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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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ich einen Hintergrundbericht über den Mord an Jannis schreibe.« Gespannt wartete sie auf seine Reaktion, auch wenn sie mit einer ablehnenden Haltung rechnete.
    »Wie bitte?« Peter machte die oberen beiden Hemdsknöpfe auf. »Noch mal: Ich war bei der Spurensicherung beteiligt. Ich will nicht, dass mein Chef mich verdächtigt, als zweite Pressestelle zu fungieren. Und, ganz ehrlich, du bist nicht gerade in der psychischen Verfassung, genau darüber zu schreiben.«
    »Lass das meine Sorge sein. Ich habe mich bereits entschieden.«
    Peter schaute sie ungläubig an. »Du hast ihm zugesagt?«
    »Ja, ganz richtig.«
    Peter raufte sich die kurzen Haare, als könne er durch diese Geste das Gehörte aus seinem Kopf streichen. »Inka, Inka …« Seufzend stand er auf und ging in die Küche.
    Inka ging ihm nach und stellte sich in den Türrahmen. »Ich denke, es könnte uns auch finanziell ganz guttun, wenn ich wieder was verdiene. Lindemann will mir ein sehr gutes Angebot machen.«
    »Hm«, machte Peter und inspizierte den Kühlschrank auf der Suche nach etwas Essbarem. »Weißt du was«, sagte er, »lass uns nachher über diesen Auftrag reden. Ich hole uns was Leckeres zu essen – dieses Mal vielleicht vom Chinesen?«
    Und von welchem G eld ? , wollte Inka fragen, stattdessen aber sagte sie: »Gute Idee. Das Auto habe ich übri gens getankt. Ich musste ja zum Treffen mit Lindemann fahren.«
    Peter schaute ruckartig zu ihr. Natürlich konnte sie seinen fragenden Blick erkennen, aber sie gab sich so, als hätte es beim Tanken keine besonderen Vorkommnisse gegeben.
    Jetzt erst bemerkte Peter den riesigen Rosenstrauß, der auf dem Fensterbrett thronte. »Von wem sind die?«, fragte er skeptisch.
    Inka tat überrascht. »Ich dachte, von dir? Die brachte heute Morgen ein Blumenlieferant. Anonymer Absender.« Mal sehen, was er dazu sagte. Das Kärtchen von Lindemann mit der Einladung ins Graciosa del Mundo hatte sie natürlich im Mülleimer versenkt.
    Inka sah förmlich, wie es hinter Peters Stirn arbeitete. Wenigstens war er dieses Mal ehrlich , dachte sie, als sie die Unsicherheit in seinem Blick herauslas, vielleicht hatte er sogar Angst, dass es einen Rivalen geben könnte.
    Inka tat so, als hätte sie es nicht bemerkt. Das falsche Spiel gelang ihr gut, aber sie hasste sich in dieser Rolle. Am liebsten hätte sie ihre Maskerade hingeschmissen und Peter ins Gesicht gebrüllt, was sie wusste. Aber das wäre unklug, wenn sie ihn zum Reden bringen wollte. Bei direkter Konfrontation würde er sofort dichtmachen.
    »Hast du einen Verehrer?«, fragte Peter.
    »Ach Quatsch. Wenn die Blumen nicht von dir waren, dann sind sie von Lindemann, der verschenkt doch so gerne welche.«
    »Hast du dich für deinen Chef so hübsch gemacht?«
    Jetzt wurde es Inka zu bunt, und sie konnte sich kaum noch zurückhalten. Wer war denn stundenlang nicht auffindbar und gaukelte seinen Kollegen vor, sich einen freien Tag zu nehmen?
    »Nein«, sagte Inka entschieden, und in diesem einen Wort lag ihre ganze Verletzung. »Ich habe mich für dich so zurechtgemacht, weil ich dachte, du wolltest mich einladen.«
    »Aber ich hatte dir doch gesagt, dass wir eine Dienstbesprechung haben.«
    Inka musste an sich halten, nicht auszurasten. Ruhig, ganz ruhig , beschwor sie sich. Nicht das ganze Material auf einmal verschießen.
    »Und am Nachmittag? Ich habe mehrmals versucht, dich zu erreichen. Und immer war die Mailbox dran.«
    »Du hast mich versucht zu erreichen?« Wie zum Beweis zog Peter sein Handy hervor und schaute auf das Display. »Ich habe keinen einzigen entgangenen Anruf. Aber vielleicht war der Empfang schlecht. Ich hatte gegen drei noch einen Ortstermin an der Dobelstraße. Hässlicher Gleisunfall, vermutlich eines Drogenabhängigen. Der U-Bahn-Fahrer hatte keine Chance zu bremsen. Wir wissen nur noch nicht, ob er auf die Gleise gestoßen wurde oder selbst gesprungen ist.«
    »Wie schrecklich …« Einen Moment lang verlor Inka den Faden, aber dann hatte sie sich wieder gesammelt. »Und da bist du mit meiner Quickly hingefahren?«
    »Ja. Mein Kollege, der dringend um Verstärkung gebeten hatte, war froh, dass bei dem Stau wenigstens einer von uns Kriminaltechnikern schnell zum Einsatzort kam. Da war ja kein Durchkommen mehr … Und jetzt lass uns nicht mehr davon reden. Du kannst dir nicht vorstellen, wie es da ausgesehen hat. Ich will auch nicht mehr dran denken, weil ich wenigstens einmal am Tag was Richtiges essen muss. Was hältst du also von

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