Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
Zivilisation im Übergang zum Typ-I-Stadium befindet, glaubt Dyson, daß unser primitives Raumfahrtprogramm die falsche Richtung einschlägt. Gegenwärtig geht die Tendenz zu immer größeren Nutzlasten und längeren Zeitintervallen zwischen den Starts, wodurch die Erforschung des Weltraums erheblich verzögert wird. Dyson hat in seinen Schriften zu einer radikalen Abkehr von dieser Tendenz aufgerufen und statt dessen ein Konzept vorgeschlagen, das er »Astrochicken« nennt.
Klein, leicht und intelligent ist Astrochicken eine vielseitige Raumsonde, die gegenüber den massigen und außerordentlich kostspieligen Raummissionen der Vergangenheit, die sich für die Weltraumforschung eher als hinderlich erwiesen haben, deutliche Vorteile aufweist. »Astrochicken wird ein Kilogramm wiegen, und nicht eine Tonne wie Voyager «, behauptet er. »Astrochicken wird man nicht bauen, sondern züchten, und es wird so wendig wie ein Kolibri sein, wobei sein Gehirn nicht mehr als ein Gramm wiegt.« 3
Auf den fortschrittlichsten Entwicklungen der Biotechnologie beruhend, wird es teils Maschine und teils Tier sein. Trotz seiner geringen Größe wird es über genügend Energie verfügen, um die äußeren Planeten, etwa Uranus und Neptun, zu erforschen. Dabei wird es nicht auf riesige Mengen von Raketentreibstoff angewiesen, sondern durch Züchtung und Programmierung in der Lage sein, das Eis und die Kohlenwasserstoffe zu »fressen«, die es in den Ringen der äußeren Planeten antrifft. Sein gentechnisch entsprechend präparierter Magen wird diese Stoffe in chemischen Brennstoff umwandeln. Sobald es seinen Appetit gestillt hat, wird es den nächsten Mond oder Planeten ansteuern.
Astrochicken beruht auf technischen Fortschritten in der Gentechnologie, künstlicher Intelligenz und solarelektrischen Antriebssystemen. Angesichts der bemerkenswerten Entwicklung auf diesen Gebieten erwartet Dyson, daß die verschiedenen für Astrochicken erforderlichen Technologien im Jahr 2016 zur Verfügung stehen könnten.
Grundsätzlich meint Dyson, unsere Zivilisation könnte beim gegenwärtigen Entwicklungstempo das Typ-I-Stadium in einigen Jahrhunderten erreichen. Den Übergang zwischen den verschiedenen Zivilisationstypen hält er nicht für sehr schwierig. Nach seiner Schätzung entspricht der Unterschied, der die verschiedenen Zivilisationstypen nach Größe und Energie trennt, einem Faktor von zehn Milliarden. So groß diese Zahl auch erscheinen mag, selbst eine Zivilisation, die mit dem gemächlichen Tempo von einem Prozent pro Jahr anwächst, darf erwarten, den Übergang zwischen den verschiedenen Zivilisationen in 2500 Jahren zu schaffen. Damit ist fast garantiert, daß jede Zivilisation stetig zum Typ-III-Stadium voranschreitet.
An einer Stelle schreibt Dyson: »Eine Gesellschaft, die einen starken Expansionsdrang besitzt, wird ihr einen einzigen Planeten umfassendes Habitat (Typ I) in wenigen Jahrtausenden zu einer Biosphäre ausdehnen, die sich einen ganzen Stern zunutze macht (Typ II), und in wenigen Jahrmillionen von einem einzigen Stern auf eine ganze Galaxie erweitern (Typ Hl). Sobald eine Art über das Typ-II-Stadium hinausgelangt ist, kann sie selbst durch die schlimmste vorstellbare natürliche oder künstliche Katastrophe nicht mehr zum Aussterben gebracht werden.« 4
Allerdings gibt es ein Problem. Dyson ist zu dem Schluß gekommen, daß der Übergang von einer Typ-IIzu einer Typ-III-Zivilisation erhebliche physikalische Schwierigkeiten aufwerten könnte, die vor allem auf die von der Lichtgeschwindigkeit markierte Grenze zurückgehen würden. Zwangsläufig wird sich die Expansion einer Typ-II-Zivilisation langsamer als die des Lichtes vollziehen, was ihrer Entwicklung nach Dysons Meinung erhebliche Beschränkungen auferlegt.
Wird eine Typ-II-Zivilisation die Lichtbarriere überwinden und die Fesseln der speziellen Relativitätstheorie sprengen, indem sie sich die Energie des Hyperraums erschließt? Dyson war sich dessen nicht sicher. Zwar lasse sich das nicht ausschließen, aber bei der Planckschen Länge handle es sich schließlich, so rief er mir ins Gedächtnis, um einen unvorstellbar kleinen Abstand, so daß man nur mit enormen Energien zu diesem Abstand vordringen könne. Vielleicht sei die Plancksche Länge eine natürliche Barriere, mit der sich alle Zivilisationen abfinden müßten.
Typ-III-Zivilisationen im All
Zwar mag uns der Weg zum Typ-lII-Stadium vom Standpunkt unserer Zivilisation
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