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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Chance, dass wir es schaffen, war zu gering. Ich habe selbst nicht an einen Erfolg geglaubt.« Seine Lippen verzogen sich kurz zu einem ironischen Lächeln. »Ohne eine gute Portion Glück wäre nichts daraus geworden.« Im Überschwang seiner Gefühle ging Lloyd auf ihn zu und schloss ihn in seine starken Arme. »Gott im Himmel, ich fühle mich wie ein Galeerensträfling nach der Begnadigung. Gibt es eigentlich irgendetwas, das Sie nicht schaffen, Eli?« Tränen standen ihm in den Augen. Er schämte sich ihrer nicht. »Wir haben es noch nicht geschafft.« Über so viel Bescheidenheit konnte Lloyd nur lächeln. Britton fragte Howell: »Nehmen wir Wasser auf?« »Nicht so viel, dass die Bilgenpumpen überfordert wären, Captain. Solange das Notaggregat arbeitet.« »Und wie lang ist das?« »Wenn wir alles bis auf die absolut notwendigen Systeme abschalten, länger als vierundzwanzig Stunden.« »Ausgezeichnet!«, dröhnte Lloyd. »Dann sind wir doch glimpflich davongekommen. Wir reparieren die Maschinen und machen uns auf den Heimweg.« Das Lächeln, mit dem er zuerst Glinn und dann Britton anstrahlte, verkümmerte schlagartig, als er ihre abweisenden Mienen sah. »Gibt’s ein Problem?« »Wir sind manövrierunfähig, Mr. Lloyd«, erwiderte Britton. »Die Strömung treibt uns in den Sturm.«
    »Damit sind wir ja bisher auch fertig geworden. Noch schlimmer kann es doch nicht kommen, oder?« Niemand beantwortete die Frage. Britton wandte sich an Howell: »Wie sieht es mit den Funkverbindungen aus?« »Totalausfall der Fern- und Satellitenverbindungen.« »Setzen Sie ein SOS ab. Rufen Sie South Georgia auf Notkanal sechzehn.« Lloyd lief es plötzlich kalt über den Rücken. »Was höre ich da von einem SOS?« Wieder keine Antwort. Britton fragte Howell: »Wie sind die Maschinenschäden zu beurteilen?« Howell warf einen Blick auf die Anzeigen am Kommandostand, dann sagte er: »Beide Turbinen irreparabel beschädigt.« »Treffen Sie alle nötigen Vorbereitungen zum Ausbooten.« Lloyd traute seinen Ohren nicht. »Verdammt noch mal, wovon reden Sie da? Geht der Kahn etwa unter?« Brittons grüne Augen fixierten ihn kalt. »Das Ding, das da unten liegt, ist mein Meteorit. Ich denke gar nicht daran, das Ice Ship aufzugeben.« »Niemand gibt das Schiff auf, Mr. Lloyd«, erklärte Britton kühl. »Bei diesem Sturm Rettungsboote auszusetzen, wäre wahrscheinlich ohnehin Selbstmord. Wir treffen lediglich Vorkehrungen für den Fall, dass ein weiteres Verbleiben auf der Rolvaag unmöglich wird.« »Mein Gott, übertreiben Sie nicht gleich so! Wir können den Sturm umfahren und uns zu den Falklands schleppen lassen. Unsere Lage ist also gar nicht so ernst.« »Wir haben weder Steuerung noch Antrieb. Falls wir in den Sturm geraten, haben wir es mit acht Knoten Windgeschwindigkeit, dreißig Meter hohen Wellen und einer Strömung zu tun, die uns mit acht Knoten genau auf die Bransfield-Straße zu treibt. Und die liegt in der Antarktis, Mr. Lloyd. Unsere Lage ist ernst.« Lloyd starrte sie fassungslos an. Irgendetwas musste ja wohl dran sein an Brittons düsteren Orakeln. Er spürte selbst, wie das Schiff im zunehmenden Wellengang schlingerte. Und der eiskalte Wind pfiff auch wieder durch die Brücke. »Jetzt hören Sie mir mal gut zu«, sagte er gefährlich leise, »ich mische mich nicht ein, wenn’s darum geht, was Sie Ihrer Meinung nach tun müssen oder wie Sie es anstellen wollen, solange ich dabei nicht meinen Meteoriten verliere. Habe ich mich klar ausgedrückt?« Britton zuckte mit keiner Wimper. Je drohender Lloyd sie ansah, desto finsterer starrte sie zurück. »Mr. Lloyd, im Moment interessiert mich Ihr Meteorit absolut nicht. Mich interessieren nur mein Schiff und meine Mannschaft. Habe ich mich ebenfalls klar ausgedrückt?« Lloyd drehte sich Hilfe suchend zu Glinn um, aber der hatte sich wieder hinter seiner maskenhaft starren, ausdruckslosen Miene verschanzt. »Wann könnte ein Hochseeschlepper hier sein?«, hakte er hartnäckig nach. »Unsere Elektronik ist fast vollständig ausgefallen, aber wirversuchen zurzeit, South Georgia zu rufen. Im Übrigen hängt alles davon ab, wie der Sturm sich weiterentwickelt.« Lloyd wirbelte ungeduldig herum und fragte Glinn: »Wie sieht es im Augenblick im Tankraum aus?« »Garza ist dabei, das Sicherungsnetz durch frische Schweißnähte zu verstärken.« »Und wie lange werden die halten?« Glinn gab ihm keine Antwort. Das war auch nicht nötig, Lloyd spürte es selbst: Das

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