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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Resultat, dass sich das Goldsubstrat verflüchtigt hat, die aus dem Meteoriten gewonnene Materialprobe dagegen fest geblieben ist.« Glinn, der mit halb geschlossenen Augen da saß, murmelte vor sich hin: »Aha, deshalb hat er den Aufschlag unbeschadet überstanden.« »Genau«, bestätigte Amira. »Dann wollten wir mit einem Massenspektrometer das Atomgewicht feststellen, was uns aber wegen des hohen Schmelzpunkts nicht gelungen ist. Selbst mit Hilfe der Mikrosonde haben wir’s nicht geschafft, die Materialprobe so lange in gasförmigem Zustand zu halten, bis wir den Test abschließen konnten.« McFarlane blätterte ein paar Seiten weiter. »Ähnlich war es mit dem spezifischen Gewicht. Die Materialprobe war zu klein, um es zu bestimmen. Das Metall scheint chemisch inaktiv zu sein. Wir haben es mit allem beschossen, was wir im Labor finden konnten: mit Lösungsmitteln, Säuren, reaktiven Substanzen, und zwar sowohl bei normaler Raumtemperatur als auch bei extrem hohen Temperaturen – jeweils unter Druck. Das Metall verhält sich absolut reaktionsträge. Wie ein Edelgas. Nur, es ist eben ein Festkörper. Keine Valenzelektronen.« Glinn sagte nur: »Fahren Sie fort.« »Dann haben wir die Materialprobe unter Strom gesetzt, um die elektromagnetischen Eigenschaften zu erforschen. Und dabei sind wir auf etwas Sensationelles gestoßen: Der Meteorit scheint ein Raumtemperatur-Superleiter zu sein. Er leitet Elektrizität ohne jeden Reibungsverlust weiter. Sobald man Strom eingespeist hat, fließt der bis in alle Ewigkeit weiter, es sei denn, man unterbricht den Stromkreislauf.« Glinn verzog immer noch keine Miene. »Dann haben wir ihn mit einem Neutronenstrahl beschossen. Das ist ein Standardtest, wenn man das Material nicht kennt. Die Neutronen veranlassen das Material, Röntgenstrahlen auszusenden, anhand deren wir feststellen können, wie es in seinem Inneren aussieht. Aber in diesem Fall sind die Neutronen einfach verschwunden. Als wären sie verschluckt worden. Und genauso war’s, als wir es mit einem Protonenstrahl versucht haben.« Glinn zog die Augenbrauen hoch – ein erstes Anzeichen von Verblüffung. »Das ist so, als würde man eine 44er Magnum auf ein Stück Papier abfeuern und dann feststellen, dass das Geschoss im Papier verschwunden ist«, meinte Amira. Glinn wandte sich zu ihr um. »Irgendeine Erklärung?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe versucht, die Ursache durch eine quantenmechanische Analyse herauszufinden. Ohne Erfolg. Es scheint schlichtweg unmöglich zu sein.« McFarlane blätterte sich weiter durch sein Notizbuch. »Zuletzt haben wir es mit Röntgenbeugung versucht.« »Erklären«, verlangte Glinn. »Man durchleuchtet das Material, und dann macht man eine Aufnahme von dem Beugungsmuster, das sich ergibt. Eine Computer-Umkehranalyse zeigt die Kristallstruktur, die zu der Beugung geführt hat. Bei uns kam allerdings ein äußerst merkwürdiges Beugungsmuster heraus, regelrecht brüchig. Rachel hat ein Rechenprogramm geschrieben, das uns Aufschluss über die Kristallstruktur geben soll.« »Das Programm läuft noch«, warf Amira ein. »Das heißt, hoffentlich. Möglicherweise hat es sich inzwischen selbst blockiert. Der Rechenvorgang ist ziemlich komplex.« »Und da ist noch etwas«, sagte McFarlane. »Wir haben eine Analyse der Zerfallsprodukte vorgenommen in der Hoffnung, so den im Umfeld des Meteoriten gefundenen Coesit zeitlich bestimmen zu können. Und nun haben wir eine ziemlich genaue Vorstellung, wann der Meteorit auf der Erde aufgeschlagen ist: vor zweiunddreißig Millionen Jahren nämlich.« Glinns Blick huschte über den gefrorenen Boden, als hoffe er, dort die Bestätigung für das zu finden, was er gerade gehört hatte. Schließlich fragte er sehr, sehr leise: »Schlussfolgerungen?« McFarlane zögerte. »Nun, sie können noch nicht als gesichert gelten.« »Das ist mir klar.« McFarlane atmete tief durch. »Sagt Ihnen der Begriff ›Insel der Stabilität‹ im Periodensystem etwas?« »Nein.« »Die Wissenschaft sucht seit Jahren nach immer schwereren, im Periodensystem höher einzuordnenden Elementen. Die meisten, die bisher gefunden wurden, sind sehr kurzlebig. Sie zerfallen bereits nach wenigen milliardenstel Sekunden und gehen in einem anderen Element auf. Aber es gibt eine Theorie, der zufolge weit oben im Periodensystem eine Gruppe von Elementen mit größerer Stabilität existieren könnte. Mit anderen Worten: Elemente, die nicht zerfallen. Die so genannte Insel der

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