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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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in der Nähe der Tür zurück. »Captain, die nächsten zwölf Stunden werden über Erfolg oder Misserfolg unserer Mission entscheiden. Gerade in kritischen Augenblicken kommt es darauf an, dass sich alle dem Kapitän unterordnen. Ich entschuldige mich hiermit, dass ich gegen diese Regel verstoßen musste. Sobald der Meteorit sicher im Zentraltank gelagert ist, wird das nicht wieder vorkommen. Sie werden sehen, morgen Nachmittag sind wir auf dem Rückweg nach New York – mit einer Fracht von unschätzbarem Wert.« Das Lächeln, das um seine Lippen spielte, sollte Captain Britton wohl Zuversicht vermitteln. Aber McFarlane konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es dazu zu dünn und gezwungen wirkte. Banks riss die Tür des Funkraums auf. »Ich habe den Vogel identifiziert, Ma’am. Ein Helikopter der Lloyds Holdings. Er steht in chiffriertem Funkkontakt mit einer Bodenstation.« Das Lächeln verschwand schlagartig von Glinns Lippen. Er warf McFarlane einen vorwurfsvollen Blick zu. Guck mich nicht so an, hätte McFarlane am liebsten gesagt, es wäre deine Sache gewesen, ihn uns vom Hals zu halten. Der Offizier am Radarschirm rückte seine Kopfhörer zurecht. »Er bittet um Landeerlaubnis, Captain.« »Voraussichtliche Ankunft?« »In dreißig Minuten.« Glinn schien von einer plötzlichen Unruhe befallen zu sein.
    »Bitte entschuldigen Sie mich, Captain, ich muss mich um ein paar Dinge kümmern.« An der Tür wandte er sich zu McFarlane um. »Sam, wären Sie so freundlich, die nötigen Arrangements für den Empfang von Mr. Lloyd zu treffen?«
     
    Rolvaag
    26. Juli, 0.30 Uhr
    McFarlane ging mit einem bedrückenden Deja-vu-Gefühl auf dem Hauptdeck auf und ab, er wartete auf die Ankunft des Hubschraubers. Die Sekunden, in denen nur das vom Nebel gedämpfte Knattern der Rotoren zu hören war, schienen sich endlos zu dehnen. Seit die Nebelwand sich wie eine Tarnkappe über die Rolvaag gelegt hatte, war ein EES-Team in hektischer Eile damit beschäftigt, von einem Arbeitslift aus und mit Hilfe zweier Mastenkräne die vorgefertigten Teile des Förderturms zusammenzubauen und durch Stahlstreben zu verstärken. McFarlane konnte den Fortgang der Arbeiten durch die offenen Ladeklappen gut verfolgen, er sah fasziniert zu, wie schnell der Turm aus dem Tank nach oben wuchs. Am unteren Teil hatten schon die Schweißarbeiten begonnen, ein sprühender Funkenregen ergoss sich über die durch Helme und feuerfeste Westen geschützten Arbeiter. Trotz seiner Größe und Breite wirkte der Turm fast zierlich, McFarlane musste unwillkürlich an ein dreidimensionales Spinnennetz denken. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie das EES-Team den irrsinnig schweren Meteoriten, der vorläufig noch versteckt im Bretterverschlag auf den Klippen lag, auf diesen Turm hieven und dann in den Zentraltank absenken wollte. Der knatternde Rotorenlärm wurde lauter, McFarlane machte sich auf den Weg zum Heck. Kurz darauf tauchte die riesige Chinook aus dem Nebel auf, ein Besatzungsmitglied dirigierte die Maschine mit zwei starken Stablampen auf das Landeviereck. Reine Routine, verglichen mit dem waghalsigen Manöver, als Lloyd während des schweren Sturms eingeschwebt war. Mc-Farlane verfolgte missmutig, wie die überdimensionalen Reifen des Helikopters aufsetzten. Es stank ihm gewaltig, dass sowohl Lloyd wie auch Glinn ihn neuerdings als Laufburschen missbrauchten. Er war Wissenschaftler, in seinem Vertrag stand nichts davon, dass er als Verbindungsmann fungieren sollte. Es ärgerte ihn, dass er sich so ausnutzen ließ. Die Tür des Hubschraubers wurde aufgeschoben, Lloyd stand im Türrahmen, sein langer schwarzer Kaschmirmantel blähte sich im Wind, den breitkrempigen grauen Hut hatte er vorsichtshalber schon abgenommen. Noch ehe die Rotoren still standen, sprang er aufs Schiffsdeck, was ihm für einen Mann seiner Größe und seines Gewichts mit relativer Anmut gelang. Er stürmte energischen Schritts los, lächelte McFarlane flüchtig zu, drückte ihm mit seinem Schraubstockgriff die Hand und wollte schon weitereilen, als er plötzlich den Turm entdeckte, der aus dem Bauch des Schiffes nach oben ragte. Abrupt blieb er stehen. »Wo ist Glinn?«, schrie er gegen den abklingenden Lärm der Rotoren an. »Er müsste inzwischen wieder auf der Brücke sein.«  »Okay, kommen Sie mit.«
    Auf der Brücke war den in fahles Licht getauchten Gesichtern die innere Anspannung deutlich anzusehen. Lloyd blieb kurz unter der Tür stehen, um die

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