I love you, honey
jetzt weiß, dass sie vielleicht nicht mehr ganz so traurig ist.
Als ich ins Flugzeug steige, durchströmt mich ein Glücksgefühl. Ich fliege nach Marokko, zu Kamal! Endlich!
Alle meine Ängste und Zweifel sind wie weggeblasen.
Meine Wohnung
Als ich in Casablanca ankomme, erblicke ich Kamal sofort. Glückst rahlend gehe ich auf ihn zu. Er lacht, als er mich sieht: ,, I missed you so much.“ Ich habe ihn auch sehr vermisst, aber jetzt sind wir ja endlich wieder vereint.
Es ist ein heißer Sommertag, aber wir beschließen, ohne Pause sofort zu der Wohnung zu fahren. Kamal macht telefonisch einen Besichtigungstermin mit dem Vermieter aus. Wir sind in drei Stunden verabredet, bis dahin müssten wir es schaffen. Ich bin gespannt, was Kamal mir für eine Wohnung ausgesucht hat.
Im Zug sehen wir uns ständig an, als könnten wir unser Glück kaum fassen. Ich lebe nur im Hier und Jetzt, über die Zukunft mache ich mir keine Gedanken. Das Leben ist so schön! Ich döse etwas ein und bald haben wir Rabat erreicht. Die Wohnung liegt in Salé. Wir nehmen ein Taxi vom Bahnhof zu der Wohnung. Ich erkenne die vertrauten Straßen und Plätze im Vorüberfahren wieder. Hier kann ich bleiben, hier fühle ich mich wohl, geht es mir durch den Sinn.
Nachdem wir aus dem Taxi ausgestiegen sind, schaue ich mich um. Die Gegend macht einen bürgerlichen Eindruck. Es gibt viele Familie nhäuser, ich sehe sogar mehrere Villen. Die Straßen sind sauber und ein paar Kinder spielen vor den Hauseingängen. Alles wirkt gepflegt und ordentlich und es gibt kaum Autoverkehr. Ich bin positiv überrascht und freue mich auf die Besichtigung. Vor einem mit einer Natursteinmauer umrandeten Grundstück bleibt Kamal stehen. ,,Here we are.“ Das soll vielleicht mein neues Zuhause werden! Der Vermieter wartet schon und kommt auf uns zu. Es ist ein untersetzter, kahlköpfiger Mann, Anfang sechzig. Er trägt einen dunkelgrauen Maßanzug und hält einen Aktenordner unter dem Arm. Nachdem wir uns begrüßt haben, betreten wir durch eine gusseiserne Tür das Grundstück und befinden uns in einem Garten. Er ist nicht sehr groß, aber wunderschön. Ein Rosenstrauch steht in voller Blüte und unzählige Geranienbüsche wachsen überall verstreut. Außerdem gibt es noch viele Feigenkakteen und zwei hochgewachsene Stechpalmen. Mehrere leere Pflanzenkübel sind auf dem Grundstück verteilt. Hier kann ich mir mein kleines Paradies schaffen! Das Haus ist hell gestrichen und zweistöckig, in der unteren Etage befindet sich die Wohnung und darüber lebt eine Familie, die einen separaten Eingang benutzt. Eine kleine, überdachte Terrasse befindet sich neben der Tür. Der Vermieter schließt sie auf und zeigt uns die Räume. Wir stehen in einem langen Flur, dessen Boden aus hellgrauen Fliesen besteht. Links und rechts geht jeweils ein Zimmer ab. Daneben liegen die Küche und das Bad. In der Küche befinden sich nur ein Abwaschbecken und ein geräumiger Vorratsschrank. Zum Glück gibt es im Bad eine Toilette mit Wasserspülung und es ist eine Dusche vorhanden. Dort ist eine Gastherme installiert, die das warme Wasser zum Duschen liefert. Sie sieht etwas marode aus. Ich nehme mir vor, sie bei Gelegenheit überprüfen zu lassen, falls ich hier einziehen sollte. Kamal und der Vermieter sind jetzt im Garten in ein Gespräch vertieft und so kann ich in Ruhe die Wohnung auf mich wirken lassen. Langsam gehe ich durch die Räume. Die Fenster sind vergittert und haben schwere Rollläden. Das beruhigt mich, weil sie dadurch einen gewissen Schutz vor Einbrechern bieten. Die Wände sind frisch in einem hellen Ton gestrichen; ich bräuchte nicht zu renovieren und könnte gleich einziehen. Ich blicke noch einmal durch die Fenster in den Garten und dann ist meine Entscheidung gefallen. Ich werde die Wohnung nehmen.
Draußen teile ich dem Vermieter mit, dass ich sie gerne mieten würde. Er ist einverstanden und akzeptiert mich als Mieterin. Kamal freut sich, dass alles so schnell geklappt hat. Danach unterschreibe ich den Mietvertrag bei einem Notar. Ich zahle eine Monatsmiete als Kaution. Die Lage ist optimal, denn zu Kamals Familienhaus sind es nur wenige Minuten mit dem Taxi. Ich bekomme den Schlüssel und Kamal und ich kehren zu meiner neuen Wohnung zurück. Wir überlegen, was ich zur Grundausstattung brauche: ein Bett, eine Zudecke, eine Gasplatte zum Kochen, eine Lampe und ein Sofa. Vielleicht fällt uns später noch mehr ein. In Rabat kaufen wir in einem
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