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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Stabilität. Niemand weiß, welche Eigenschaften diese Elemente genau hätten, aber sie wären extrem anders als alle uns bekannten Elemente und überaus schwer. Künstlich lassen sie sich nicht erzeugen, auch mit den modernsten Teilchenbeschleunigern nicht.« »Und Sie meinen, dass wir es hier mit einem solchen Element zu tun haben?« »Ich würde sagen: Ich bin mir ziemlich sicher.« »Wie könnte ein solches Element entstehen?« »Nur bei dem gewaltigsten Ereignis, das es im Universum gibt: einer Hypernova.« »Hypernova?«
    »Ja. Sie ist viel größer als eine Supernova. Zu einer Hypernova kommt es, wenn ein gigantischer Stern in ein schwarzes Loch abstürzt. Oder wenn zwei Neutronensterne kollidieren und so ein neues schwarzes Loch bilden. Eine Hypernova erzeugt etwa zehn Sekunden lang so viel Energie wie der gesamte Rest des bekannten Universums zusammengenommen. Und damit könnte sie genug Energie haben, um dieses extrem anders geartete Element hier zu erzeugen. Und ihre Energie könnte auch ausreichen, um diesen Meteoriten mit einer solchen Geschwindigkeit in den Weltraum zu schleudern, dass er durch die unermesslichen Weiten zwischen den Sternen getragen wird und schließlich auf der Erde aufschlägt.« »Also ein interstellarer Meteorit«, murmelte Glinn mit tonloser Stimme. McFarlane entging nicht, dass Glinn und Amira sich durch einen kurzen, aber eindringlichen Blick verständigten. Er wappnete sich innerlich für das, was nun kommen musste. Doch dann nickte Glinn nur und sagte: »Sie haben mehr Fragen aufgeworfen, als Antworten gegeben.« McFarlane zuckte die Achseln. »Weil Sie uns nur zwölf Stunden Zeit gelassen haben.« Ein paar Sekunden Schweigen. Dann fuhr Glinn fort: »Kommen wir auf die wichtigste Frage zurück. Ist der Meteorit gefährlich?« »Es steht nicht zu befürchten, dass sich jemand infizieren könnte«, antwortete Amira. »Er ist weder radioaktiv noch reaktiv, er ist absolut reaktionsträge. Ich halte ihn für ungefährlich. Dennoch würde ich vorsichtshalber keine Experimente mit Elektrizität anstellen. Es handelt sich um einen Raumtemperatur-Superleiter, er dürfte also über gewaltige, für uns fremde elektromagnetische Eigenschaften verfügen.« »Dr. McFarlane?«, fragte Glinn. »Es ist eine in sich widersprüchliche Masse«, sagte McFarlane ausweichend. »Etwas spezifisch Gefährliches haben wir nicht entdeckt. Andererseits auch nichts, worauf wir die Aussage stützen könnten, dass er mit Sicherheit ungefährlich ist. Wir haben zurzeit eine zweite Testreihe laufen. Sollten sich dabei neue Erkenntnisse ergeben, erfahren Sie sofort davon. Aber für eine schlüssige Antwort auf alle offenen Fragen braucht man Jahre, nicht zwölf Stunden.« »Verstehe.« Glinn seufzte, was sich bei ihm eher wie ein schwerer Atemzug anhörte. »Übrigens, auch wir haben zufällig etwas über unseren Meteoriten herausgefunden, was Sie interessieren wird.« »Und das wäre?« »Wir hatten das Volumen ursprünglich auf etwa zwölfhundert Kubikmeter geschätzt, bei einem Durchmesser von gut zwölf Metern. Als Garza und sein Team dann für die Ausschachtungsarbeiten die Ausmaße kartographisch erfasst haben, stellte sich heraus, dass er viel kleiner ist als angenommen. Der Durchmesser beträgt gerade mal sechs Meter.« McFarlane versuchte, die Neuigkeit zu verarbeiten. Irgendwie war er enttäuscht. Mit sechs Metern war ihr Meteorit nicht viel größer als der Ahnighito im Museum von New York. »Die Bestimmung seiner Masse ist derzeit noch ein wenig schwierig«, fuhr Glinn fort. »Aber alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sein Gewicht mindestens zehntausend Tonnen betragen dürfte.« McFarlane starrte ihn fassungslos an. »Das würde ja bedeuten, dass sein spezifisches Gewicht ...« »Großer Gott«, rief Amira dazwischen, »das läge ja mindestens bei fünfundsiebzig!« Glinn hob die Augenbrauen. »Und was hieße das?« »Die beiden schwersten bekannten Elemente sind Osmium und Iridium«, sagte Amira. »Beide haben ein spezifisches Gewicht um die zweiundzwanzig. Mit fünfundsiebzig hätte dieser Meteorit die dreifache Dichte.« »Und das ist der Beweis«, murmelte McFarlane. Er spürte, dass sein Puls zu rasen anfing. Glinn sah ihn verwirrt an. »Ich verstehe nicht ganz ...« McFarlane fühlte sich plötzlich wie von einer schweren Last befreit. »Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr. Der Bursche ist interstellaren Ursprungs.« Glinns Miene war unergründlich. »Es ist völlig ausgeschlossen, dass etwas

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