I Love You, Darling!
Konzept gebracht. Sie packte schließlich diverse Blusen in den Koffer. Zwei schwarze Stoffhosen und eine Jeans. Dann noch ein paar Pullover. In Goslar würde es bestimmt Winter sein. Frieren wollte sie auf keinen Fall. Sie packt ihren Kulturbeutel, ihre Schminkutensilien und was sie sonst noch alles brauchte um fast zehn Tage in Goslar zu überleben.
Nachdem sie alles im Koffer verstaut hatte, setzte sie sich auf diesen, um ihn zu schließen. So viele Klamotten hatte sie sonst noch nicht mal bei einen vierzehntägigen Urlaub dabei.
Ihre Schuhe packte sie in eine separate Tasche, da diese nicht mehr mit in den Koffer passten. Zum Schluss schmiss sie noch ein paar Bunte Stopper-Socken in die Tasche. Sie hasste Hausschuhe und hat schon seit Jahren keine mehr besessen. In die Tasche flogen auch noch Handschuhe, ein Schal und eine Mütze. Sie stöhnte. Goslar, konnte dieses verdammte Haus nicht im Flachland stehen? Besser noch im Süden. Sie grinste bei den Gedanken. Es nützte nichts, Goslar lag leider nicht an der Adria.
Melanie und Stefan kamen am Tag ihrer Abreise noch zu ihr, um sich zu verabschieden. Die Kinder waren in der Schule.
„Dann lass dich von Garvin nicht nerven.“ Stefan sah seine Schwester an.
„Um ihn mache ich mir am wenigsten Sorgen“, stellte Nicole fest. „Viel mehr Gedanken mache ich mir um seine Großmutter.“
„Garvin kann ganz schön launisch sein“, stellte Stefan fest.
„Das kann er sich getrost von der Backe kratzen“, stellte Nicole fest. „Entweder er benimmt sich oder ich packe meine Sachen. Ich habe dabei ja nun einmal am wenigsten zu riskieren!“
„Zeig ihn gleich wo der Hammer hängt“, lachte Melanie.
„Er ist dickköpfig“, Stefan sah Nicole an. „Von Frauen lässt er sich nicht so viel sagen!“
„Das wird er wohl müssen wenn ich das Spiel mitspielen soll! Sonst könnte seine Oma schneller erfahren das ihr Sohn schwul ist, als ihm lieb ist.“
Stefan räusperte sich. „Das tu besser nicht!“
„Ich habe es nicht vor. Aber ich werde mich nicht von ihn nieder machen lassen. Ich denke es wäre sowieso am besten, wenn er die Wahrheit über seine Vorlieben ausplaudern würde.“
„Was auch immer geschieht“, meinte Melanie vorsichtig. „Sag seiner Großmutter nichts davon.“
Stefan sah seine Frau an. „Wir sollten ihr eventuell doch die Wahrheit sagen.“
„Welche Wahrheit?“ Nicole sah die beiden an.
Melanie schüttelte den Kopf.
„Was verschweigt ihr mir?“
Das Telefon klingelte. Nicole sah die beiden durchbohrend an.
Wir sprechen uns gleich weiter.
Sie ging in die Küche wo ihr Handy lag. Nach einem kurzen Gespräch mit Philipp war sie zurückgekehrt, doch ihr Bruder und ihre Schwägerin waren verschwunden. Sie fluchte. „Was habt ihr beide schon wieder ausgeheckt!“ sprach sie zu sich selbst.
Garvins A3 hielt vor der Tür. Wie abgemacht hatte er sie vorher angerufen, allerdings hätte Nicole nicht annähernd irgendetwas zu Ende bringen können. Denn er schien sie anzurufen als er in die Straße hineinfuhr. Kaum das Nicole ihr Handy ausgemacht hatte, hörte sie das Auto schon auf den Hof fahren.
Er ging zur Tür und klingelte.
„Ich hätte jetzt gedacht, dass du mir bei deinen Anruf wenigstens noch die Chance lässt, vorher einmal noch auf Klo zu gehen.“
„Sorry. Bin direkt hierher.“
„Naja. Aber dein Telefon hast du erst gefunden als du hier warst, oder!“
Er grinste. „Ja, so ungefähr!“
„Setzt dich einen Augenblick!“
Dann ging sie ins Bad. Kämmte sich noch einmal durchs Haar, legte noch etwas Puder auf und kam dann wieder zu ihm. Die Schuhe zog sie sich in Wohnzimmer an und meinte dann. „Dann können wir los!“
Sie nahm ihre Winterjacke von der Garderobe und wollte sie sich gerade anziehen, als er ihr diese abnahm und ihr hinein half.
„Danke“, meinte sie perplex.
„Bitte! Keine Ursache.“
Er nahm den Koffer der neben der Garderobe stand und die Tasche. „Muss sonst noch etwas mit?“
„Ja. Ich habe noch den Keller voller Mut. Aber ich fürchte dafür ist dein Auto zu klein!“
„Dann steck das in deine Jackentasche, was du mitbekommen kannst, das muss reichen.“ Er lachte. „Wir bekommen das schon hin.“
Ihre Handtasche über der Schulter, ging sie hinter Garvin her. Sie zog die Tür zu und schloss über. Sie würde wohl zum ersten Mal in ihrem Leben dieses Haus vermissen in dem sie sonst so schön alleine war. Und da sie nicht wusste, was Melanie und Stefan mit Wahrheit meinten,
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