Arbeit veröffentlichte, war allgemeine Aufregung die Folge«, erinnert sich der Stanford-Physiker Leonard Susskind. Verschmitzt, wie er ist, veröffentlichte Coleman sein möglicherweise wichtiges Ergebnis nicht ohne ein gewisses Augenzwinkern. »Es ist nicht auszuschließen, daß ich, ohne es zu wissen, bis zum Hals in Treibsand stecke und rasch versinke«, schrieb er. 16
       Die Bedeutung dieses Problems bringt Coleman seinen Zuhörern sehr anschaulich nahe, indem er ihnen klar macht, wie unglaublich gering die Aussichten sind, die kosmologische Konstante mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu 10 100
                          auszuschließen: »Stellen Sie sich vor, Sie geben über einen Zeitraum von zehn Jahren Millionen Dollar aus, ohne einen Blick auf Ihr Einkommen zu werfen, und wenn Sie schließlich doch Ihren Verdienst mit Ihren Ausgaben vergleichen, stellen Sie fest, daß sie sich auf den Penny genau die Waage halten.« Wenn seine Berechnungen also zeigen, daß man die kosmologische Konstante mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu 10 100
                 ausschließen kann, so ist das ein absolut nicht-triviales Ergebnis. Als besonderen Leckerbissen liefert Coleman dann die Information, daß diese Wurmlöcher noch ein anderes Problem lösen: Mit ihrer Hilfe lassen sich die Werte der fundamentalen Konstanten des Universums bestimmen. Coleman: »Das war ein Mechanismus, der noch nie in Betracht gezogen worden war. Das war Batman, der sich an einem Seil durch die Luft schwang.« 18
    Allerdings wurde auch Kritik laut. Vor allem warf man ihm vor, er gehe von der Annahme aus, daß die Wurmlöcher klein seien, etwa in der Größenordnung der Planckschen Länge, und vergesse, große Wurmlöcher aufzusummieren. Nach Meinung seiner Kritiker müßten auch große Wurmlöcher in die Summe aufgenommen werden. Doch da wir große, sichtbare Wurmlöcher nirgends wahrnehmen, scheint seine Rechnung einen entscheidenden Fehler zu haben.
    Von solcher Kritik völlig unbeeindruckt, schoß Coleman auf die ihm eigene Weise zurück: Indem er seine Artikel mit spektakulären Titeln versah. Um zu beweisen, daß große Wurmlöcher in seinen Berechnungen vernachlässigt werden können, schrieb er eine Erwiderung auf diese Kritik mit dem Titel Escape from the Menace of the Giant Wormholes (»Wie man der Bedrohung durch die Riesenwurmlöcher entkommt«). Auf seine Titel angesprochen, erwiderte er: »Wenn Nobelpreise für Titel vergeben würden, hätte ich schon längst einen bekommen.« 19
    Wenn Coleman mit seiner rein mathematischen Argumentation recht hat, dann hätten wir harte, experimentelle Beweise dafür, daß Wurmlöcher wesentliche Eigenschaften aller physikalischen Prozesse und keine Hirngespinste sind. Das heißt, die Wurmlöcher, die unser Universum mit einer unendlichen Zahl toter Universen verbinden, sorgen dafür, daß sich unser Universum nicht zu einer dichten, winzigen Kugel aufwickelt oder mit unvorstellbarer Geschwindigkeit explodiert. Nach dieser Auffassung sind Wurmlöcher ganz entscheidend für die relative Stabilität unseres Universums.
       Doch wie die meisten Entwicklungen, die bei der Planckschen Länge eintreten, muß die endgültige Lösung dieser Wurmlochgleichungen warten, bis wir die Quantengravitation besser beherrschen. Für viele von Colemans Gleichungen braucht man eine Möglichkeit, die allen Quantentheorien der Gravitation gemeinsamen Unendlichkeiten zu beseitigen, und das heißt, daß man auf die Superstringtheorie zurückgreifen muß. Insbesondere werden wir wohl warten müssen, bis wir endliche Quantenkorrekturen für Colemans Theorie zuverlässig berechnen können. Viele dieser seltsamen Vorhersagen müssen wir zurückstellen, bis wir unsere mathematischen Werkzeuge entsprechend verbessert haben.
       Wie oben dargelegt, ist das Problem in erster Linie theoretischer Natur. Wir verfügen einfach nicht über die mathematischen Fähigkeiten, um mit diesen eindeutig definierten Problemen zu Rande zu kommen. Herausfordernd blicken uns die Gleichungen von unseren Tafeln an, aber wir sind gegenwärtig nicht in der Lage, strenge, endliche Lösungen für sie zu finden. Sobald wir einmal die physikalischen Verhältnisse bei der Planckschen

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