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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Lichtstrahl auf. »Cabo de Hornos«, murmelte Glinn. Dann wandte er sich an Captain Britton. »Aber ich bin wegen etwas anderem gekommen. Wir sollten darauf gefasst sein, dass wir jeden Augenblick Besuch bekommen ...« »Captain!«, rief der über den Radarschirm gebeugte Dritte Offizier dazwischen, »das Slick 32 meldet Radarkontakt mit einem Flugobjekt, Annäherung von Nordosten.« »Kurs?« »Null vier null konstant, Ma’am. Direkt vor uns.« Die Luft auf der Brücke war spannungsgeladen. Victor Howell eilte zum Radarschirm und sah dem Mann über die Schulter. »Entfernung und Geschwindigkeit?«, wollte Britton wissen. »Sechzig Kilometer, nähert sich mit etwa hundertsiebzig Knoten, Ma’am,« meldete Howell. »Ein Aufklärungsflugzeug?« Howell richtete sich auf. »Bei diesem Wetter?« Wie zur Bestätigung schleuderte ihnen eine Sturmböe prasselnden Regen gegen die Scheiben. »Nun, ein Hobbyflieger mit einer Cessna wird es sicher nicht sein«, murmelte Britton. »Könnte es sich um ein vom Kurs abgekommenes Verkehrsflugzeug handeln?« »Sehr unwahrscheinlich. Gewöhnlich sind hier nur alte Mühlen im Charterdienst unterwegs. Und die bleiben bei so einem Sauwetter wohlweislich am Boden.« »Eine Militärmaschine?« Keine Antwort, alle schwiegen vor sich hin. »Kurs?«, fragte Captain Britton noch einmal, diesmal sehr leise, als ahne sie die Antwort schon. »Hält weiter direkt auf uns zu, Ma’am.« Britton nickte zögerlich. »Also gut – akustischen Alarm vorbereiten, Mr. Howell.« Ehe Howell reagieren konnte, steckte Banks, der Funkoffizier, den Kopf aus der Tür des Funkraums. »Dieser Vogel da draußen – das ist ein Helikopter der Lloyd Holdings.« »Sind Sie sicher?«, vergewisserte sich Britton. »Ich habe sein Anrufzeichen verifiziert.« »Nehmen Sie Kontakt mit dem Hubschrauber auf«, wies Britton ihn an. Glinn ließ den zusammengefalteten Bogen mit dem Funkspruch, den er schon in der Hand hielt, wieder in der Tasche verschwinden. Er hatte sich die ganze Zeit über nicht von der plötzlichen Hektik anstecken lassen und wirkte auch jetzt gelassen und ruhig. »Ich denke«, sagte er leise zu Britton, »Sie sollten vorsichtshalber den Landeplatz vorbereiten lassen.« Britton fuhr herum und starrte ihn an. »Bei dem Wetter?« Und in dem Moment kam Banks wieder aus dem Funkraum geschossen. »Der Helikopter bittet um Landeerlaubnis, Ma’am.« »Ist denn das zu fassen?«, empörte sich Howell. »Wir haben Windstärke acht!« »Ich glaube, es bleibt uns nichts anderes übrig«, sagte Glinn. Während der nächsten Minuten herrschte auf dem Deck hektische Betriebsamkeit. Wer nicht unbedingt an anderer Stelle gebraucht wurde, half bei den Vorbereitungen für die Hubschrauberlandung mit. Als sich McFarlane und Glinn Seite an Seite dem zum hinteren Teil des Decks führenden Schott näherten, versperrte ihnen ein grimmig dreinblickendes Besatzungsmitglied den Weg und hielt ihnen wortlos Schwimmwesten hin. McFarlane streifte die unförmige Weste über und hakte die Halteriemen fest. Der Matrose zog kurz daran, brummte zufrieden und entriegelte das Schott. Die Windböe traf McFarlane so jäh und heftig, dass er fürchtete, über die Reling getrieben zu werden. Wie alle auf Deck beschäftigten Besatzungsmitglieder hakte er deshalb die Sicherungsleine seiner Weste an der Laufreling fest und kämpfte sich, gegen den Sturm gestemmt, langsam auf den Landeplatz zu. Obwohl die Maschinen so weit gedrosselt waren, dass das Schiff auch in schwerer See gerade noch Kurs halten konnte, schwankte das Deck bedrohlich hin und her. Der Landeplatz wurde von starken Scheinwerfern angestrahlt, die grell rot gestrichene Fläche war sogar im fast waagerecht einfallenden Schneeregen noch deutlich zu erkennen. »Da ist er!«, schrie jemand. McFarlane starrte mit zusammengekniffenen Augen in den Schneesturm. In einiger Entfernung zeichneten sich die Umrisse einer riesigen Chinook ab, die Positionslichter schienen gespenstisch aus der Dunkelheit zu ihnen herüber zu blinzeln. Sooft eine Böe den Hubschrauber traf, fing er regelrecht zu trudeln an. Plötzlich heulte irgendwo eine Sirene, blinkende Warnleuchten warfen einen orangefarbenen Schimmer auf die Aufbauten der Rolvaag. McFarlane hörte am lauten Klopfen der Rotoren, wie schwer der Hubschrauber gegen den Sturm ankämpfen musste. Howell stand breitbeinig am Rand des Landeplatzes; er hatte zwar immer noch das Funkgeschirr umgeschnallt, vertraute aber wohl unter den gegebenen Umständen

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