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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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vor allem eines: gefährlich. Du solltest Peter davon erzählen, und damit sowieso zur Polizei gehen.«
    »Dann müsste ich den Zettel doch nur Peter zeigen! Aber wenn das wirklich ernst gemeint ist, was hier steht, dann ist es schon gefährlich, dass ich mit dir rede. Zu niemandem ein Wort , Rebecca! Was soll ich denn machen? Was ist das für ein Wahnsinniger? Wo ist er? Und was macht er? Was ist, wenn er uns beobachtet?« Und noch während sie es aussprach, sah Inka im Augenwinkel einen Schatten. Sie schaute sich zur Terrassentür um, die halb offen stand, und ihr lief ein Schauer über den Rücken.
    »Rebecca, hast du das gesehen?«, flüsterte Inka.
    »Ja, ein Schatten am Schuppen.«
    »Da war jemand«, raunte Inka und erhob sich. Sie ging langsam bis zur Terrassentür. Weiter traute sie sich nicht mehr. Im Garten konnte sie keine weiteren verdächtigen Regungen entdecken. Als sie so hinausstarrte, löste jedoch etwas in ihrem Gehirn eine Irritation aus. Kurz darauf wurde ihr klar, was anders war: Die schwere Schaufel, die immer vor der Schuppentüre in der Erde steckte, damit diese wegen des maroden Riegels bei Wind nicht aufflog, fehlte. Und die Tür stand einen Spalt breit offen. Peter hasste Gartenarbeit, er hatte die Schaufel mit Sicherheit nicht angerührt. Und Inka glaubte sich zu erinnern, dass die Schaufel gestern Abend noch dagestanden hatte.
    Inka bedeutete Rebecca mit dem Zeigefinger auf den Lippen, kein Wort mehr zu sagen und zeigte dann auf den Geräteschuppen. Rebecca runzelte die Stirn.
    Jemand war eindeutig am Schuppen gewesen. War er sogar noch da drinnen ? Was, wenn er genau das bezweckte, dass ihr das alles suspekt vorkam und er sie damit zum Nachsehen bewegen wollte?
    Andererseits säße er dann ja auch in der Falle. Sie müsste nur die Tür aufreißen, einen Blick auf sein Gesicht erhaschen und zurück ins Haus rennen. Dann könnte sie sich dort verschanzen und die Polizei alarmieren.
    »Glaubst du, er ist da drin?«, fragte Inka leise.
    Rebecca nickte.
    Es wäre purer Leichtsinn, sich dem Eindringling zu nähern, aber vielleicht bestünde darin auch ihre einzige Chance, in diesem Spiel weiterzukommen.
    Waffe, sie brauchte sicherheitshalber eine Waffe. Inka ging an Rebecca vorbei in die Küche. Die Augen ihrer Freundin weiteten sich vor Schreck, als sich Inka mit einem Fleischermesser bewaffnet an die Terrassentür stellte.
    Wenn dieser Psychopath tatsächlich da drin war, dann stand nach allem, was sie von Peter bislang über Täterpsychologie und Profiling gehört hatte, zu befürchten, dass dieser Kerl eine ganz andere Waffe bei sich trug: seine kranke Psyche, mit der er die Seele seines Opfers in seine Gewalt zu bringen gedachte.
    Inka versicherte sich mit einem Blick zur Seite, dass Re becca in Habtachtstellung war. Ihre Freundin hob die Hand und zeigte ihr das Telefon, das sie bereithielt. Inka nickte, dann öffnete sie leise die Tür und machte einen Schritt hinaus auf die Terrasse. Inka war froh, Rebecca im Hintergrund zu wissen, die notfalls die Polizei rufen konnte.
    Sie umklammerte das Messer, dass ihr die Knöchel wehtaten. Wo war sie da nur hineingeraten? Kurz zögerte sie, wäre am liebsten davongelaufen. Doch sie durfte nicht zu lange warten – jede Sekunde bedeutete Zeit zugunsten ihres Gegners. Sie musste los – jetzt.
    Inka sprintete über den Rasen und riss die Schuppentür auf. Ihr blieb fast das Herz stehen.
    Es war kein Mensch darin. Dafür saß ihr in dem Gewirr aus Gartengeräten und Holzlatten in Augenhöhe ein Teddy bär gegenüber, dem ein Messer in der Brust steckte.
    Inka stieß einen Schrei aus.
    Es war der braune Teddybär, den sie ihrem Sohn zur Geburt hatte schenken wollen. An seinem Fuß war, wie bei einer Leiche, ein Zettel mit einer Schnur befestigt. Wie kam dieser Mensch in den Besitz von Jonas’ Teddybär? Und was war das schon wieder für eine Botschaft? Mit zitternden Fingern hielt sie die Computerschrift ins Licht: Du musst noch tiefer graben, um die Wahrheit zu finden.
    Noch tiefer graben … Plötzlich ahnte sie, warum die Schaufel nicht mehr an ihrem Platz stand. Ihr Spielführer hatte sie benutzt.
    Ihr schrecklicher Verdacht bewahrheitete sich, als sie sich im Garten umschaute. Dort, an einer bestimmten Stelle, wo sie im Frühjahr eine Erinnerungskiste vergraben hatte, war der Rasen aufgelockert. Sie hob die Grasnarben beiseite und grub mit bloßen Händen in der Erde, um den Holzdeckel freizulegen. Als sie die Kiste endlich öffnen konnte,

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