Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
zu zerstören, so wartet schon das nächste Hindernis auf sie: die Möglichkeit eines ökologischen Zusammenbruchs.
Wir erinnern uns an das Beispiel des einen Bakteriums, welches sich so häufig teilt, daß es schließlich mehr als der ganze Planet Erde wiegt – tatsächlich wachsen Bakterienkolonien in der Regel noch nicht einmal zur
Abbildung 13.1. Warum sehen wir keine anderen intelligenten Lebensformen in der Milchstraße? Vielleicht hat es vor Jahrmillionen solche Lebensformen gegeben, und sie haben Radioteleskope erbaut, sind dann aber in Atomkriegen vernichtet wor- den. Vielleicht hat es in unserer Galaxis einmal von intelligentem Leben gewim- melt, doch die meisten dieser Zivilisationen sind heute tot. Wird es der unseren anders ergehen?
Größe eines Pennys an. Wenn man Laborbakterien in eine Schale mit Nährstoffen setzt, vermehren sie sich in der Tat exponentiell, sterben aber irgendwann, weil sie zu viele Abfallstoffe produzieren und ihre Nahrungsvorräte erschöpft haben. Meist ersticken diese Bakterienkolonien in ihren eigenen Abfallprodukten.
Uns könnte es gehen wie den Bakterienkolonien: Wir erschöpfen unsere Ressourcen und gehen unter in den Abfallprodukten, die wir unablässig produzieren. Unsere Weltmeere und die Atmosphäre sind beileibe nicht grenzenlos, sondern winzig dünne Schichten auf der Erdoberfläche. Bevor die Bevölkerung einer Typ-0-Zivilisation das Typ-I-Stadium erreicht, kann ihre Zahl auf mehrere Milliarden ansteigen, was die Ressourcen stark belastet und die Probleme der Umweltverschmutzung verschärft. Eine der größten Gefahren ist die Vergiftung der Atmosphäre durch Kohlendioxid, denn dieser Stoff fängt das Sonnenlicht ein und erhöht die durchschnittliche Erdtemperatur. Möglicherweise wird dadurch ein unumkehrbarer Treibhauseffekt ausgelöst.
Seit 1958 haben die Kohlendioxidkonzentrationen in der Luft um 25 Prozent zugenommen, vor allem durch die Verbrennung von Öl und Kohle (für 45 Prozent dieses Kohlendioxids sind die Vereinigten Staaten und die ehemalige Sowjetunion verantwortlich). Dies wiederum könnte den beschleunigten Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur bewirkt haben. Fast ein Jahrhundert hat es seit 1880 gedauert, bis sich die Erdtemperatur um ein Grad Fahrenheit (0,56 Grad Celsius) angehoben hat. Heute steigt die Durchschnittstemperatur jedoch alle zehn Jahre um fast 0,6 Grad Fahrenheit (0,33 Grad Celsius) an. Bis zum Jahr 2050 wird diese Entwicklung zu einem Anstieg des Meeresspiegels um 30 Zentimeter bis 1,20 Meter führen. Dann würden Gebiete wie Bangladesch, Los Angeles und Manhattan überflutet werden. Noch schwerwiegender wären die Vernichtung der amerikanischen Kornkammern im Mittleren Westen, die beschleunigte Wüstenbildung und die Zerstörung des tropischen Regenwalds – Entwicklungen, die ihrerseits zu einer Verschärfung des Treibhauseffektes beitragen. Die Welt würde von Hungersnöten und Wirtschaftsdepressionen erschüttert werden.
Ursache ist die mangelnde Koordinierung der Weltpolitik. Die Umweltverschmutzung findet in Millionen einzelnen Fabriken überall auf dem Planeten statt, aber die Macht, diesen ungehemmten ökologischen Wahnsinn zu stoppen, hätte nur eine globale Politik, die sich, wenn überhaupt, nur schwer durchsetzen läßt, solange die vorherrschende soziale Einheit der Nationalstaat ist, dem bestenfalls einige hundert Millionen Menschen angehören. Kurzfristig kann dies zu politischen Notmaßnahmen führen, etwa strengen Einschränkungen beim Betrieb von Explosionsmotoren und bei der Verbrennung von Kohle und Öl. Man könnte auch Abstriche am Lebensstandard vornehmen. Für die Entwicklungsländer bringt das zusätzliche Probleme, denn sie sind auf billige Energiequellen angewiesen. Doch langfristig wird unsere Gesellschaft wohl gezwungen sein, auf Energiequellen umzusteigen, die kein Kohlendioxid abgeben und im wesentlichen unerschöpflich sind. Da bieten sich drei Möglichkeiten an: Sonnenenergie, Fusionskraftwerke und Brutreaktoren. Dabei sind am aussichtsreichsten die Sonnenund die Fusionsenergie. Bis wir über eine ausgereifte Fusionstechnik (die die Wasserstoffatome im Meerwasser miteinander verschmilzt) und Solarenergie verfügen, werden noch einige Jahrzehnte vergehen. Doch im Laufe der nächsten Jahrhunderte, bis zum Übergang unserer Gesellschaft zur Typ-I-Zivilisation, werden sie reichlich Energie liefern.
Das Problem liegt abermals darin, daß die Technik der
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