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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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sagt er mir nicht, dass auf der Rolvaag Alkoholverbot herrscht? Und lässt kein Wort über Brittons Vergangenheit fallen? Ich verstehe nicht, wie er so jemandem die Führung der Rolvaag anvertrauen kann. Er hätte mich unbedingt in Elizabeth darüber informieren müssen. Gott sei Dank, dass es bisher keine Probleme gegeben hat.« »Sie ist ein ausgezeichneter Kapitän«, sagte McFarlane. »Man merkt ihr die Erfahrung an. Sie kennt ihr Schiff in- und auswendig, das trägt ihr bei der Mannschaft großen Respekt ein. Ihr macht so schnell keiner ein X für ein U vor.« Lloyd hörte ihm aufmerksam zu. »Nun, das höre ich gern ...« Weiter kam er nicht, das Telefon klingelte. »Was gibt’s?«, raunzte er ungehalten in den Hörer. »Ich bin in einer Besprechung.« Er lauschte seiner Sekretärin einen Augenblick. McFarlane nutzte die Pause, um über Lloyds letzte Bemerkung nachzudenken. In gewisser Weise hatte Lloyd Recht, die Geheimniskrämerei war Glinn zur zweiten Natur geworden. Oder es steckte instinktives Misstrauen dahinter. »Ich rufe den Senator zurück«, sagte Lloyd. »Und jetzt bitte keine Anrufe mehr.« Er stand auf, ging zum Fenster, verschränkte die Hände auf dem Rücken und blickte auf das von Schneeregen verschleierte Panorama, das sich ihm bot. »Gigantisch«, murmelte er fast ehrfürchtig. »Mein Gott, Sam, in spätestens einer Stunde sind wir da!« Er riss sich von dem Anblick los. »Ich habe einen Entschluss gefasst. Eli muss ich es noch sagen, aber Sie sollen es zuerst erfahren.« Einen Atemzug lang Schweigen. »Ich habe vor, die Fahne zu hissen.« McFarlane starrte ihn an. »Sie haben was vor?« »Ich werde heute Nachmittag als Erster meinen Fuß auf die Isla Desolación setzen.« McFarlane spürte ein beunruhigendes Kribbeln im Magen. »Ganz allein? Nur Sie?« »Ja, nur ich. Und diese komische Nummer Puppup, natürlich. Er muss mich zu dem Meteoriten führen.« McFarlanes ungutes Gefühl verstärkte sich. »Nur Sie?«, wiederholte er. »Sie wollen bei der Entdeckung des Meteoriten niemanden dabeihaben?« »Nein, keinesfalls. Warum auch, zum Teufel? Peary hat es bei seinem letzten Vorstoß zum Pol genauso gemacht. Glinn wird das wahrscheinlich nicht passen, aber es ist nun mal meine Expedition. Ich gehe allein, das muss er verstehen.«
    McFarlane saß wie angewurzelt da. Und dann sagte er in sonderbar ruhigem Ton: »Nein. Sie gehen nicht allein.« Lloyd starrte ihn an. »Ich lasse mich nicht ausbooten«, erklärte McFarlane. Lloyds Blick nagelte ihn fest. »Sie?« McFarlane erwiderte den durchdringenden Blick stumm. Lloyd stieß ein schepperndes Lachen aus. »Ich erkenne Sie kaum wieder, Sam. Wenn ich daran denke, wie Sie sich bei unserer ersten Begegnung in der Kalahari hinter einem Busch verkrochen haben – da hätte ich wirklich nicht gedacht, dass Ihnen solche Dinge etwas bedeuten.« Plötzlich erstarrte sein Lächeln. »Was machen Sie, wenn ich Nein sage?« McFarlane stand auf. »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich irgendeine übereilte Dummheit.« Lloyds massige Gestalt schien noch mehr in die Höhe und Breite zu wachsen. »Soll das eine Drohung sein?« McFarlane hielt seinem Blick Stand. »Ich denke, ja.« Lloyd sah ihn unverwandt an. »Soso.« »Sie haben mich ausgesucht. Sie wussten, wovon ich mein Leben lang geträumt habe.« McFarlane suchte Lloyds Miene nach Spuren von Veränderungen ab. Der Mann war es nicht gewöhnt, dass jemand sich ihm widersetzte. »Ich war da draußen in der Kalahari, um die Vergangenheit abzuschütteln. Und dann sind Sie gekommen und haben mich an meinen Traum erinnert. Sie haben ihn mir hingehalten, wie man einem Kaninchen eine Karotte hinhält. Und Sie wussten, dass ich anbeißen würde. Nun bin ich hier und lasse mich nicht beiseite schubsen. Ich will dabei sein, genau wie Sie.« Die beiden starrten sich stumm an. Die Luft schien elektrisch geladen zu sein. Draußen läutete ein Telefon, jemand hackte auf den Tasten eines Keyboards herum. Lloyds Züge entspannten sich. Er fuhr sich mit der Hand über den kahlen Schädel, dann spielten seine Finger mit dem Kinnbärtchen. »Wenn ich Sie mitnehme, was ist dann mit Glinn? Oder mit Amira? Oder Britton? Dann will jeder dabei sein.«
    »Nein, es geht nur um uns beide. Sie und ich – wir beide haben es uns verdient. Ein Wort von Ihnen genügt, dann ist die Sache entschieden.« Lloyds Augen ließen ihn nicht los. »Ich glaube, der McFarlane, den ich bisher noch nicht kannte, gefällt mir. Ich habe Ihnen die Nummer mit

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