Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
unvorstellbar lang erscheinen, doch vielleicht kommen wir ja eines Tages mit einer außerirdischen Zivilisation in Berührung, die den Hyperraum bereits fur ihre Zwecke nutzbar gemacht hat und bereit ist, uns an ihren technologischen Errungenschaften teilhaben zu lassen. Allerdings stehen wir vor dem Rätsel, daß wir kein Anzeichen für eine fortschrittliche Zivilisation im Kosmos entdecken können, zumindest nicht in unserem Sonnensystem oder in unserem kleinen galaktischen Abschnitt. Unsere Raumsonden, vor allem die Viking-Mi ssionen zum Mars in den siebziger Jahren und die Voyager Missionen zu Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun in den achtziger Jahren, haben uns entmutigende Informationen übermittelt, die auf eine öde, leblose Beschaffenheit unseres Sonnensystems schließen lassen.
Die beiden aussichtsreichsten Planeten Venus und Mars haben kein Anzeichen von Leben, geschweige denn von fortschrittlichen Zivilisationen erkennen lassen. Einst haben sich Astronomen und Romantiker vorgestellt, die Venus, die nach der Göttin der Liebe benannt wurde, sei ein üppiger, tropischer Planet. Statt dessen sind unsere Raumsonden auf einen unwirtlichen, kahlen Planeten gestoßen, mit einer lebensfeindlichen Atmosphäre aus Kohlendioxid, mit brennend heißen Temperaturen von mehr als 400 Grad Celsius und giftigen Niederschlägen aus Schwefelsäure.
Ebenso enttäuschend erwies sich der Mars, der schon vor der Panik, die Orson Welles 1938 während der Wirtschaftskrise mit seinem Hörspiel über eine Invasion von diesem Planeten auslöste, im Mittelpunkt vieler Spekulationen stand. Wir wissen heute, daß er ein trostloser Wüstenplanet ist, der keine Hinweise auf Oberflächenwasser zeigt. Alte Flußbetten und längst verschwundene Meere haben deutliche Spuren auf dem Planeten hinterlassen, aber wir erkennen keine Ruinen oder andere Anzeichen für eine Zivilisation.
Auch jenseits des Sonnensystems sieht es nicht viel anders aus: Ebenso erfolglos haben Wissenschaftler Radioemissionen naher Sterne untersucht. Dyson hat daraufhingewiesen, daß jede fortgeschrittene Zivilisation nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik große Mengen von Abwärme produzieren muß. Da ihr Energieverbrauch gewaltig wäre, müßte schon ein kleiner Bruchteil dieser Abwärme leicht von unseren Instrumenten entdeckt werden. Folglich, so erklärt Dyson, müßten unsere Instrumente in der Lage sein, bei der Beobachtung naher Sterne die aufschlußreiche Abwärme zu entdecken, die eine fortgeschrittene Zivilisation erzeugen würde. Doch wir können den Himmel noch so sorgfältig absuchen, wir entdecken keine Spur der Abwärme oder Radiokommunikation von Typ-I-, Typ-Ioder Typ-III-Zivilisationen. Beispielsweise haben wir auf der Erde in den letzten fünfzig Jahren die Technik von Radio und Fernsehen entwickelt. Also ist unser Planet von einer expandierenden Kugel aus Radiowellen umgeben, die einen Radius von fünfzig Lichtjahren aufweist. Jeder Stern, der nicht weiter als fünfzig Lichtjahre von der Erde entfernt ist, müßte, wenn er intelligentes Leben enthielte, unsere Gegenwart entdecken. Entsprechend würde jede Typ-I-, Typ-IIoder Typ-III-Zivilisation seit mehreren tausend Jahren fortwährend große Mengen elektromagnetischer Strahlung abgeben, so daß jedes intelligente Leben innerhalb einer Entfernung von mehreren tausend Lichtjahren diese Strahlung entdecken müßte. 1978 untersuchte der Astronom Paul Horowitz alle sonnenähnlichen Sternensysteme (insgesamt 185), die bis zu achtzig Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt sind, und fand keine Spur von Radioemissionen durch intelligentes Leben. Über eine Untersuchung von mehr als 600 Sternensystemen berichteten 1979 die Astronomen Donald Goldsmith und Tobius Owen; auch ihr Ergebnis war negativ. Diese Suche, SETI genannt (nach englisch: Search for Extraterrestrial Intelligence), ist notorisch erfolglos. (In einem seltenen Anfall von Großzügigkeit gegenüber wissenschaftlichen Ansprüchen hat der amerikanische Kongreß 1992 100 Millionen Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren für das Projekt High Resolution Microwave Survey bereitgestellt, das die Aufgabe hat, nahegelegene Sterne nach intelligentem Leben abzusuchen. Mit Hilfe dieser Forschungsgelder kann die gigantische feststehende 305-Meter-Radioschüssel in Arecibo auf Puerto Rico ausgewählte Sterne innerhalb einer Erdentfernung von 100 Lichtjahren systematisch untersuchen. Ergänzt wird dieses Forschungsunternehmen
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