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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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Spuren hinterließ? Wohl kaum, denn zu diesem Ganzkörperanzug trug sie mit Sicherheit auch Latexhandschuhe. Die Frau war gut vorbereitet und würde sich bei der Durchführung ihres Vorhabens nicht so leicht auf die Schliche kommen lassen. Wieder die Absatzschuhe auf den Fliesen. Bis sie dicht neben ihr stehen blieben.
    »Hübsches Kleid, übrigens. Gefällt mir allerdings nicht. Mir gefällt zudem ganz und gar nicht, wie du versuchst, der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Das ist ungesund für dich. Bauch frei machen.«
    Hände zerrten an ihr, dann spürte sie, wie ihr das Kleid hochgeschoben wurde. Ein Rütteln an ihrer Bauchdecke, ähnlich wie sich das bei einem Kaiserschnitt anfühlen musste. Diese perfide Betäubung, genau so gewählt, dass sie alles miterleben musste, sich aber nicht wehren konnte. Die Frau kannte sich aus. Ein Zischen wie aus einer Spraydose.
    »Das wird jetzt ein bisschen kalt. Kneif als Zeichen die Augen zusammen, sobald du etwas spürst.«
    Jetzt war Inka dankbar um die Wirkung des Narkosemittels. Aber wozu dann noch eine örtliche Betäubung? Und warum roch das Zeug wie ihr eigenes Deospray?
    Das Zischen setzte sich fort, mindestens eine halbe Minute.
    »Du merkst immer noch nichts? Solche Erfrierungen, verursacht durch ein Deospray, musst du doch spüren, verdammt! Okay, dann muss ich eben zu härteren Mitteln greifen.«
    Ihr Kopf schlug auf dem Fliesenboden auf. Einmal, zweimal. Wie hart konnte sie nicht sagen, die Betäubung wirkte.
    »Immer noch nichts?«
    Nur keine weiteren Qualen. Das alles sollte aufhören. Inka kniff die Augen zusammen.
    »Lüg mich nicht an. Du fühlst nichts! Also gut, dann muss ich mir noch etwas anderes ausdenken. Keine Sorge, hier lässt sich so einiges finden. Die reinste Folterkammer! Rasierklingen, zum Beispiel. Eine Botschaft von mir, damit du endlich begreifst.«
    Was sollte sie begreifen? Was ?
    Prompt wurde ihr Antwort auf diese Frage gegeben.
    »Du sollst begreifen, was am 22. Dezember passiert ist. Ich kann es dir sagen. Ganz genau sogar. Denn ich war dabei. Ich glaube aber nicht, dass du die Wahrheit überhaupt hören willst, denn sie ist noch grausamer als das, was du im Moment für die Wahrheit hältst. Und ja, ich bin schuld daran, dass du nur noch ein Schatten deiner Selbst bist.«
    Wer war diese Person? Und was konnte noch grausamer sein als der Tod ihres Sohnes?
    »Deine Blutstropfen sind schön, wie rote Tränen. Ich muss mich zusammenreißen, nicht noch tiefer mit der Rasierklinge einzuschneiden, um mehr von deinem Blut zu sehen. Noch ein paar Schnitte, ein paar Buchstaben noch.«
    Das war eine Halluzination , dachte Inka. Es musste einfach eine Halluzination sein! Gleich ist alles vorbei . Sie musste nur wieder zurück in die Realität finden.
    »Fertig, es ist hübsch geworden. Ich bin stolz auf mich. Du kannst das Kunstwerk auch bald bewundern. Von dem Teddy warst du ja leider gar nicht begeistert, dabei wollte ich dir damit ein Geschenk machen. Ich wollte dir eine Erinnerung schenken. Jetzt habe ich ihn in deinem Nachttisch versteckt. Ich hoffe, du schenkst dem Teddy später die gebührende Aufmerksamkeit, denn ich meine es doch nur gut. Noch lasse ich dich am Leben. Ob du es wahrhaben willst oder nicht, ich brauche dich, denn du bist so etwas wie mein verlängerter Arm. So, Inka, jetzt verabschiede ich mich. Das Erwachen könnte etwas unangenehm werden, aber ohne Schmerzen geht es nun mal nicht …«
    Klack, klack, klack.
    Unangenehm war gar kein Ausdruck.
    Inka hatte solche Kopfschmerzen, dass sie glaubte, ihr müsse der Schädel platzen. Zudem war ihr speiübel, sie würgte und spuckte ein bisschen Galle auf den Badezimmerteppich, als sie langsam zu sich kam. Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber sie lag noch immer auf den kalten Fliesen. Immerhin konnte sie ihren Kopf ein wenig drehen, auch wenn ihr die übrigen Muskeln noch nicht gehorchten. Das Zittern war unkontrollierbar, und ihr Herz raste. Ihre Lider waren tonnenschwer, dennoch gelang es ihr, die Augen zu öffnen. Nicht weit von ihr entfernt lagen Rasierklinge und Deospray.
    Wo war ihr Handy? Irgendwie schaffte sie es, ihren zitternden Arm zur Hüfte zu bewegen. Nein, da war kein Handy, sie trug ja ihr Etuikleid und das war bis zum Nabel hochgeschoben. Inka tastete über ihre Haut am Bauch. Sie spürte Schürfungen, Risse, hatte leichte Blutspuren an den Fingern. Panik. Wo hatte sie ihr Handy zuletzt gehabt? An der Haustür …
    Zentimeter für Zentimeter robbte

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