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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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verbracht habe!«
    »Und du fragst nicht einmal, wie es mir geht?«
    »Bei Andi geht es dir bestimmt gut. Er umsorgt dich, kocht dir was zu essen und liest dir sicher jeden Wunsch von den Lippen ab. So ist es doch, oder?«
    Inka blieb im Wohnzimmer stehen und betrachtete das schwarz-weiße Bild der vielen Treppen. »Sag mal, Peter, geht es dir noch gut? Natürlich hat sich Andi um mich gekümmert! Aber er hat nichts Verwerfliches getan! Weißt du überhaupt, in welchem Zustand ich gestern war?«
    »Verliebte Männer benehmen sich eben fürsorglich. Hast du nun endlich gemerkt, dass mein Kollege ein Auge auf dich geworfen hat? Nur hätte ich nicht gedacht, dass du gleich die Nacht bei ihm verbringst.«
    »Ach, hör doch mit deiner Eifersucht auf, Peter! Du überschüttest mich mit Vorwürfen, dabei bist du aus dem Haus gerannt, und du warst nicht erreichbar.«
    »Ich konnte nicht anrufen, weil mein Akku leer war.«
    »Verkauf mich nicht für dumm, Peter. Du bist in letzter Zeit überhaupt nicht mehr übers Handy erreichbar. Hast immer neue Ausreden. Da stimmt doch was nicht. Sei endlich ehrlich zu mir!«
    »Ich soll ehrlich sein? Gut. Dann sage ich dir, dass du dich in die Psychiatrie einweisen lassen solltest. Mit deinen Halluzinationen bist du dringend behandlungsbedürftig!«
    »Diesmal hatte ich aber keine Halluzination! Der Rechtsmediziner hat die Einstichstelle an meinem Hals bestätigt, mir wurde ein Narkotikum gespritzt und eine Morddrohung mit der Rasierklinge in den Bauch geritzt! So etwas halluziniert man nicht!«
    »Es konnten aber keine fremden Spuren sichergestellt werden. Weder an deinem Körper noch an den beschriebenen Tatgegenständen. Kein Nachweis eines Narkosemittels also. Wenn so etwas noch einmal vorkommt, dann werde ich dich zwangseinweisen lassen müssen, Inka. Zu deinem eigenen Schutz. Und du weißt, was eine Zwangseinweisung bedeutet.«
    Inka glaubte schier durchzudrehen, dass sie in einer solchen Situation so wenig Rückhalt von ihrem eigenen Mann bekam.
    »Willst du mir drohen?« Ihre Stimme schnappte fast über.
    »Nein, ich will dir helfen.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen in der Leitung.
    Inka starrte zur Beruhigung auf das Bild über dem Fernseher. Führten die Treppen nun hinauf oder hinunter, und wie waren sie miteinander verbunden? Bei jedem neuen Betrachtungsansatz kam sie zu einem anderen Ergebnis. Eine gelungene optische Täuschung.
    Sie holte tief Luft: »Peter, sag mir, wer an meinem Laptop eine Datei hinterlegt hat, in der Bedrohungen an mich geschrieben stehen. Genau die, die ich auch ausgedruckt gefunden habe! Nur du kennst das Passwort!«
    »Hör auf, mich zu verdächtigen. Du hast selbst zu Protokoll gegeben, dass sich jemand durch die Terrassentür ins Haus hätte schleichen können, während du an dem Vormittag unterwegs warst. Und für ein Benutzer-Passwort braucht es übrigens keine besonderen Hackerkenntnisse. Das bekommt selbst ein Anfänger hin, und für das Passwort Jonas2212 braucht es ohnehin nicht viel Fantasie. Viel eher glaube ich, dass du die Zettel in deinem Wahn selbst geschrieben hast. Entschuldige bitte, wenn ich das so deutlich formuliere, aber es geht hier auch um mich. – Und jetzt gib mir bitte Andi«, sagte Peter fordernd. »Er soll dich hierherbringen, und dann fahre ich dich zum Arzt.«
    Inka war sprachlos. Sie sollte die Drohungen selbst geschrieben haben? Diese Anschuldigung war ungeheuerlich. »Ich bin alt genug selbst zu entscheiden, ob ich einen Arzt brauche!«, herrschte sie ihn an. »Und Andi ist drüben bei der Nachbarin.«
    »Ganz wie du willst, Igelchen …«, versuchte Peter sie zu beschwichtigen.
    »Hör auf, mich so zu nennen! – Nur eines möchte ich jetzt noch von dir wissen: Wer hat dir zu Jonas’ Geburt zehntausend Euro überwiesen?«
    Einen Augenblick blieb es still in der Leitung. »Du hast in meinen Kontoauszügen geschnüffelt? Inka, wir hatten eine Vereinbarung!«
    »Sag es mir! War es Evelyn? Weil sie meinen Sohn umgebracht hat, oder weil … weil Jonas gar nicht tot ist? Glaube ich das nur, weil es mir unter Hypnose suggeriert wurde?«
    »Inka! Schluss jetzt mit deinem Wahn! Das Geld habe ich rechtmäßig bekommen, aber ich kann und will dir jetzt nicht sagen, von wem. Heute wird es noch mal spät, bis ich nach Hause komme, aber dann reden wir.«
    »Warum erst heute Abend? Peter, ich will jetzt wissen, was los ist. Ich kann nicht zu Hause sitzen und stundenlang auf dich warten. Ich komme zu dir auf die

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