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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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eine Kleinigkeit, um die ich mich zuvor kümmern muss.«
      
      
      
     
    Lloyd-Museum 
     
    7.Juni, 15.15 Uhr
      
    McFarlane tigerte wie ein gefangenes Raubtier in seinem Büro auf und ab. Der großzügig bemessene Raum im gerade erst fertig gestellten Verwaltungsgebäude des Museums war zur Hälfte mit ungeöffneten Kartons voll gestellt, auf dem Schreibtisch lagen Memos, Blaupausen, Computerausdrucke und Karten. Er hatte lediglich bei einem Sessel den Plastiküberzug entfernt, alle anderen Möbel steckten noch in ihren Packhüllen. Es roch durchdringend nach frisch verlegtem Teppichboden und Farbe. Draußen vor den Fenstern kamen die Bauarbeiten in atemberaubendem Tempo voran. Der Gedanke, wie viel Geld hier in wenigen Tagen und Wochen ausgegeben wurde, machte ihn kribbelig. Aber wenn sich einer das leisten konnte, dann Lloyd. Die einzelnen Produktionsbereiche der Lloyd Holdings – Luft- und Raumfahrttechnik, Waffentechnik, Entwicklung von Supercomputern und elektronische Datensysteme – warfen genug Gewinn ab, um ihn zu einem der reichsten Männer der Welt zu machen. Schließlich zwang er sich, am Schreibtisch Platz zu nehmen. Er schob die verstreut herumliegenden Papiere beiseite, zog die unterste Schublade auf und entnahm ihr Masangkays mittlerweile moderiges Tagebuch. Schon der erste Blick auf die Eintragungen in Tagalog hatte eine Fülle von Erinnerungen in ihm wach gerufen, die meisten schön und bitter zugleich. Und alle hatten die Patina alter, gelbstichig gewordener Fotos angesetzt. Er zog das Buch aus der Schutzhülle, schlug die letzte Seite auf und starrte wieder auf den kaum leserlich hingekritzelten Text der letzten Eintragung. Masangkays eigensinnige Gewohnheit, nur ganz selten einmal ein Datum zu vermerken, machte es unmöglich festzustellen, wie viele Stunden oder Tage zwischen der letzten Eintragung und seinem Tod gelegen hatten.
    Nakaupo ako at nakpapausok para umalis ang mga Hntik na lamok. Akala ko masama na ang Süd-Grönland, mas grabe pala dito sä Isla Desolación ...
    McFarlanes Blick rutschte ein Stück tiefer, zu der Übersetzung, die er für Lloyd angefertigt hatte.
    Ich sitze am Feuer im Rauch und versuche, mir die verdammten Moskitos vom Leib zu halten. Dabei hatte ich gedacht, in Süd-Grönland wäre es schon schlimm gewesen. Isla Desolación: der Name trifft es haargenau. Ich habe mich immer gefragt, wie das Ende der Welt wohl aussieht. Jetzt weiß ich es. Es sieht viel versprechend aus: die umgeschichteten Strati, der bizarre Vulkanismus, die Anomalien im Umfeld. Alles stimmt mit den Yaghan-Legenden überein. Aber es ergibt keinen Sinn. Er muss verdammt schnell runtergekommen sein, viel zu schnell für eine elliptische Umlaufbahn. Ich muss immer wieder an McFarlanes verrückte Theorie denken. Verdammt, manchmal ertappe ich mich bei dem Wunsch, der alte Bastard wäre hier und könnte sich das ansehen. Aber wenn er hier wäre, würde er sich bestimmt was einfallen lassen, um mir alles zu vermasseln. Morgen werde ich zu einer quantitativen Begutachtung des Tals aufbrechen. Wenn er da ist, finde ich ihn, egal, wie tief er liegt. Morgen wird sich alles entscheiden.
    Und das war’s. Danach war er einsam und allein gestorben, am entlegensten Ort der Erde.
    McFarlane lehnte sich zurück. McFarlanes verrückte Theorie... In diesem Punkt war seine Übersetzung nicht korrekt, walang kabalbalan hatte eine viel drastischere Bedeutung als »verrückt«. Aber Lloyd musste ja nicht alles wissen. Nur, darum ging es gar nicht. Es ging vielmehr darum, dass seine Theorie tatsächlich verrückt gewesen war. Nachträglich fragte er sich, warum er so verbiestert daran festgehalten hatte. So lange und mit so schrecklichen Konsequenzen. Alle bekannten Meteoriten waren aus unserem Sonnensystem gekommen. Nachträglich erschien ihm die Theorie von interstellaren Meteoriten direkt lachhaft. Wie hatte er glauben können, dass ein Felsbrocken aus anderen Sternensystemen seinen Weg durch die Leere des Raums nehmen und zufällig auf der Erde aufschlagen könnte? Die mathematische Wahrscheinlichkeit dafür lag bei eins zu einer Trillion. Zu glauben, dass eines Tages irgendjemand – möglichst er, versteht sich – einen interstellaren Meteoriten finden könnte, war reines Wunschdenken gewesen, einfältig und arrogant. Es hatte seine Urteilskraft getrübt und aus seinem Leben einen Scherbenhaufen gemacht. Schon seltsam, in Masangkays Tagebuch auf einmal wieder auf diese Theorie zu stoßen. Das mit den

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