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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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gar nicht zu Wort kommen. Und im Nachhinein denke ich, es war besser so. Du weißt, wie die Spielregeln sind. Hätte ich ihn eingeweiht, wäre nicht nur ich in deutlich größerer Gefahr, sondern Peter auch. Ich muss in die Bibliothek, auch alleine.«
    »Schlag dir das aus dem Kopf.«
    »Rebecca, hier steht, wir dürfen keine Zeit verlieren! Würfle und renne um dein Leben. Soll ich damit erst morgen Mittag anfangen? Sag, wo steht das Buch? Kannst du mir den Standort beschreiben?«
    Rebecca stützte den Kopf in die Hände und zog die Stirn in Falten. Dann stand sie entschieden vom Sofa auf.
    »Okay. Gewonnen. Den Standort zu beschreiben ist unmöglich. Hast du einen zweiten Helm?«
    Sie gingen in der Dunkelheit zur Garage, wobei Rebecca unentwegt den Kopf schüttelte und etwas von »total verrückt« vor sich hin murmelte. Der Lichtkegel der Straßenlaterne reichte bis an den Rand der Einfahrt, dort wo die Mülltonnen standen. Die Nacht verschluckte die übrige Umgebung.
    Inka löste mit ihrem Schlüssel den Öffnungsmechanismus des Garagentors aus und trat zur Seite.
    Ihre blau-weiße Quickly stand in dem Teil der Doppel garage, wo auch allerlei Gerümpel lagerte, das seit der Renovierung zum Sperrmüll deklariert worden war. Kü chenschränke, einzelne Bretter und der alte massive Schreib tisch, an dem sie eigentlich gerne gesessen hatte. In einem der Regale entdeckte sie eine Taschenlampe, die noch funktionierte und ihnen in der Bibliothek gute Dienste leisten würde. Aber … was war das in der Ecke dort? Eine weiße Holzstrebe blitzte zwischen dunklen Brettern hervor.
    Da hörten sie, wie ein Auto näher kam. Die Einfahrt wurde von den Scheinwerfern in helles Licht getaucht. Inka blinzelte und hielt den Atem an. Ein Cayenne, wenn sie das richtig erkannt hatte. Jedenfalls eines dieser bulligen Fahrzeuge, die dank des Porsche-Werkes in Stuttgart zuhauf zu sehen waren. Das Auto fuhr weiter, die Straße versank wieder im Halbdunkel, und das Motorengeräusch verklang.
    Rebecca hatte sich bereits den Helm aufgezogen und drängte darauf loszufahren. »Komm, lass es uns angehen.«
    »Einen Moment noch.« Inka ging in die Ecke der Garage und kippte eines der großen Bretter zur Seite, um sich die weiße Holzstrebe anzusehen. Ihr Verdacht bestätigte sich. Es war das Holzgitter des Babybettes. Erst zwei Wochen vor der Geburt hatte sie es gekauft, weil Peter strikt dagegen gewesen war, so etwas Essentielles wie Kinderwagen und Bett zu früh im Haus zu haben. Er meinte, das würde Unglück bringen. Aber wieso lagerte es nun hier in der Garage? Peter hatte ihr doch versprochen, die Sachen geschützt im Keller einzulagern. Nicht beim Sperrmüll. Es gab ihr einen Stich ins Herz. Hatte Peter mit der Familienplanung abgeschlossen? Wollte er kein Kind mehr? Oder wussteer, dass ihre Zeit abgelaufen war?
    Inka setzte sich mit einer energischen Bewegung den Helm auf und manövrierte ihre Mathilda aus der Garage.
    »Da soll ich mich draufsetzen?«, fragte Rebecca und deutete auf den zweiten Sitz, der nicht anders aussah als ein gepolsterter Gepäckträger eines Fahrrads.
    »Yepp«, konstatierte Inka, und als Rebecca sich endlich niederließ – nicht ohne vorab Stoßgebete zum Himmel geschickt zu haben –, kurbelte sie den Motor an.
    Nach der Haydnstraße bog Inka mit knatterndem Fahrgeräusch links in die Hauptstraße ein, die vom Botnanger Sattel den Berg hinunter in die Stadt führte. Es tat gut, den Fahrtwind zu spüren. Er blies ihre Nervosität ein wenig weg.
    Inka war erst ein kurzes Stück gefahren, als sich im Rückspiegel die Scheinwerfer eines Autos näherten. Verdammt, weshalb fuhr der Typ so dicht auf? Sie beugte sich ein wenig nach vorn, um den Luftwiderstand zu verringern und an Geschwindigkeit zuzulegen. Fünfzig Sachen fuhr sie jetzt durch den Kräherwald. Kein Grund also für diesen Drängler, so dicht aufzufahren. Und wenn es ihm zu langsam war, sollte er doch überholen! Platz war schließlich genug. Das funkelnde Lichtermeer der Stadt tauchte vor ihr auf. Inka schaute wieder in den Rückspiegel. Lebensgefährlich, was der Spinner da machte! Und was, dachte Inka unvermittelt, wenn das Absicht war? Wenn er so dicht auffahren wollt e ?
    Sie gab noch mehr Gas, aber ihr Verfolger blieb dicht dran. Da kam der schnurgerade Abschnitt, wo auch die Straßenbahn fuhr, die prompt mit lauten Schienengeräuschen an ihnen vorbeiratterte. Im erleuchteten Bahnwagen saßen ein paar Nachtschwärmer. Wenigstens würde es genügend

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