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I love you, honey

I love you, honey

Titel: I love you, honey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Martin
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Möbelgeschäft ein Holzbett mit einer gefederten Matratze und ein kleines blaues Sofa. Der Preis ist lächerlich gering. Schon am Nachmittag sollen die Möbel geliefert werden. Danach gehen wir in die Medina und besorgen eine Decke aus Baumwolle, die Kochplatte, eine dekorative Nachttischlampe und noch ein paar Kerzen, weil der Strom in der Wohnung noch abgestellt ist.
    Nachdem wir wieder in der Wohnung angekommen sind, erscheint schon kurze Zeit später der Möbelwagen. Zwei kräftige Männer hieven das Mobiliar heraus und stellen das Bett in das Zimmer mit Ausblick auf den Garten. So kann ich morgens beim Aufwachen immer als Erstes die Palmen sehen. Das Sofa findet seinen Platz in dem anderen Zimmer. Ich gebe den Möbelpackern etwas Trinkgeld und sie steigen wieder in das Auto und fahren los. Etwas müde von dem langen Tag, verspüre ich jetzt das Bedürfnis, mich auszuruhen. Kamal verlässt die Wohnung und verspricht, gegen Abend wieder zu kommen.
    Ich lege mich in mein neues Bett und lausche den ungewohnten Geräuschen um mich herum: Eine Katze miaut vor meinem Fenster, irgendwo klappert Geschirr und eine Frauenstimme redet besänftigend auf ein schreiendes   Baby ein. Ich bin in meiner neuen Heimat angekommen!
    Al s es dämmrig wird, zünde ich die Kerzen an. Plötzlich sehe ich im Kerzenschein dunkle Schatten über den Boden huschen. Bei näherem Hinsehen erkenne ich, dass es sich um Kakerlaken handelt. Sie sind riesengroß und haben lange Fühler, die sich ständig hin –und her bewegen. Ich ekel mich sehr und ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Um dem Ungeziefer zu entgehen, laufe ich schnell in den Garten. Zum Glück hämmert jetzt Kamal an das Tor. Ich erzähle ihm von der Invasion der Kakerlaken. Er ist an Ungeziefer gewöhnt, aber sein Familienhaus wird alle zwei Monate mit Gift ausgespritzt. Meine Wohnung stand lange leer, deswegen konnten sich die Kakerlaken ungehindert vermehren. Wir gehen sofort los und kaufen in einem kleinen Laden ein Insektenvertilgungsmittel. Wieder zu Hause angekommen, sprüht Kamal das Zimmer damit aus und schließt die Tür, um das Gift für einige Stunden wirken zu lassen. Das reicht erst einmal; die ganze Wohnung können wir später aussprühen. Ich kann nicht mit der Vorstellung schlafen gehen, dass  Kakerlaken nachts über mich herüber krabbeln.
    Jetzt wasche ich mich rasch mit kaltem Wasser. Die Gastherme traue ich mich noch nicht zu benutzen. Kamal und ich wollen in ein kleines Restaurant gehen, um meine Ankunft und die neue Wohnung zu feiern. Ich ziehe mir einen hübschen , bunt- geblümten Rock und ein dazu passende maisgelbe, kurzärmlige Bluse an. Meine Haare trage ich heute offen. Kamal guckt mich anerkennend an. Er sieht in seinen neuen Jeans und dem grauen T-Shirt auch gut aus. Seine Haare sind frisch gewaschen und er trägt einen Dreitagebart.
    Gut gelaunt gehen wir aus der Wohnung hinaus und laufen die Rue Al Majid entlang bis wir die Moschee erreichen. Dann kommen wir am vernagelten,,Cinema Nasser “ vorbei. In dem Kino werden schon lange keine Filme mehr gespielt. Kamal steuert weiter geradeaus und wir gelangen in eine kleine Seitenstraße. Zahlreiche kleine Geschäfte sind hell erleuchtet und aus einigen ist Folkloremusik zu hören. Unzählige Menschen jeden Alters drängen sich an uns vorbei. Ein paar nicken Kamal zum Gruß zu. Endlich hält Kamal vor einem einladend aussehenden Restaurant an und wir gehen hinein. Es ist gut besetzt und man hört gedämpfte Unterhaltung. Auf den Tischen stehen Kerzen und erzeugen ein schummriges Licht. Ein Kellner kommt uns mit einem Lächeln entgegen und geleitet uns an einen Zweiertisch in einer Nische. Wir ordern das Tagesmenu, Kaninchen mit Kichererbsen. Dazu bestellen wir uns eine Flasche Wein, um auf unsere gemeinsame Zukunft anzustoßen. Kamal lächelt mich an: ,, You are mine forever.“ Ja, ich möchte für immer mit ihm zusammen sein und in diese Augen gucken. Nach zwei Stunden verlassen wir verliebt das gemütliche Lokal. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende.

 
    Das Café
     
    Am nächsten Morgen gehen Kamal und ich sofort zur Ausländerbehörde, die sich in der örtlichen Polizeistation befindet. Ich möchte eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Kamal begleitet mich, um mich bei den Formalitäten zu unterstützen. In dem großen Gebäude verlaufen wir uns in den langen Gängen und müssen mehrere Beamte nach dem Weg fragen. Freundlich geben sie uns Auskunft und schließlich finden wir das

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