Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
Arbeiten von C. N. Yang und seinem Studenten R. L. Mills zurückgriff. Deshalb bezeichnen wir diese Felder, die die Wechselwirkung aller subatomaren Teilchen bestimmen, heute als Yang-Mills-Felder. Doch das Rätsel, das so viele Physiker in unserem Jahrhundert beschäftigt hat, ist die Frage, warum die subatomaren Feldgleichungen so ganz anders aussehen als Einsteins Feldgleichungen – das heißt, warum die Kernkraft so ganz anders als die Gravitation zu sein scheint. Einige der klügsten physikalischen Köpfe haben sich an diesem Problem versucht – und mußten ihr Scheitern eingestehen.
Der Grund liegt vielleicht darin, daß sie dem gesunden Menschenverstand in die Falle gegangen sind. Auf drei oder vier Dimensionen beschränkt, lassen sich die Feldgleichungen der subatomaren Welt und der Gravitation nur schwer vereinigen. Der Vorteil der Hyperraumtheorie liegt darin, daß sich das Yang-Mills-Feld, das Maxwellsche Feld und das Einsteinsche Feld im Hyperraumfeld bequem unterbringen lassen. Wie sich herausstellt, fügen sich diese Felder im Hyperraumfeld wie die Teile eines Puzzles ineinander. Außerdem hat die Feldtheorie den weiteren Vorteil, daß wir mit ihrer Hilfe die exakten Energiebeträge berechnen können, bei denen zu erwarten ist, daß Raum und Zeit Wurmlöcher bilden. Im Gegensatz zu früheren Adepten höherer Dimensionen besitzen wir also die mathematischen Voraussetzungen, um Maschinen zu bauen, die uns eines Tages erlauben könnten, Raum und Zeit nach unserem Belieben zu krümmen.
Das Geheimnis der Schöpfung
Bedeutet das nun, daß Großwildjäger sich anschicken können, Safaris im Mesozoikum zu organisieren, um Dinosaurier zu erlegen? Keineswegs. Thorne, Guth und Freund lassen keinen Zweifel daran, daß die Energiemengen, die erforderlich sind, um solche Raumanomalien zu untersuchen, alle irdischen Möglichkeiten weit übersteigen. Wie Freund uns ins Gedächtnis ruft, ist die zur Erforschung der zehnten Dimension erforderliche Energie eine billiardemal größer als die Energie, die von unseren größten Atomzertrümmerem erzeugt werden kann.
Um die Knoten in der Raumzeit zu schürzen, braucht man Energien in einem Maßstab, der in den nächsten Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden nicht zu erreichen sein dürfte – wenn es überhaupt jemals möglich sein sollte. Selbst wenn sich alle Nationen der Erde zusammentäten, um eine Maschine zur Untersuchung des Hyperraums zu bauen, müßten sie letztlich scheitern. Und von Guth wissen wir, daß die Temperaturen, die erforderlich sind, um ein Baby-Universum im Labor zu erzeugen, iooo Billionen Billionen Grad betragen müßten, weit mehr als alles, was wir an Wärme aufbieten können. Diese Temperatur ist sogar erheblich höher als die im Inneren von Sternen. Also bleibt festzustellen, daß die Gesetze der Einsteinschen Theorien und der Quantentheorie Zeitreisen zwar zulassen, daß diese aber nicht in der Macht von uns Erdlingen stehen, die kaum in der Lage sind, dem schwachen Gravitationsfeld unseres Planeten zu entkommen. Bei aller Begeisterung über die Konsequenzen der Wurmlochforschung müssen wir uns darüber im klaren sein, daß die Verwirklichung dieser Möglichkeiten fortschrittlicheren extraterrestrischen Zivilisationen vorbehalten ist.
Es gab bislang nur einen einzigen Zeitraum, zu dem Energien in so gewaltigem Maßstab zur Verfügung standen, und das war der Augenblick der Schöpfung. Man könnte sogar sagen, daß sich die Hyperraumtheorie auch von unseren größten Atomzertrümmerem nicht überprüfen läßt, weil sie in Wirklichkeit eine Schöpfungstheorie ist. Nur im Augenblick des Urknalls tritt die ganze Energie dieser Theorie in Erscheinung. Das bringt eine hochinteressante Möglichkeit ins Spiel: Die Hyperraumtheorie könnte das Geheimnis lüften, das den Ursprung des Universums umgibt.
Die Einführung höherer Dimensionen könnte entscheidend dazu beitragen, daß wir der Schöpfung ihre Geheimnisse entreißen. Nach dieser Theorie war unser Kosmos vor dem Urknall ein vollkommenes zehndimensionales Universum, eine Welt, in der interdimensionale Reisen möglich waren. Doch die zehndimensionale Welt war instabil und »zersprang« schließlich in ein vierund ein sechsdimensionales Universum. Durch diese kosmische Katastrophe entstand das Universum, in dem wir leben. Unser vierdimensionales Universum dehnte sich explosionsartig aus, während sich das sechsdimensionale Zwillingsuniversum heftig zusammenzog, bis es zu
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