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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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jetzt keine Zeit.«
    Anstatt auf Glinn einzugehen, wandte sich Lloyd zu Penfold um, der wie ein Häufchen Unglück an der Tür lehnte. »Holen Sie mir Botschafter Throckmorton an die Strippe, er soll eine Konferenzschaltung mit dem Büro des Vizepräsidenten in Santiago herstellen. Ich bin jeden Moment unten.« Penfold verschwand. »Mr. Lloyd«, sagte Glinn ruhig, »Sie können von mir aus auf der Brücke bleiben und die weitere Entwicklung verfolgen. Aber das ist auch alles, was Sie tun können.« Er wandte sich an seinen Mann am Computer. »Schalten Sie die Lloyd-Industries-Suite von der Stromversorgung ab und unterbrechen Sie sämtliche Kommunikationsverbindungen zum Festland.« Einen Moment lang herrschte lähmende Stille. Dann schrie Lloyd: »Sie verdammter Mistkerl!« Er wirbelte herum und wies Captain Britton an: »Ich hebe die Anweisung auf. Mr. Glinn ist mit sofortiger Wirkung all seiner Befugnisse enthoben.« Doch Glinn beachtete ihn gar nicht. Er griff zum Funkgerät, wechselte die Frequenz und drückte ein paar Tasten. »Mr. Garza? Ich würde jetzt gern Ihren Lagebericht hören.« Er lauschte eine Weile, dann sagte er: »Ausgezeichnet. Ich denke, wir sollten den Schutz der Nebelwand nutzen und die Insel vorzeitig räumen. Beordern Sie alles Personal, das nicht unbedingt gebraucht wird, aufs Schiff zurück. Aber schärfen Sie den Leuten ein, das Licht brennen und die Motoren laufen zu lassen, genau wie besprochen. Amira soll das vorbereitete Band mit dem Routinefunkverkehr abspielen lassen. Und achten Sie auf dem Rückweg darauf, mit dem Beiboot ständig im Radarschatten der Insel oder der Rolvaag zu bleiben.« Lloyd kochte vor Wut. »Ist Ihnen entfallen, wer hier letzten Endes das Sagen hat, Glinn? Sie sind nicht nur gefeuert, ich stelle hiermit auch alle Zahlungen an die EES ein.« Und zu Britton gewandt: »Sorgen Sie sofort dafür, dass ich in meiner Suite wieder Strom habe.«
    Glinn beachtete ihn gar nicht, sondern gab seelenruhig weiter über Funk Anweisungen an Garza durch. Auch Britton rührte keinen Finger. Lloyd lief dunkelrot an, sah sich wild um, als suche er nach einem Verbündeten, doch das Brückenpersonal wich dem Blickkontakt mit ihm aus. Schließlich drehte Glinn sich zu ihm um und sagte versöhnlich: »Es ist mir nicht entfallen, wer hier letzten Endes die Verantwortung hat, Mr. Lloyd.« Lloyd schnappte nach Luft, Glinns überraschend freundlicher Ton hatte ihn aus dem Konzept gebracht. »Sehen Sie, Mr. Lloyd, bei jeder Operation kann nur einer die Marschrichtung vorgeben, das wissen Sie besser als jeder andere.« Glinn fuhr in unverändert konziliantem Ton fort: »In unserem Vertrag habe ich Ihnen ein Versprechen gegeben, und das gedenke ich einzuhalten. Falls Sie den Eindruck hatten, dass ich mich Ihnen widersetze, bedenken Sie bitte, dass ich das alles für Sie tue. Wenn Sie Kontakt zum chilenischen Vizepräsidenten aufgenommen hätten, wäre alles verloren gewesen. Ich kenne ihn persönlich, wir haben oft auf seiner Ranch in Patagonien Polo gespielt. Er würde nichts lieber tun, als uns Amerikanern eins auszuwischen.« »Sie haben mit ihm auf seiner Ranch ... ?«, brachte Lloyd stockend über die Lippen. Glinn wollte das Eisen schmieden, solange es heiß war. »Sehen Sie, nur ich kenne sämtliche Fakten. Also kann nur ich beurteilen, welcher Weg zum Erfolg führt. Ich gebe mich hier nicht zum Spaß so verschwiegen, Mr. Lloyd, sondern aus einem wichtigen Grund: Bei den jetzt notwendigen Entscheidungen dürfen Eitelkeiten und Eigeninteressen keine Rolle spielen. Bei mir können Sie sicher sein, dass ich kein persönliches Interesse an diesem Meteoriten habe. Aber ich habe versprochen, ihn von A nach B zu bringen, und dabei lasse ich mich von niemandem aufhalten. Von niemandem. Ich hoffe, dass Sie jetzt verstehen, warum ich mir die Leitung der Operation nicht nehmen lasse und das, was ich weiß, für mich behalte. Was die Einstellung der Zahlungen angeht – das können wir unter Gentlemen regeln, sobald wir wieder amerikanischen Boden unter den Füßen haben.« »Glinn, das ist ja alles schön und gut...« »Ende der Diskussion, Sir«, sagte Glinn mit ruhiger, aber plötzlich stahlharter Stimme. »Ich muss Sie bitten, sich von nun an meinen Weisungen zu fügen. Es hängt allein von Ihnen ab, ob Sie sich still verhalten und hier auf der Brücke bleiben oder sich in Ihr Büro zurückziehen wollen. Wenn es gar nicht anders geht, können Sie sich auch zur Arrestzelle eskortieren lassen. Mir

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