Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
Landung auf dem Mars das Jahr 2020 an. So ist mit der Kolonisierung des Mars erst vierzig bis fünfzig Jahre danach zu rechnen, und die Kolonisierung des Sonnensystems dürfte noch ein Jahrhundert auf sich warten lassen.
Dagegen könnte sich der Übergang von einer Typ-Izu einer Typ-IIZivilisation in nur 1000 Jahren vollziehen. Angesichts der exponentiellen Entwicklung von Zivilisationen dürfte der Energiebedarf einer Zivilisation in 1000 Jahren so groß werden, daß sie die Sonne erschließen muß, um ihre Maschinen mit Energie zu versorgen.
Ein typisches Beispiel für eine Typ-II-Zivilisation ist die Planetenföderation aus der Fernsehserie Raumschiff Enterprise. Diese Zivilisation hat gerade angefangen, die Gravitation zu meistern – das heißt, sie kann die Raumzeit mit Hilfe von Wurmlöchern krümmen – und vermag deshalb zum erstenmal nahe Sterne zu erreichen. Die Beherrschung der Einsteinschen Relativitätstheorie erlaubt ihr, die Grenze der Lichtgeschwindigkeit zu umgehen. Auf einigen dieser Systeme haben sich kleine Kolonien gebildet, deren Schutz dem Raumschiff Enterprise obliegt. Die Raumschiffe dieser Zivilisation gewinnen ihre Antriebsenergie aus dem Zusammenprall von Materie und Antimaterie. Mit der Fähigkeit, die großen Antimateriekonzentrationen zu gewinnen, die für eine Raumfahrt dieses Maßstabs erforderlich sind, zeigt die Zivilisation, daß sie uns mehrere Jahrhunderte bis ein Jahrtausend voraus ist.
Die Entwicklung zu einer Typ-III-Zivilisation dürfte mehrere tausend Jahre oder mehr dauern. Das ist jedenfalls der zeitliche Maßstab, den Isaac Asimov in seiner klassischen Foundation Series voraussagt, in der er den Aufstieg, den Niedergang und die Renaissance einer galaktischen Zivilisation beschreibt. Jeder dieser Übergänge umfaßt mehrere Jahrtausende. Diese Zivilisation hat sich die Energiequellen der gesamten Galaxis zunutze gemacht. Für sie ist die Fortbewegung durch Raumverwerfung nicht eine exotische Form der Reise zu nahen Sternen, sondern die selbstverständliche Grundlage von Handel und Verkehr zwischen den verschiedenen Abschnitten der Galaxis. Obwohl unsere Art also zwei Millionen Jahre brauchte, um die Geborgenheit der Wälder zu verlassen und eine moderne Zivilisation zu errichten, werden wir unter Umständen nur einige Jahrtausende brauchen, um die Geborgenheit unseres Sonnensystems zu verlassen und eine galaktische Zivilisation zu schaffen.
Eine der Möglichkeiten, die sich einer Typ-III-Zivilisation bieten, ist die Nutzung von Supernovae und Schwarzen Löchern als Energiequellen. Vielleicht sind ihre Raumschiffe sogar in der Lage, zum Milchstraßenkern vorzudringen, der wohl die geheimnisvollste aller Energiequellen bildet. Nach den theoretischen Spekulationen von Astrophysikern könnte dieser Kern angesichts seiner ungeheuren Größe aus Millionen Schwarzer Löcher bestehen. In diesem Falle würde er praktisch unbegrenzte Energiemengen liefern.
Auf dieser Entwicklungsstufe müßte es möglich sein, Energien zu gewinnen, die eine millionmilliardenmal (ein Faktor von 10 15 ) größer sind als unsere heutigen Energien. Damit wird für eine Typ-III-Zivilisation, die über den Energievorrat unzähliger Sternensysteme und vielleicht sogar des Milchstraßenkerns verfugt, die Beherrschung der zehnten Dimension zu einer realen Möglichkeit.
Astrochicken
Ich habe einmal mit dem Physiker Freeman Dyson vom Institute for Advanced Study zu Mittag gegessen. Dyson nimmt einen wichtigen Platz in der physikalischen Welt ein und hat sich mit einigen der schwierigsten und faszinierendsten Fragen der Menschheit auseinandergesetzt – zum Beispiel mit neuen Richtungen in der Raumforschung, der Beschaffenheit außerirdischen Lebens und der Zukunft der Zivilisation.
Im Gegensatz zu anderen Physikern, die sich auf eingegrenzte, genau definierte Gebiete spezialisieren, schweift Dysons fruchtbare Phantasie ungebunden durch die Galaxis. »Ich kann meine Verstandeskräfte nicht wie Bohr und Feynman jahrelang auf eine einzige bedeutende Frage konzentrieren. Ich bin an viel zu vielen verschiedenen Dingen interessiert«, bekannte er. Dünn, außerordentlich lebhaft, mit dem eulenhaften Ausdruck eines Oxford-Gelehrten und einer Spur englischen Akzents in seiner Sprechweise führte er beim Mittagessen ein langes, umfassendes Gespräch mit mir, in dem er viele jener Ideen berührte, die im Laufe der Jahre sein Interesse erregt hatten.
Unter dem Eindruck, daß sich unsere
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