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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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die moderne Zivilisation zu verändern. Mittels dampfund später ölbetriebener Maschinen wurden die Vereinigten Staaten innerhalb eines Jahrhunderts industrialisiert. So sorgte die Herrschaft über nur eine einzige fundamentale Naturkraft dafür, daß der einzelne Mensch über eine enorm gesteigerte Energiemenge verfügte und daß die Gesellschaft unwiderrufliche Veränderungen erfuhr.
       Ende des 19. Jahrhunderts gelang es Maxwell, die elektromagnetische Kraft zu meistern, was abermals eine Energierevolution auslöste. Durch die elektromagnetische Kraft wurde die Elektrifizierung unserer Städte und Häuser ermöglicht und die Vielseitigkeit und Kraft unserer Maschinen exponentiell erhöht. Dampfmaschinen ersetzte man jetzt durch leistungsfähige Dynamos.
       In den letzten fünfzig Jahren hat die Entdeckung der Kernkraft die Energie, die dem einzelnen Menschen zur Verfügung steht, um einen Faktor von einer Million erhöht. Da die Energie von chemischen Reaktionen in Elektronenvolt gemessen wird, während man die Energie von Kernspaltung und -fusion in Millionen Elektronenvolt angibt, haben wir die uns zur Verfügung stehende Energie millionenfach verstärkt.
       Die Analyse des historischen Energiebedarfs der Menschheit zeigt anschaulich, daß wir nur während o,oi Prozent unserer Existenz hier auf Erden über Energieniveaus verfugen konnten, die die der Tiere übertrafen. Doch in nur wenigen Jahrhunderten haben wir dank der elektromagnetischen und der Kernkraft gewaltige Energiemengen freigesetzt. Verlassen wir nun die Vergangenheit und wenden wir uns der Zukunft zu, wobei wir die gleiche Methode anwenden wollen. Vielleicht wird dann erkennbar, an welchem Punkt wir uns die Superkraft zunutze machen können.

    Zivilisationen vom Typ I, II und III
    Die Futurologie, oder die Vorhersage der Zukunft aus vernünftigen wissenschaftlichen Urteilen, ist ein riskantes Geschäft. Mancher würde es noch nicht einmal als Wissenschaft bezeichnen, sondern eher als Hokuspokus oder Hexerei. In so schlechten Ruf ist die Futurologie gekommen, weil bisher jede »wissenschaftliche« Prognose, die Futurologen in bezug auf die nächsten zehn Jahre abgegeben haben, ihr Ziel weit verfehlt hat. Die Futurologie verharrt auf einem derart primitiven wissenschaftlichen Stand, weil unsere Gehirne linear denken, unser Wissen aber exponentiell fortschreitet. Beispielsweise zeigen die Prognosen der Futurologen, daß sie den gegebenen technischen Entwicklungsstand zugrunde legen und ihn einfach verdoppeln oder verdreifachen, um die Zukunft vorherzusagen. Nach den Prognosen der Futurologen in den zwanziger Jahren hätten wir innerhalb weniger Jahrzehnte riesige Flotten von Luftschiffen haben müssen, um die Passagiere über den Atlantik zu befördern.
       Nun entwickelt sich die Wissenschaft aber auch in unerwartete Richtungen. Wenn es darum geht, kurzfristige Vorhersagen abzugeben, das heißt, die Entwicklung weniger Jahre zu extrapolieren, dann kann man nicht viel falsch machen, wenn man davon ausgeht, daß die Wissenschaft durch stetige, quantitative Verbesserungen der vorhandenen Technik voranschreitet. Doch sobald es um die Entwicklung einiger Jahrzehnte geht, stellen wir fest, daß qualitative Sprünge auf neuen Gebieten zu den beherrschenden Merkmalen werden und neue Industrien an unerwarteten Orten entstehen.
       Die vielleicht bekanntesten Beispiele für falsche futurologische Urteile sind die Vorhersagen, die John von Neumann gemacht hat, der Vater der modernen Elektronenrechner und einer der größten Mathematiker des Jahrhunderts. Nach dem Krieg traf er zwei Prognosen: erstens, künftige Computer würden so riesig und kostspielig sein, daß nur noch große Regierungen in der Lage wären, sie sich zu leisten; und zweitens, Computer könnten eines Tages das Wetter exakt vorhersagen.
       In Wirklichkeit schlug das Größenwachstum der Computer genau in den entgegengesetzten Weg ein: Wir werden mit preiswerten Minicomputern überschwemmt, die auf einer Handfläche Platz finden. Computerchips sind so billig und zahlreich geworden, daß sie zu einem wichtigen Bestandteil vieler moderner Haushaltsgeräte geworden sind. Schon heute haben wir die »intelligente« Schreibmaschine (das Textverarbeitungssystem), und demnächst werden wir den »intelligenten« Staubsauger, die »intelligente« Küche, den »intelligenten« Fernsehapparat und so fort haben. Andererseits ist es noch keinem Computer gelungen, und mochte er noch so

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