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iBoy

iBoy

Titel: iBoy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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Kontakt getreten   … also, na ja   …da ist es doch
möglich
, dass er
einiges
von dem, was er tut, für dich macht.«
    Lucys Augen fixierten mich starr. »Klar   … aber woher soll er das wissen?«
    »Was wissen?«
    »Woher soll er wissen, wen er verfolgen muss? Ich meine, was in der Siedlung abgeht, erfahr ich ja nur von Ben, aber anscheinend sind eine Menge Leute, die dabei waren, als es passiert ist   … du verstehst schon, als Ben und ich   … als ich   … du weißt, was ich meine.« Sie schluckte schwer und versuchte, nicht zu weinen. »Eine Menge von denen, die da waren   … also, genau
die
sind es, die jetzt zusammengeschlagen oder verhaftet wurden oder denen sonst was Schlimmes passiert ist.«
    »Dann ist dieser iBoy vielleicht
wirklich
ein Schutzengel«, schlug ich vor.
    »Aber sicher«, sagte Lucy und biss in ihren Früchtekuchen.
    »Hast du sonst noch jemandem davon erzählt?«
    Den Mund voll Kuchen, schüttelte sie den Kopf. »Was ist mit der Polizei?«, fragte ich. »Ist die schon bei dir gewesen?«
    |221| Sie nickte.
    »Was hast du ihnen gesagt?«
    Sie schluckte den Bissen hinunter. »Nichts.«
    »Ich auch.«
    Sie hob die Augenbrauen. »Die Polizei war auch bei
dir

    »Ja   …«
    »Wieso das?«
    Ich berührte die Narbe an meinem Kopf. »Ich war schließlich da. Ich meine, als sie dich und Ben überfallen haben, war ich ja auch da. Mehr oder weniger. Die Polizei wollte wissen, ob ich was gesehen hätte.«
    »Wieso solltest du was gesehen haben? Du warst doch dreißig Stockwerke tiefer.«
    »Ich weiß   …
und
ich lag mit einem iPhone im Schädel am Boden.«
    Sie lachte, dann sagte sie sofort: »Entschuldigung, ich versteh gar nicht, wieso ich lache. Das ist nicht lustig.« Sie sah mich an. »Also ist die Polizei nur deswegen vorbeigekommen? Sie haben dich nichts zu dem Rächer gefragt?«
    »Doch, nach dem auch.« Ich zuckte die Schultern. »Anscheinend sind letzte Woche ein paar FG H-Typen von unserem Freund, dem geheimnisvollen Rächer, angegriffen worden und jemand hat mich ein paar Minuten vorher am Kinderspielplatz sitzen sehen. Also wollten die Bullen wissen, ob ich irgendwas mitgekriegt hätte.«
    »Und hast du?«
    »Nein.«
    »Was hast du denn am Spielplatz gemacht?
    »Nichts Besonderes   … bloß rumgehangen.« Sie lächelte. »Allein?«
    »Ja.«
    |222| »Warst du auf den Schaukeln?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Alle kaputt.«
    Lucy grinste. »Na klar, ganz bestimmt.«
    »Sie
waren
… was grinst du denn so?«
    »Du hast schon immer Angst gehabt, auf die Schaukeln zu gehen.«
    »Stimmt nicht.«
    »Doch. Als wir Kinder waren   … hast du immer eine Entschuldigung gehabt, wieso du nicht schaukeln konntest – weil deine Gram es dir angeblich verboten hatte, weil sie angeblich nicht sicher genug waren, weil du was am Rücken hattest   –«
    »Na und, sie
waren
ja auch nicht sicher. Dauernd sind Kinder runtergefallen und haben sich den Kopf aufgeschlagen.«
    Lucy lachte. »Ich bin jedenfalls draufgegangen.«
    »Ja, aber dafür bist du nie auf dieses Ding drauf, mit dem man im Kreis rumflitzen konnte.«
    »Im Kreis rumflitzen konnte?«
    »Ja, du weißt schon – dieses Karussell-Ding aus Holz, das total schnell im Kreis flitzt.«
    Lucy zuckte die Schultern. »Davon wurde mir schwindlig.«
    »Du hattest Angst.«
    »Klar, aber ich war ja auch ein kleines Mädchen. Kleine Mädchen dürfen Angst haben.« Sie sah mich an und ihre Augen strahlten. »Was für eine Ausrede hast du?«
    Ich hob die Hände. »Okay, ich geb’s zu. Ich bin feige. War ich schon immer und werd ich auch immer bleiben.«
    Lucy schüttelte den Kopf. »Du bist zu hart zu dir, Tom. Du bist nicht feige.«
    »Danke.«
    »Du bist vielleicht ein Spinner, aber nicht feige.«
    |223| Ich warf ihr einen gequälten Blick zu. »Jetzt gehst du zu weit. Ich meine, Feigheit kann ich akzeptieren. Ehrlich gesagt, es
gefällt
mir sogar irgendwie, ein Feigling zu sein. Aber dass du mich einen
Spinner
nennst   …« Ich schüttelte den Kopf. »Das tut weh, Luce. Ehrlich   …« Ich legte meine Hand auf die Brust. »Das trifft mich tief ins Herz.«
    »In dem Fall«, sagte Lucy, »nehmen Sie bitte meine unterwürfigste Entschuldigung an.«
    »Entschuldigung angenommen.«
    Sie lächelte. »Ehrlich gesagt mag ich Feiglinge eigentlich auch.«
    »Das sagst du bloß, damit ich mich besser fühle.«
    »Nein wirklich   … es stimmt. Mir wäre ein Feigling immer lieber als ein Nicht-Feigling.«
    »Ein
Nicht
-Feigling?«
    Sie

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