Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
und ich halten die vorliegenden Daten für verlässlich. Und er möchte aus gutem Grund nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf den Fundort lenken.« Garza räusperte sich. »Ja. Und das wirft eine Frage auf, die wir noch nicht erörtert haben. Was immer wir dort finden – wie bringen wir’s aus Chile raus?« Er sah McFarlane an. »Ich nehme an, Sie haben Erfahrung mit solchen – nun, nennen wir’s: Operationen.« Nett, dass du nicht Schmuggel sagst, dachte McFarlane. »Mehr oder weniger.« »Und was schwebt Ihnen vor?«
    »Es handelt sich um Metall, im Grunde nur um einen Klumpen Erz. Damit fällt die Aktion nicht unter das Gesetz zum Schutz nationaler Kulturgüter. Auf meine Empfehlung hat Lloyd eine Firma gegründet, die sich zurzeit um die Schürfrechte auf dieser Insel bemüht. Ich habe vorgeschlagen, dass wir dort unten als Mitarbeiter der Abbaugesellschaft auftreten, das Ding ausgraben und per Schiff nach Hause bringen. Die Anwälte versichern uns, das sei nicht illegal.« Amira lächelte. »Aber wenn die chilenische Regierung dahinter kommt, dass es nicht um normalen Erzabbau, sondern den größten je gefundenen Meteoriten geht, sehen sie die Operation möglicherweise in einem anderen Licht.« »Das dürfte eine euphemistische Untertreibung sein. Es könnte sein, dass wir alle erschossen werden.« »Ein Schicksal, dem Sie bei dem Atakamit-Schmuggel nur um Haaresbreite entgangen sind, nicht wahr?«, fragte Garza. McFarlane merkte, dass ihm das Blut in die Wangen schoss. Garza war ihm bisher sachlich und aufgeschlossen begegnet, er hatte sich nicht von Rocheforts offenkundiger Feindseligkeit und Amiras spitzen Bemerkungen anstecken lassen. »Das Risiko mussten wir eingehen. Das gehört bei so einer Arbeit mit dazu.« »Den Eindruck habe ich auch.« Garza blätterte lachend in Mc-Farlanes Unterlagen. »Ich frage mich, wieso Sie überhaupt in Erwägung ziehen, noch mal dorthin zurückzukehren. Das Projekt könnte zu internationalen Verwicklungen fuhren.« »Sobald Lloyd den Meteoriten in seinem Museum enthüllt, wird es mit Sicherheit dazu führen«, korrigierte ihn McFarlane. »Der entscheidende Punkt ist Geheimhaltung«, griff Glinn vermittelnd ein. »Was sich hinterher, nach Abschluss unserer Arbeit, daraus entwickelt, ist Mr. Lloyds Sache.« Da sich niemand zu Wort meldete, fuhr er fort: »Ich hätte noch eine Frage, und zwar bezüglich Ihres Expartners, Dr. Masangkay.« Jetzt kommt’s, dachte McFarlane. Er war auf das Schlimmste gefasst.
    »Haben Sie irgendeine Vorstellung, was zu seinem Tod geführt haben könnte?« Das war nicht die Frage, die McFarlane erwartet hatte. Er zögerte. »Nein, der Leichnam ist nicht geborgen worden. Es könnte Erschöpfung gewesen sein. Oder er ist schlichtweg verhungert. Die Lebensbedingungen sind dort nicht gerade rosig.« »Aber es gab keine schweren Krankheiten? Auch keine, bei denen erst jetzt mit Spätfolgen zu rechnen war?« »Mangelernährung in früher Jugend, sonst nichts. Mir ist jedenfalls nichts bekannt. Auch in seinem Tagebuch steht nichts von einer Erkrankung oder unzureichender Ernährung.« McFarlane hatte den Eindruck, dass Glinns letzte Frage so etwas wie den Schlusspunkt der Besprechung darstellte, und hielt es daher für angebracht, an den Grund seiner Anwesenheit zu erinnern. »Mr. Lloyd möchte, dass ich mit einer Antwort zurückkomme.« Glinn legte McFarlanes Mappe weg. »Die Kosten werden sich auf eine Million Dollar belaufen.« McFarlane verschlug es für einen Augenblick die Sprache. Die Summe lag weit unter dem, was er erwartet hatte. Was ihn jedoch noch mehr überraschte, war, dass Glinn sie so einfach aus dem Ärmel schütteln konnte. »Ohne Mr. Lloyd vorgreifen zu wollen, würde ich sagen, dass das eine durchaus angemessene ...« Glinn hob die Hand. »Ich fürchte, Sie haben mich missverstanden. Mit der einen Million habe ich die Kosten beziffert, die bis zu unserer Entscheidung über die Durchführbarkeit des Projekts anfallen.« McFarlane starrte ihn an. »Heißt das, dass Sie allein für die Kalkulation eine Million berechnen?« Glinn nickte. »Und im Extremfall danach möglicherweise den Auftrag zurückgeben.« »Da wird bei Mr. Lloyd sicher helle Freude aufkommen«, murmelte McFarlane.
    »Es gibt viele Unbekannte bei diesem Projekt, nicht zuletzt die Frage, was wir an Ort und Stelle vorfinden werden. Dazu kommen politische, technische und geologische Probleme. Um all das zu analysieren, müssen wir Simulationsmodelle entwickeln. Das bedeutet

Weitere Kostenlose Bücher