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iBoy

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Titel: iBoy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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wieso du? übrigens, ben hat mir erzählt, nathan craig ist gestern zusammengeschlagen worden. war wohl ziemlich heftig. ein paar von den andern typen haben anscheinend rausgekriegt, dass er einen deal verpfiffen hat, also haben sie ihn nach strich und faden fertiggemacht.
     
    ja?
     
    ja, und die bullen haben yusef hashim mit einer pistole erwischt und dewayne ist verschwunden, seit tagen hat ihn keiner mehr gesehen. verrückt. anscheinend sind alle, die irgendwas mit dem zu tun hatten, was mir passiert ist, auf einmal vom pech verfolgt.
     
    |176|
echt? muss wohl so eine art böses karma sein.
     
    na ja   … sei einfach vorsichtig. okay?
    aGirl xxx
     
    ich bin immer vorsichtig. bis später.
    iBoy xxx
     
    Gerade als iBoy sich bei MySpace ausgeloggt hat, schaut Tom auf und sieht eine Gruppe von FG H-Typen , die die Crow Lane entlanggehen. Er weiß, dass sie FGH sind, denn die meisten tragen Adidas-Klamotten, was typisch FGH ist. Sie sind zu acht oder neunt und in südlicher Richtung unterwegs, weg vom Spielplatz, runter zum Fitzroy House. Die meisten sind etwa sechzehn oder siebzehn, aber es sind auch ein paar Jüngere dabei und sogar zwei Mädchen.
    Die Mädchen sind es, die Toms Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die beiden sind ungefähr dreizehn oder vierzehn, tragen kurze Röcke und knappe, hautenge Tops und sie versuchen mit aller Gewalt, so zu wirken, als ob sie Spaß hätten – sie grölen und lachen, machen mit den Jungs rum   –, aber Tom hat das Gefühl, dass mit ihnen irgendwas nicht stimmt. Er ist sich nicht sicher, was es ist, aber er spürt, irgendwas ist an der ganzen Situation nicht in Ordnung. An der Art, wie die Jungs die Mädchen ansehen, mit kalten, leeren Augen, auch wenn sie die beiden anlächeln. An der Art, wie sich die Mädchen immer wieder ansehen, um sich rückzuversichern: Wir
haben
doch Spaß, oder? Und an der Art, wie einige der Jungs dauernd nach hinten, die Straße entlang schauen, während die andern die ganze Zeit um die Mädchen herum sind, sie im Laufen umzingeln   …
    |177| Es wirkt einfach nicht so, als ob es in Ordnung ist.
    Tom steht von der Bank auf und folgt der Gruppe.
    Er kennt keinen von ihnen und ist sich auch ziemlich sicher, dass niemand von denen ihn kennt – sie sind FGH und die FGH geben sich normalerweise nicht mit Typen von seiner Seite der Siedlung ab   –, deshalb kümmert er sich im Moment noch nicht darum, seine iHaut anzuschalten, er folgt ihnen einfach als Tom.
    Eine Weile passiert nicht viel. Die Jungs und die zwei Mädchen gehen weiter, erst als sie sich langsam dem Fitzroy House nähern, werden die Mädchen plötzlich ein bisschen unruhig. Sie versuchen ein- oder zweimal, stehen zu bleiben und umzukehren, doch die Jungs packen sie einfach und ziehen sie weiter. Sie lachen noch immer alle und grinsen, auch die Mädchen, und Tom überlegt, ob er sich vielleicht geirrt hat. Vielleicht ist es ja wirklich nur Spaß. Vielleicht tun die Mädchen bloß so, als ob sie sich zieren, und vielleicht wollen die Jungs nur raushängen lassen, was für harte Kerle sie sind.
Oder vielleicht
, überlegt er plötzlich,
liegt es ja auch an dir. Vielleicht bist du einfach ein erbärmlicher kleiner Romantiker, der noch daran glaubt, dass man Menschen mit Respekt behandelt, ein hoffnungsloser Fall. Ich meine, schließlich wurdest du von deiner alleinstehenden Oma erzogen, die ihren Lebensunterhalt mit dem Schreiben altmodischer Liebesgeschichten verdient. Schließlich hat sie dir diese Geschichten früher immer vor dem Einschlafen vorgelesen   …
    Verdammt
, denkt er und bleibt einen Moment stehen,
hat vielleicht alles nur damit zu tun? Dieser ganze Superhelden-Kram, das Getue vom Ritter in der glänzenden Rüstung – das Böse richten, holde Jungfern retten, gemeine Drachen töten   –, ist es das, worum es mir geht?
    |178| Es ist kein angenehmer Gedanke. Ehrlich gesagt ist er irgendwie peinlich. Und einen kurzen Moment überlegt Tom, ob er nicht umkehren und nach Hause gehen soll. Wieso auch nicht? Vergiss einfach die Mädchen, sie werden perfekt allein zurechtkommen. Vergiss das Ganze. Dreh einfach um, geh nach Hause und verbring den Abend mit Gram vor dem beschissenen Fernseher. Und er will es auch gerade tun, er will sich gerade umdrehen und nach Hause gehen   …
    Doch dann sieht er den Lieferwagen.
    Es ist ein weißer Ford Transit und er kommt von der Nordseite die Crow Lane entlanggerast. Er nähert sich den FG H-Jungs , vier von ihnen packen

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