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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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antworten, drehte sich Glinn zu seinem Operator am Computer um und flüsterte ihm etwas zu. »Es ist die Almirante Ramirez«, sagte Captain Britton mit belegter Stimme. »Was?«, platzte Lloyd heraus. »Wie wollen Sie denn das auf dem Radarschirm erkennen?« Britton sah ihn an. »Mit Sicherheit lässt sich so was nie sagen, aber Zeit und Ort sprechen dafür. Die meisten Schiffe wählen hier unten die Passage durch die Straße von Le Maire, besonders bei solchem Wetter. Aber dieses Schiff kommt mit voller Kraft direkt hinter uns her.« Lloyds Blick wanderte zurück zu Glinn und seinem Techniker am Computer. Die beiden berieten sich immer noch flüsternd. »Ich dachte, Sie hätten dem verdammten Kerl die Flügel gestutzt?«, fragte er. Glinn richtete sich auf. Lloyd stellte erleichtert fest, dass seine Miene wieder die alte Gelassenheit und Zuversicht ausstrahlte. »Unser Freund hat sich als unerwartet einfallsreich erwiesen.« Lloyd sah ihn verwundert an. »Comandante Vallenar hat es fertig gebracht, sein Schiff zu reparieren, zumindest notdürftig. Eine beachtliche Leistung, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Aber es wird ihm nichts nützen.« Britton führ herum. »Und wieso nicht?« »Werfen Sie einen Blick auf das Computerbild. In internationalen Gewässern wird er seine Verfolgungsjagd sicher nicht fortsetzen.« »Eine sehr gewagte Annahme, wenn Sie mich fragen. Der Mann ist verrückt. So einer bringt alles fertig.« »Sie irren sich. Was man dem Comandante auch nachsagt, er ist bis ins Mark Marineoffizier. Ein Mann von Ehre, stolz auf seine Loyalität und seine verschrobenen militärischen Ideale. Und genau darum wird er uns nicht über die rote Linie folgen.
    Das könnte sein Land in eine peinliche Lage gegenüber den Staaten bringen, die den größten Anteil an der Wirtschafts- und Militärhilfe für Chile haben. Außerdem wird er sich hüten, sich mit seinem angeschlagenen Schiff so weit in einen immer stärker werdenden Sturm zu wagen.« »Und warum verfolgt er uns dann?« »Aus zwei Gründen. Erstens ist ihm unsere genaue Position unbekannt, so dass er immer noch hofft, uns vor Erreichen der internationalen Gewässer abzufangen. Zweitens: Unser Comandante liebt große Gesten. Er rennt hinter uns her wie ein Hund, der genau weiß, wie viel Spielraum ihm die Kette lässt und wann er aufgeben muss. Er wird uns bis zur Grenze der chilenischen Hoheitsgewässer verfolgen und dann kehrtmachen.« »Eine kühne Analyse. Aber trifft sie auch zu?« »Ja, sie trifft mit Sicherheit zu«, antwortete Glinn im Brustton der Überzeugung. Lloyd nickte. »Ich habe einmal den Fehler gemacht, Ihnen nicht zu glauben, ich bin geheilt. Wenn Sie behaupten, dass er abdrehen wird, dann tut er’s wohl auch.« Britton sagte nichts. Glinn ging zu ihr und fasste, während er leise auf sie einredete, mit fast intimer Vertraulichkeit ihre Hände. Lloyd bekam nicht mit, was geredet wurde, aber er bemerkte verdutzt, dass Britton rot wurde. »Ja, gut«, murmelte sie schließlich. Und in dem Moment hielt Puppup Lloyd wieder seine beiden Gläser hin. »Wär da wohl noch ’n Schlückchen drin? Für mich und meinen Freund – Sie wissen schon.« Ehe Lloyd antworten konnte, wurde der Tanker plötzlich von einer gewaltigen Explosion erschüttert. Das Schiff schien sich regelrecht aufzubäumen, so wurde es durchgerüttelt, das Licht auf der Brücke fing an zu flackern, auf allen Monitoren war nur noch grauer Schnee zu sehen. »Was, zum Teufel, war das?«, rief Glinn erschrocken. Niemand antwortete. Glinn war wieder zu seinem Operator geeilt und beriet sich flüsternd mit ihm. Aus dem Rumpf drang ein tiefer, vibrierender Ton herauf, fast wie gequältes Stöhnen, das sich kurz darauf wiederholte. Und dann war der Spuk auf einmal genauso schnell vorbei, wie er gekommen war, das Licht flackerte nicht mehr, die Monitore wurden wieder hell und klar. Britton wandte sich zu Lloyd um, um endlich seine Frage zu beantworten. »Was es war, wissen wir noch nicht.« Ihr Blick suchte die Instrumente am Kommandostand ab. »Offenbar irgendeine Fehlfunktion. Vielleicht eine Explosion, durch die sämtliche Systeme in Mitleidenschaft gezogen wurden. Mr. Howell, ich möchte umgehend eine genau Schadensfeststellung haben.« Howell griff zum Telefon und führte zwei, drei kurze Gespräche. Als er den Hörer auflegte, war sein Gesicht aschfahl. »Es kam aus dem Zentraltank – wo der Meteorit liegt. Dort hat sich ein schwerer Unfall ereignet.« »Was für eine

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