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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Schlingern war schlimmer geworden, lang gezogene Wellen warfen das Schiff hin und her. Die Rolvaag schien bei jeder Rollbewegung vor Schmerz aufzuschreien – ein Laut, der an ein tiefes, kehliges Stöhnen erinnerte. Zum Teil mochte das Geräusch von der Vibration kommen. Aber Lloyd ahnte, dass der Schrei etwas mit dem Würgegriff zu tun hatte, mit dem die Geisterhand des Meteoriten das Schiff umklammerte.
     
    Rolvaag
    17.45 Uhr
    Howell steckte den Kopf aus dem Funkraum. »Wir haben South Georgia dran, Ma’am.« »Sehr gut. Bitte auf die Brücke durchstellen.« Ein kurzes Knacken, dann meldete eine Stimme mit typisch heimatlichem Akzent, schwach allerdings und von Rauschen überlagert: »South Georgia ruft Tanker Rolvaag, bitte melden.« Britton griff nach dem Mikro und öffnete den Kanal. »South Georgia, dies ist ein Notruf. Wir treiben schwer beschädigt ohne Antrieb mit neun Knoten südsüdostwärts.« »Verstanden, Rolvaag. Geben Sie uns Ihre Position.« »Position: 61°15’12" Süd, 60°5’33" West.« »Verstanden. Was haben Sie geladen? Öl?« Glinn warf Britton einen warnenden Blick zu, sie schaltete das Mikro aus. »Von jetzt an sagen wir die Wahrheit«, erklärte Glinn. »Unsere Version der Wahrheit.« Sie schaltete das Mikro wieder ein. »South Georgia, unser Tanker wurde zu einem Erztransporter umgerüstet. Wir fahren unter Volllast mit ... mit einem Meteoriten. Auf den Kap-Hoorn-Inseln ausgegraben.« Eine längere Pause. »Rolvaag, ich konnte Sie nicht verstehen. Haben Sie Meteorit gesagt?« »Richtig. Wir haben einen Fünfundzwanzigtausend-Tonnen-Meteoriten geladen.« »Meteorit von fünfundzwanzigtausend Tonnen Gewicht«, bestätigte der Mann am Funkgerät in South Georgia emotionslos. »Rolvaag, geben Sie bitte Ihren Zielhafen an.« »Port Elizabeth, New Jersey.« Sie wartete auf die Frage: Was-zum-Teufel-wollen-Sie-denn-dort-unten? Wieder eine längere Pause. Britton hatte ein flaues Gefühl im Magen. Jeder, der sich halbwegs mit der christlichen Seefahrt und den örtlichen Gegebenheiten auskannte, musste gemerkt haben, dass an der Geschichte etwas faul war. Ihre Position lag zweihundert Seemeilen abseits der Bransfield-Straße, sie steckten in einem verdammt starken Sturm, und doch war dies ihr erster Notruf. »Rolvaag, kennen Sie den aktuellen Seewetterbericht?« »Ja, kennen wir.« Aber sie hatte keinen Zweifel, dass der Funker ihn dennoch durchgeben würde. »Der Wind wird bis Mitternacht auf hundert Knoten auffrischen. Wir erwarten Wellengang von bis zu vierzig Metern. Für die gesamte Drake-Straße wurde Sturmwarnung Stärke fünfzehn gegeben.« »Wir haben bereits Stärke dreizehn«, sagte Britton. »Verstanden. Können Sie nähere Angaben über die Art der Beschädigung machen?« Glinn sah sie gespannt an. Er drückte ihr und sich insgeheim die Daumen. »South Georgia, wir sind ohne Vorwarnung in internationalen Gewässern von einem chilenischen Kriegsschiff angegriffen worden. Wir haben Treffer im Maschinenraum, auf dem Vor- sowie auf dem Hauptdeck erhalten und dadurch Antrieb und Steuerung verloren. Wir treiben manövrierunfähig im Sturm.« »Großer Gott. Liegen Sie weiter unter Beschuss?« »Der Zerstörer hat einen Eisberg gerammt und ist vor dreißig Minuten gesunken.« »Das ist wirklich sehr ungewöhnlich. Warum ... äh ...« Solche Fragen gehörten bei einem Notruf eigentlich nicht in ein Funkgespräch. Andererseits, es war eben wahrlich kein alltäglicher Notruf. »Wir haben keine Ahnung, warum. Offenbar hat der chilenische Kapitän aus eigenem Antrieb gehandelt, ohne Weisung seiner Vorgesetzten.« »Konnten Sie das Kriegsschiff identifizieren?«
    »Die Almirante Ramirez. Unter dem Kommando von Emiliano Vallenar.« »Besteht unmittelbare Gefahr für Ihr Schiff?« »Ja. Unsere Ladung kann jeden Augenblick verrutschen. In dem Fall wird das Schiff kentern.« »Rolvaag, bitte warten Sie einen Moment.« Diesmal dauerte die Funkpause sechzig Sekunden. » Rolvaag, wir haben verstanden, dass Sie sich in einer prekären Lage befinden. Wir haben zwar hier und auf den Falklands SAR-Kapazitäten, aber wir können keine Search-and-Rescue-Aktion starten, solange der Sturm nicht mindestens auf Stärke zehn abflaut. Haben Sie Satellitenkommunikation?« »Nein. Unsere Elektronik ist weitgehend zerstört.« »Wir werden Ihre Regierung über Ihre Lage unterrichten. Können wir sonst noch etwas für Sie tun?« »Schicken Sie uns vor allem so schnell wie möglich Schlepphilfe, sonst laufen wir auf

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