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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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Quelle zu, bis seine Finger endlich auf Haut trafen. Er öffnete die Augen und sah, dass es Holly war, die er am Ellbogen festhielt. Sie kreischte und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, die Augen auf ihn gerichtet. Ihr strahlendes Lächeln gefiel ihm. Und er fragte sich in diesem Moment, wie es sein würde, noch ein Kind zu haben, wie es wäre, wieder zu lieben und ein zweites kleines Mädchen oder einen Jungen zu haben, der diese Liebe erwiderte.
    Georgia sah ihnen beim Spielen zu. Normalerweise hätte sie mitgemacht, aber sie bemerkte, wie viel Spaß die drei hatten, und wollte Ian mit den Mädchen allein lassen. Mattie betete ihn an – so viel war offensichtlich. Aber es überraschte sie, wie schnell Holly sich ihm geöffnet hatte. Bei den meisten Männern war Holly distanziert, eine verwundete Seele, die es nicht wagte, weitere Verletzungen zu riskieren. Aber bei Ian sah Holly, wie Mattie auf seine Schultern stieg und von dort aus tauchte, und dann tat Holly das Gleiche. Sie lachte mit ihm, spritzte ihn nass und floh vor seinen ausgestreckten Armen.
    Nicht ein Mal ließ Georgia Holly und Ian aus den Augen. Sie beobachtete die Bewegungen ihrer Tochter, ihre Gesichtsausdrücke. Sie sah, wie etwas in ihr hervordrängte. Es war nicht Freude oder Hoffnung, sondern eher eine Verletzlichkeit, kombiniert mit dem Bedürfnis, eine Beziehung zu einer Vaterfigur aufzubauen. Natürlich hatte Georgia dieses Bedürfnis schon früher bemerkt, aber bei Ian schienen Hollys Gefühle ausgeprägter. Jetzt gerade beachtete sie ihn mehr als Mattie.
    Sie spielten eine Stunde lang. Schließlich kamen andere Schwimmer dazu, und sie beendeten das Spiel. Mattie und Holly streckten sich auf Liegestühlen neben dem von Georgia aus, und nachdem Holly ein Fläschchen Nagellack aus der Strandtasche ihrer Mutter genommen hatte, lackierte sie Mattie die Nägel. Ian sah den Mädchen zu, registrierte Matties Lächeln und Hollys Genauigkeit. Dann fing er an, Bahnen zu schwimmen. Seine Magenschmerzen waren verschwunden, und sein Körper war mit einer Energie gefüllt, die er selten empfand. Er schwamm, bis seine Schultern schmerzten, und dann entspannten sie sich alle zusammen in der Sonne.
    Später, als ihr Sonnenschutz nachließ und ihre Haut anfing, einen Rosaton anzunehmen, wickelten sie sich in Handtücher und liefen zum Fahrstuhl. Zurück in der Wohnung aßen sie, dann wechselten sie sich in den beiden Badezimmern ab. Georgia und Mattie waren zuerst dran und liefen an die verschiedenen Enden der Wohnung. Als Ian fertig war und zurückkehrte, sah er sie zusammen auf einem Sofa sitzen und Matties Bilder betrachten. Er hörte die Leidenschaft in der Stimme seiner Tochter, während sie Georgia etwas über jede Zeichnung erzählte, und er lächelte. Er trat in die Küche, suchte sich ein Schneidebrett, legte Zwiebeln und Knoblauchzehen darauf und fing an, sie zu zerkleinern.
    Zehn Minuten vergingen, bevor Holly aus der Dusche kam und anfing, mit Mattie zu lachen. Georgia kam in die Küche und fragte Ian, ob er ein Glas Wein wollte. Sie öffnete eine Flasche auf eine Art und Weise, die ihm sehr elegant vorkam, füllte sein Glas und reichte es ihm. Sie trug jetzt ein trägerloses knöchellanges Kleid, das elfenbeinfarben war und auf das türkisfarbene und blaue tropische Blätter gedruckt waren.
    »Danke für heute«, sagte sie und prostete ihm mit ihrem Glas zu.
    »Ich habe dir zu danken.«
    Sie war auf dem Weg zum Kühlschrank, hielt jedoch inne und ging zurück zu ihm. »Ian?«
    »Ja?«
    »Es ist schön … dass wir Freunde sein können. Ich glaube, Kate würde wollen, dass wir uns nahestehen, dass wir Mattie und Holly zusammenbringen, so wie wir es früher getan haben.«
    »Ich schätze, das stimmt«, erwiderte Ian und fragte sich, wie Kate am Ende ihres Lebens daran hatte denken können, sie zusammenzubringen. »Kate wollte immer das Beste für jeden.«
    Georgia erhob erneut ihr Glas. »Auf Kate.«
    Auf dich, meine Geliebte, dachte Ian und hob ebenfalls sein Glas.
    »Ich vermisse sie, weißt du«, sagte Georgia und nippte an ihrem Wein.
    »Ich weiß.«
    »Und ich möchte helfen. Also sag mir bitte, wie ich Mattie helfen kann. Und dir.«
    »Du hast uns gerade geholfen. Du hast sie zum Lächeln gebracht. Und das bringt mich zum Lächeln.«
    Sie nickte. »Gut. Oder wie Holly sagen würde: gut, gut, gut.«
    »Sie redet ganz schön schnell. Ein bisschen ist sie da wie ich.«
    »Ein bisschen. Nur ohne den komischen Akzent.«
    »Oder die

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