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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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dreidimensionalen Gehirnen unmöglich erscheinen.
    oder rechts. Wenn man ihn fragte, wo die vierte Dimension sei, hatte er ebenfalls eine Antwort parat.
       Betrachten Sie einmal die Bewegung von Zigarettenrauch in einem geschlossenen Zimmer. Da sich die Rauchatome nach den Gesetzen der Thermodynamik gleichmäßig im Zimmer verteilen, können wir feststellen, ob es Regionen des gewöhnlichen dreidimensionalen Raums gibt, in die die Rauchmoleküle nicht gelangen. Die Experimentalbeobachtung zeigt, daß es solche verborgenen Regionen nicht gibt. Folglich kann die vierte räumliche Dimension nur existieren, wenn sie kleiner als die Rauchpartikel ist. Sollte es die vierte Dimension also wirklich geben, muß sie unvorstellbar klein sein, kleiner noch als ein Atom. Diese Vorstellung machte Hinton sich zu eigen. Nach seiner Überzeugung existieren alle Objekte unseres dreidimensionalen Universums auch in der vierten Dimension, doch diese ist so klein, daß sie sich jedem experimentellen Zugriff entzieht. (Wie wir noch sehen werden, sind die Physiker heute im wesentlichen der gleichen Auffassung wie Hinton. Auch sie sind zu dem Schluß gelangt, daß die höheren Dimensionen zu klein sind, um experimentell sichtbar gemacht werden zu können. Selbst auf die Frage »Was ist Licht?« blieb Hinton die Antwort nicht schuldig. Wie Riemann hielt er das Licht für eine Schwingung der unsichtbaren vierten Dimension – wiederum ein Standpunkt, den heute viele theoretische Physiker teilen.)
       Wenn die Öffentlichkeit der Vereinigten Staaten der Faszination der vierten Dimension erlag, so war das allein Hintons Einfluß zu verdanken. Vielgelesene Zeitschriften wie Ha rper’s Weekly, McClure’s, Current Litera- ture, Popular Science Monthly und Science widmeten dem wachsenden Interesse für die vierte Dimension seitenlange Artikel. Doch noch entscheidender für Hintons Ruhm in Amerika war wahrscheinlich der berühmte Wettbewerb, den die Zeitschrift Scientific American im Jahre 1909 veranstaltete. Bei dieser ungewöhnlichen Ausschreibung wurde ein Preis von 500 Dollar (im Jahre 1909 eine beträchtliche Geldsumme) für »die beste populärwissenschaftliche Erklärung der vierten Dimension« ausgesetzt. Die Redakteure der Zeitschrift waren angenehm überrascht von der Flut der Briefe, die bei ihnen einging, darunter Einsendungen aus der Türkei, Österreich, Holland, Indien, Australien, Frankreich und Deutschland.
       Die Teilnehmer des Wettbewerbs waren aufgefordert, »in einem Aufsatz, der nicht mehr als zweitausendfünfhundert Wörter umfassen soll, die Bedeutung des Begriffs so darzulegen, daß auch der Durchschnittsleser ihn verstehen kann«. Es gingen viele seriöse Beiträge ein. Einige Autoren beklagten den Umstand, daß Leute wie Zollner und Slade die vierte Dimension in Verruf gebracht hätten, weil sie sie mit dem Spiritismus vermengt hätten. Doch viele der Aufsätze würdigten Hintons bahnbrechende Arbeit über die vierte Dimension. (Überraschenderweise wurde Einstein mit keinem Wort erwähnt. 1909 hatte sich noch lange nicht herumgesprochen, daß Einstein das Geheimnis von Raum und Zeit gelüftet hatte. So wurde die Auffassung, die Zeit sei die vierte Dimension, nicht in einem einzigen Aufsatz vertreten.)
       Ohne experimentelle Überprüfung konnte der Wettbewerb des Sc ienti- fic American die Frage, ob es höhere Dimensionen gibt, natürlich nicht beantworten. Wohl aber kam die Frage zur Sprache, wie höherdimensionale Objekte aussehen könnten.

    Ungeheuer aus der vierten Dimension
    Wie wäre es, Geschöpfen aus einer höheren Dimension zu begegnen? Vielleicht lassen sich die erstaunlichen und aufregenden Umstände eines hypothetischen Besuchs in anderen Dimensionen am besten mit Hilfe der Science-fiction-Literatur erklären, deren Autoren sich gelegentlich mit dieser Frage auseinandergesetzt haben.
       In der Geschichte The Monster from Nowhere versucht sich der Autor Nelson Bond vorzustellen, was geschähe, wenn ein Jäger in einem südamerikanischen Dschungel auf ein Ungeheuer aus einer höheren Dimension stieße. Unser Held ist der Abenteurer, Lebemann und Söldner Burch Patterson, der auf die Idee verfallen ist, in den schroffen Bergen Perus wilde Tiere zu fangen. Für die Kosten der Expedition kommen verschiedene Zoos auf, denen dafür alle Tiere versprochen sind, die Patterson findet. Das Vordringen der Expedition in unbekanntes Gebiet ist von großem Presserummel begleitet. Doch nach ein paar

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