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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Hier ist es genau umgekehrt, unser Meteorit scheint durch Zuwachs größer geworden zu sein, möglicherweise durch den Plasmastrahl einer Hypernova. So ähnlich, wie sich eine Perle um ein Sandkorn bildet. Was auch die an zwei verschmolzene Ellipsen erinnernde Form erklären würde.« »Hört sich aufregend an. Und die Explosion?« »Da stehen wir weiter vor einem Rätsel. Wir können uns nicht erklären, wieso er beim Kontakt mit menschlicher Haut mit einer Entladung reagiert, nicht aber bei Kontakten mit anderen Fremdkörpern. Und wir haben auch keine Erklärung dafür, dass Lloyd als Einziger die Berührung unversehrt überlebt hat. Wir müssen zwar erst noch die vielen Daten analysieren, die wir gesammelt haben, aber bisher bleibt im Grunde alles widersprüchlich.« »Wieso waren unsere Funkverbindungen nach der Entladung unterbrochen? Gibt es da einen Zusammenhang?« »Ja. So merkwürdig es klingt, der Meteorit hat sich nach der Entladung anscheinend in einer Art Erregungszustand befunden. Er hat Funkwellen ausgestrahlt – eine elektromagnetische Strahlung im Langwellenbereich. Das war die Ursache für die Störung unseres Funkverkehrs. Die Strahlung ist mit der Zeit abgeklungen, nur im Tunnel hat sie den Funkverkehr noch etliche Stunden lang durch Störgeräusche beeinträchtigt.« »Und jetzt?« »Jetzt ist alles wieder normal. Zumindest bis zur nächsten Explosion.« Glinn paffte stumm vor sich. McFarlane hatte den Eindruck, dass er die Zigarette tatsächlich genoss. Nach einer Weile deutete er zur Küste hinüber, auf den windschiefen Sichtschutz. »In wenigen Stunden werden wir den Burschen in den Tankraum verfrachten. Falls Sie irgendwelche Einwände haben, müssen Sie es mir jetzt sagen. Wenn wir erst auf See sind, kann unser aller Leben davon abhängen.« McFarlane zögerte, von Zweifeln geplagt, ob er angesichts der Faszination, die der Meteorit auf ihn ausübte, überhaupt zu einem objektiven Urteil kommen konnte. Die Vorstellung, den Meteoriten hier lassen zu müssen ... nein, das war undenkbar. »Ich kann nicht exakt voraussagen, was passieren wird«, antwortete er schließlich. »Wir hatten jetzt zwei Wochen Gelegenheit, ihn unter wechselnden Bedingungen zu beobachten. Abgesehen von der offenbar durch Hautkontakt ausgelösten elektrischen Entladung, hat er sich absolut reaktionsträge verhalten, auch beim Kontakt mit Metall, sogar bei der elektronischen Mikrosonde. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass das im Tankraum der Rolvaag anders sein wird. Vorausgesetzt, die bisher geltenden Sicherheitsmaßnahmen werden weiterhin strikt beachtet.« Glinn schloss die Augen, sekundenlang sah er wie ein glückselig lächelnder Buddha aus. »In einer halben Stunde, sobald es völlig dunkel ist, manövrieren wir das Schiff dicht an die Klippen heran und beginnen mit der Verladung. Der Meteorit wird durch einen Förderturm in den Tank abgesenkt. Die Operation wird von Garza und Stonecipher geleitet und bis drei Uhr morgens abgeschlossen sein; bei Morgengrauen befinden wir uns dann bereits in internationalen Gewässern. Geben Sie das an Lloyd weiter, er wartet sicher schon ungeduldig darauf.« »Und was ist mit dem da?« McFarlane deutete mit dem Kopf auf den Zerstörer. »Spätestens bei Beginn der Verladung merken die Jungs doch dort drüben, was gespielt wird. Und dann sind wir für die eine schwimmende Zielscheibe.« »Wir haben nicht nur die Dunkelheit als Verbündeten, es ist auch Nebel vorhergesagt. Sicherheitshalber werde ich dem Comandante meine Aufwartung machen – und zwar genau in der kritischen Phase. Das wird ihn ablenken.« Der Rest hörte sich nach einem gemurmelten Selbstgespräch an: »... und sich auch sonst positiv auswirken.« McFarlane traute seinen Ohren nicht. »Das ist Wahnsinn. Der Kerl bringt es fertig, Sie auf der Stelle festzunehmen. Oder sogar umzubringen.« »Das glaube ich nicht. Nach allem, was ich über ihn weiß, ist Comandante Vallenar ein brutaler Hitzkopf, aber verrückt ist er nicht.«
    »Nur für den Fall, dass Sie’s noch nicht bemerkt haben: Er hat unsere einzige Passage blockiert.« Die Dunkelheit lag wie ein undurchdringlicher Schleier über der Insel. Glinn warf einen Blick auf die goldene Taschenuhr, dann griff er zum Funkgerät. »Manuel? Es kann losgehen.« Urplötzlich flammte eine Batterie starker Scheinwerfer auf, die Klippen wurden in grelles Licht getaucht. Überall wimmelte es von Arbeitern. Die Nacht war erfüllt vom Gedröhne schwerer Maschinen.

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